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3. Der Waffenstillstand mit der Republik der Niederlande

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Der Abschluss des Friedens mit England war für den spanischen König und die in Brüssel regierenden Erzherzöge zunächst ein Anlass, die Offensive gegen die Republik der Niederlande mit erneuter Kraft wiederaufzunehmen. Zwar hatte man in Madrid schon einige Jahre früher, 1601, über einen Waffenstillstand mit den Niederlanden nachgedacht, da die eigenen Ressourcen allzu offensichtlich zur Neige gingen, hatte dann in den folgenden Jahren aber doch eher auf die Karte einer Offensive gegen die Republik gesetzt, um möglichst günstige Bedingungen für einen solchen Waffenstillstand oder Frieden zu erreichen.44

Der neue Oberbefehlshaber in Flandern, der Genuese Ambrosio Spinola, erreichte mit der Einnahme der seit Jahren belagerten Festung Ostende im September 1604 auch einen bedeutenden Erfolg. Weitere Pläne zu einer groß angelegten Offensive, die sich nach Möglichkeit sowohl gegen die vorgeschobenen Festungen der „Rebellen“ an der Grenze zu den spanischen Niederlanden wie gegen deren Hinterland nördlich des Rheins und im Nordosten der Republik richten sollte, scheiterten jedoch am Ende daran, dass die spanische Monarchie nicht mehr über ausreichend finanzielle Ressourcen verfügte. Spätestens 1607 standen die Finanzen vor dem gänzlichen Zusammenbruch; für 1608 zeichnete sich eine Staatsverschuldung von 20 Millionen Dukaten ab. Etwa für die Hälfte dieses Kapitals gab es keine benennbaren fiskalischen Ressourcen mehr, aus denen die Zinsen hätten bezahlt werden können.45 Schon vorher, 1606, drohte sich die Armee Spinolas durch Meutereien aufzulösen, weil den Soldaten ihr Sold nicht ausbezahlt werden konnte.46

Aber auch die finanzielle Lage der nördlichen Niederlande war nicht mehr günstig; eine Fortsetzung des Kampfes hätte eine Erhöhung der Steuern, die von vielen Bürgern ohnehin schon als drückende Last empfunden wurden, unvermeidlich gemacht. Überdies drohten die Niederlande bei einer Fortführung des Krieges in eine immer stärkere Abhängigkeit von Frankreich zu geraten.47 Das Ende des Langen Türkenkrieges 1606 (siehe unten, S. 202) war ein weiterer Faktor, der die Kompromissbereitschaft der Republik tendenziell erhöhte. Während bislang Spanien den Kaiser zumindest finanziell im Kampf gegen das Osmanische Reich unterstützt hat, entfiel diese Notwendigkeit nunmehr und man konnte alle Ressourcen zumindest theoretisch auf Flandern konzentrieren.

1607 kam es daher auf der Basis eines rein provisorischen, zunächst auf acht Monate begrenzten Waffenstillstandes zur vorläufigen Einstellung der Kampfhandlungen. Auf spanischer oder zumindest auf flämischer Seite konnte man sich durchaus vorstellen, einen dauerhaften Frieden daraus werden zu lassen. Indes, ein solcher Friede war aus spanischer Sicht an klare Bedingungen geknüpft. Faktisch verlangte man von den Niederlanden einen Rückzug aus Südostasien und darüber hinaus die Zusage einer weitgehend auch offiziellen Tolerierung des Katholizismus im Norden.48 Oldenbarnevelt, der Ratspensionär der Provinz Holland, der faktisch für die Republik die Verhandlungen leitete, hatte zwar anfänglich angedeutet, man sei bereit, gewisse Zugeständnisse zu machen, doch der Widerstand gegen derartige Konzessionen war schlechterdings zu groß, namentlich in Städten wie Amsterdam und Delft. Diese hätten ohnehin lieber den Kampf fortgesetzt, da sie einerseits die wirtschaftliche Konkurrenz des Südens fürchteten, andererseits stark im Kolonialhandel engagiert waren und auch durch Kaperfahrten gutes Geld verdienten. Gleiches galt auch für die Provinz Zeeland, die sich bis zuletzt einem Kompromiss widersetzte und theoretisch mit ihrem Veto die Verhandlungen hätte scheitern lassen können. Unter diesen Umständen waren auch Brüssel und Madrid nicht zu einem dauerhaften Frieden, sondern nur zu einem Waffenstillstand bereit, der auf zwölf Jahre begrenzt blieb. Nach schwierigen Verhandlungen, die mehrmals vor dem vollständigen Scheitern standen, kam es unter französischer und englischer Vermittlung schließlich im April 1609 zur Unterzeichnung des Waffenstillstandes. Luc Duerloo hat darauf aufmerksam gemacht, dass Erzherzog Albrecht, der auf spanischer Seite die treibende Kraft in den Verhandlungen über einen Waffenstillstand war, diesen wohl auch deshalb anstrebte, weil er sich davon bessere Chancen bei seinem Streben nach der Kaiserkrone versprach. 1606 war zunächst noch offen, wer die Nachfolge des kinderlosen Rudolf II. als Herrscher über das Heilige Römische Reich antreten würde, und für die protestantischen Kurfürsten war naturgemäß ein katholischer Kandidat, der gezeigt hatte, dass er in der Lage war, auch mit Protestanten zu einem modus vivendi zu gelangen, eher wählbar als ein katholischer Hardliner.49

Auf den ersten Blick war die Republik der große Gewinner, denn man hatte, abgesehen vom Verzicht auf die Begründung einer westindischen Kolonialgesellschaft, deren Aufgabe es gewesen wäre, die spanische und portugiesische Vorherrschaft in Südamerika sowie der Karibik zu zerstören, im Grunde genommen wenig wirkliche Zugeständnisse gemacht. In Madrid sahen nicht wenige Mitglieder der wichtigsten Ratsgremien im Waffenstillstand eher eine Niederlage, die die Reputation der Monarchie untergrub und womöglich den Weg zum endgültigen Verlust auch der südlichen Niederlande bereitete. Namentlich der Herzog von Osuna warnte, dass der Prestigegewinn, den die nördlichen Niederlande aus einem Vertrag mit Spanien zögen, andere Rebellen im Reich des spanischen Königs leicht ermutigen könne.50 Anders war jedoch die Perspektive in Brüssel, wo man sich vom Waffenstillstand trotz allem eine deutliche, nicht zuletzt wirtschaftliche Konsolidierung der Position der südlichen Niederlande erhoffte – die koloniale Konkurrenz zwischen der niederländischen Republik und Spanien respektive Portugal besaß naturgemäß in Brüssel als Problem keine große Priorität.51

Im Übrigen hatte sogar der Papst Madrid ermuntert, sich auf den Waffenstillstand einzulassen. In Rom versprach man sich von einer friedlichen Mission im Norden mehr als von dem Versuch, die calvinistische Republik mit Waffengewalt niederzuwerfen; überdies sah man im Frieden eine notwendige Voraussetzung für die Konsolidierung der Stellung des Katholizismus im Süden der Niederlande. Allerdings hatte man sich von den Verhandlungen auch die Zusicherung einer offiziellen Duldung für den Katholizismus im Norden erwartet.52 Das Einzige, was man in dieser Beziehung hatte erreichen können, war eine inoffizielle Erklärung der Gesandten des Nordens gegenüber den französischen Diplomaten, die den Vertrag vermittelt hatten, dass die Republik am konfessionellen status quo in jenen Teilen Nordbrabants, die unter ihrer Kontrolle standen, nichts verändern würde, sodass hier faktisch der Katholizismus nun einen halboffiziellen Status besaß.53

Die Befürworter des Kompromisses auf spanischer respektive flandrischer Seite setzten im Übrigen ganz darauf, dass der Norden in dem Augenblick, in dem die äußere Bedrohung wegfiel, durch innere Zwistigkeiten geschwächt werden würde. Unrealistisch war eine solche Erwartung zunächst nicht, obwohl am Ende dann doch Moritz von Nassau die Niederlande 1619 unter seiner Führung einigen und seine Konkurrenten aus dem Weg räumen konnte. Das war so allerdings 1609 noch nicht absehbar: im Gegenteil, der Waffenstillstand bedeutete zunächst doch eine entscheidende Niederlage der Kriegspartei in den nördlichen Niederlanden. Von daher war der Vertrag mit Brüssel und Madrid mehr als nur ein pragmatischer Kompromiss von vorübergehender Bedeutung. Sich überhaupt auf solche Verhandlungen einzulassen, bedeutete eine gewisse Entdämonisierung des verhassten Gegners, die keineswegs unumstritten war.

Im Süden sah man im Ergebnis der Verhandlungen überwiegend einen Erfolg; der Frieden versprach eine wirtschaftliche Erholung, zudem nahm die Abhängigkeit der südlichen Niederlande von Spanien in Friedenszeiten ab. Öffentliche Feiern zum Abschluss des Waffenstillstandes ließen überdies die Hoffnung Gestalt annehmen, eines Tages würden die Erzherzöge von Brüssel aus wieder über alle 17 Provinzen, nicht nur über die zehn südlichen herrschen. Da die Souveränität der Republik nicht ausdrücklich bestätigt wurde, war eine solche Sichtweise jedenfalls nicht vollständig unmöglich.54 Als Niederlage wurde der Kompromiss mit dem Norden jedenfalls in Brüssel – anders vielleicht als in Madrid – nicht wirklich gesehen, zumal die kolonialen Konflikte zwischen der Republik und dem spanischen Weltreich die südlichen Niederlande nur am Rande berührten. Zur erhofften Aufhebung der Sperrung der Schelde – des Flusses, der Antwerpen mit dem offenen Meer verband – kam es zwar nicht, aber die Jahre des Waffenstillstandes waren dennoch eine Zeit der kulturellen Blüte und der wirtschaftlichen Erholung für den Süden.55

Anders sahen die Dinge im Norden aus. Hier sahen weite Kreise den Waffenstillstand mit dem Süden sehr viel skeptischer. Zum einen fürchtete man in vielen Kreisen, namentlich im Textilgewerbe, die wirtschaftliche Konkurrenz des Südens,56 zum anderen hatten die nördlichen Provinzen eigentlich nur durch den Kampf gegen Spanien eine gewisse Kohärenz gewonnen. Weder konfessionell noch politisch stellte die Republik ein homogenes Gebilde dar: Eine historisch begründete gemeinsame Identität, die über die Zeit des Aufstandes hinaus in die Vergangenheit zurückreichte, gab es kaum. Fiel jetzt der Kampf gegen den gemeinsamen Gegner als einigendes Moment weg, dann drohte eine Zunahme der internen Konflikte im Norden, unter Umständen auch ein Zerfall der Republik.57 In der Tat eskalierte nach 1609 der Streit zwischen den rivalisierenden Richtungen in der reformierten Kirche, die als einzige von der Obrigkeit unterstützt wurde und daher als „öffentliche“ Kirche galt. Auf der einen Seite standen die sogenannten Arminianer (nach dem Theologen Jakob Arminius, 1560–1609), die die strenge Prädestinationslehre ablehnten und eher an das Erbe des erasmianischen Humanismus anknüpften, und auf der anderen Seite die militanten Calvinisten, die auch als Gomaristen (nach Franciscus Gomarus, 1563–1641) bezeichnet wurden. Dieser Konflikt überlagerte sich mit der Auseinandersetzung zwischen den Befürwortern eines dauerhaften Ausgleichs mit dem Süden und denjenigen, die einen solchen Ausgleich ablehnten und eher von einer „Befreiung“ respektive Eroberung des Südens träumten.58

Nicht zuletzt, um die brüchige gemeinsame Identität des Nordens zu festigen, versuchten historische Werke, Pamphlete, und Theaterstücke die Erinnerung an die frühen Jahre des Befreiungskampfes gegen Spanien heraufzubeschwören und belebten dabei alle Topoi der gegen Spanien gerichteten schwarzen Legende – die Grausamkeit der Spanier, ihren Fanatismus und ihre Überheblichkeit – wieder.59 Neu gegenüber älteren Identitätskonstruktionen war jedoch, dass den Brabantern und Flamen, also den Bewohnern der südlichen Niederlande, zum Teil ähnliche Charaktereigenschaften zugeschrieben wurden wie den Spaniern selbst. In dem Maß, wie man erkennen musste, dass man sich im Süden mit der spanischen Herrschaft doch recht gut arrangiert hatte, wurden die antispanischen Feindbilder auf die dortige Bevölkerung übertragen.60 Das mochte die Abgrenzung zum Süden untermauern und die politische und kulturelle Identität des Nordens stärken, war aber sicherlich kein gutes Fundament für einen dauerhaften Frieden zwischen Den Haag und Brüssel. Ansonsten überrascht es wenig, dass die sogenannten Gomaristen, also die rigorosen Calvinisten, den Aufstand und den anschließenden Krieg vor allem als Kampf für den wahren Glauben darstellten, während die Arminianer und die Anhänger des Ratspensionärs Oldenbarnevelt, der den Waffenstillstand maßgeblich ausgehandelt hatte, sehr viel stärker betonten, dass es um Glaubensfreiheit und politische Freiheitsrechte insgesamt gegangen sei. Zum Teil konstruierte man in diesem Sinne eine Geschichte niederländischer Freiheitsrechte, die zumindest bis ins frühe Mittelalter, wenn nicht noch weiter zurückreichte.61


Abb. 4: Die Hinrichtung von Johan van Oldenbarnevelt. Zeichnung von Jan Luyken, 1728.

Bisweilen wurden solche Traditionen sogar bis in die Antike verlängert. Hatte man sich in der Vergangenheit in den Niederlanden eher mit den Römern als Herrscher über Gallien und die angrenzenden Gebiete Germaniens identifiziert, so sah man nun zunehmend im Stamm der Bataver, der sich zeitweilig gegen die Römer erhoben hatte, die eigenen Vorfahren. Bedeutsam war in diesem Kontext nicht zuletzt die knappe Abhandlung De Antiquitate rei publicae Batavicae des jungen Hugo Grotius, die 1610 in Leiden erschien. Grotius kam es wie den gleichzeitigen Verteidigern einer vermeintlichen Ancient Constitution in England darauf an, zu zeigen, dass seine Heimat schon in frühesten Zeiten, eben in der Antike, eine aristokratisch-ständische Verfassung besessen habe. Im Aufstand gegen Spanien sei es wie einst in den Konflikten mit dem römischen Imperium darum gegangen, dieses freiheitlich-ständische Erbe zu verteidigen. Die Macht der Stände, die einst bei den primores, den führenden Männern utriusque ordinis (beider Ständekollegien), gelegen habe, sei in ununterbrochener Kontinuität auf die jetzigen Ständeversammlungen (gemeint waren die Stände von Westfriesland und Holland, denen Grotius seine Schrift widmete) übergegangen. Auch die höchsten Amtsträger hätten ihre fasces (die Rutenbündel als Zeichen ihrer Amtsgewalt) vor der Autorität der Stände gebeugt, Könige gleichermaßen wie die Herzöge von Burgund oder die Grafen von Holland.62

Grotius gehörte zu den Anhängern von Oldenbarnevelt und in seinem Lager bevorzugte man eine Version der Geschichte der Bataver, die diese am Ende trotz aller Konflikte doch als freilich selbstbewusste und autonome Verbündete der Römer darstellte. Im Gegensatz dazu zogen die Anhänger des Hauses Oranien-Nassau und die Kriegspartei eher Narrative vor, die die Bataver als heldenhafte Freiheitskämpfer gegen die römische Unterdrückung erscheinen ließen.63 Jenseits dieser verschiedenen Versionen der mittelalterlichen oder antiken Geschichte der Niederlande unterschied sich auch der Blick auf den Freiheitskampf, der in den 1560er Jahren begonnen hatte. Für die Gegner des Waffenstillstandes stand fest, dass die Spanier sich nicht wirklich in ihrem Verhalten verändert hatten. So, wie sie damals mit Gewalt, aber auch mit List und Täuschung versucht hatten, Niederländer und Engländer zu unterwerfen, so würden sie es auch in Zukunft wieder tun. Wer sich dennoch wie Oldenbarnevelt auf ein Abkommen mit ihnen einließ, der konnte unter Umständen selbst als neuer Alba dargestellt werden, der die Sache der Freiheit und des wahren Glaubens verriet.64

In den Niederlanden – ähnlich wie in England – war die Auseinandersetzung mit dem alten konfessionellen und politischen Gegner immer zugleich eine Debatte über die eigene Identität. Das England, das dem Earl of Essex als Vision vorschwebte, war eben ein anderes als jenes, das Robert Cecil und Jakob I. durch den Frieden mit Spanien zu stabilisieren hofften. In einer ähnlichen Weise traten Oldenbarnevelt und seine Anhänger für eine andere Vorstellung von niederländischer Identität ein als Moritz von Oranien, der Statthalter. Für Oldenbarnevelt besaßen religiöse Toleranz und republikanische Freiheit einen hohen Stellenwert, die Idee einer „Befreiung“ des Südens hatte man weitgehend aufgegeben. Für die oranische Kriegspartei waren der strenge Calvinismus als Signum der eigenen Identität und die Abgrenzung gegen die Vormacht des katholischen Europa sehr viel wichtiger. Letzten Endes stellte sich die Lage in anderen europäischen Ländern und Territorien oft ähnlich dar. Die Debatte über Krieg und Frieden war nie ausschließlich eine Diskussion über die Vor- und Nachteile einer Kompromisspolitik, sie war immer auch eine Debatte über politische und religiöse Ordnungsentwürfe generell. Nicht zuletzt stand immer wieder die Frage im Vordergrund, welches Eigengewicht der weltlichen Ordnung im Verhältnis zu konfessionellen Normen und der Autorität der Kirche zugemessen werden sollte. Stellte die Verfassung des Heiligen Römischen Reiches eine Ordnung dar, die trotz aller Spannungen ein Fundament für gemeinsames politisches Handeln von Katholiken und Protestanten bot, oder überlagerte das Konfessionelle das Politische so stark, dass dies faktisch nicht mehr der Fall war, wie man vor 1618 vor allem im pfälzischen Heidelberg meinte?

Ähnlich stellte sich in Frankreich die Frage, wie stark die Autonomie des Königs gegenüber Rom im Sinne der gallikanischen Tradition zu betonen sei und ob die Reform der Kirche und des Staates gegenüber einer Machtpolitik, die sich vor allem gegen das Haus Habsburg richtete, Priorität haben solle. Oder sollten umgekehrt die Prinzipien der Staatsräson den Vorrang haben, mochte diese sich auch immer noch an Werten orientieren, die in letzter Instanz von den Normen der katholischen Reform geprägt waren? In den großen Debatten über Krieg und Frieden vor 1618 ging es immer auch um die mögliche Autonomie des Politischen schlechthin. Bis zum Kriegsausbruch, aber eigentlich auch noch darüber hinaus, blieb es durchaus offen, ob hier die Politici die Oberhand gewinnen würden oder die konfessionellen Zelanten, wobei man freilich nicht den Fehler machen sollte, die „Politiker“ grundsätzlich für Gegner kriegerischer Lösung zu halten. In bestimmten Kontexten konnte sogar das Gegenteil der Fall sein, wie zu zeigen sein wird.

Vor dem großen Krieg

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