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Tanz der Norwyrden

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Die Norwyrden begrüßten den neuen Tag, den Bagh, der Lichtspender, einleitete. Die bläuliche Scheibe erhob sich langsam hinter dem Felsmassiv und schickte seine Strahlen in die Atmosphäre. Das Hochplateau wurde in silbernen Glanz getaucht. Hier war der Sitz der Götter. Bagh würde nun für Licht, Wärme und Behaglichkeit sorgen. Die Dunkelheit war besiegt, die Welt erwachte.

Die Welt – sie erstreckte sich vom Felsmassiv bis hinunter zu den Sümpfen. Dazwischen lagen die Täler mit den Dörfern und Feldern der Bura und die stillen, dichten Wälder. Das Felsmassiv war unüberwindbar. Selbst wenn es gelingen sollte, dahinter war das große Nichts. Jenseits der Sümpfe verlor sich die Welt in weiten, unwirtlichen Steppen. Sie hörte irgendwann einfach auf zu existieren. Die Welt hatte feste Grenzen, die für alle Bewohner galten – auch für die Götter. Über ihnen stand die Ewige Macht.

Der Morgentanz konnte beginnen. Alwyr, Belwyr und Galwyr begannen leise zu summen und wiegten sich schwerelos im Rhythmus ihrer Melodie. Sie preisten Bagh, der jeden Tag zuverlässig Licht in die Welt brachte, und sie priesen den Regenbogen, der sich in seiner ganzen Pracht und Schönheit über den Himmel spannte. Es handelte sich um kein Naturphänomen. Der Regenbogen bestand aus einem gewaltigen Energiefeld, das dauerhaft in den Spektralfarben leuchtete. Sein Energiereservoir schien unendlich zu sein, denn er strahlte sein Licht den ganzen Tag und die ganze Nacht aus.

„Bagh, du Spender des Lichts, du Spender der Wärme, wir grüßen dich. Du bist ein willkommener Bote der Götter, der uns einen neuen Tag schenkt. Die Nacht ist besiegt! Wir grüßen dich, Bagh, du Spender des Lichts, du Spender der Wärme“.

Unter dem Regenbogen lag das Tor zur Macht. Die Aufgabe der Norwyrden war es, dieses Tor zu bewachen. Kein Unbefugter sollte es passieren. So war es ihnen von der Ewigen Macht vor Urzeiten aufgetragen worden.

Dieser anmaßende Gnom, der kürzlich hier auftauchte und behauptete, die Ewige Macht hätte ihm das Passieren des Tores aufgetragen, gehörte nicht zu den Befugten. Er kam wohl irgendwo aus den Wäldern. Ein Verrückter, der nichts von der Welt wusste. Sein tölpelhafter Versuch löste lediglich Heiterkeit bei den Hüterinnen des Tores aus. Nach seinem wütenden Rückzug lauschten sie noch ein wenig seinen düsteren Gedanken. Sie amüsierten sich darüber, wurden dem aber nach kurzer Zeit überdrüssig. Altab war bald vergessen. Er würde bestimmt nie mehr wieder hier auftauchen.

Die Norwyrden schwebten, sangen und lobpreisten Bagh: „Bagh, du Spender des Lichts, du Spender der Wärme, wir grüßen dich. Du bist ein willkommener Bote der Götter, der uns einen neuen Tag schenkt. Die Nacht ist besiegt! Wir grüßen dich, Bagh, du Spender des Lichts, du Spender der Wärme …“

Das Regenbogentor

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