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EIN WENIG BEKANNTER NUTZEN VON WILDPFLANZEN: PHYTONÄHRSTOFFE

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Ein Grund, mehr Pflanzen, vor allem Wildpflanzen, für Lebensmittel- und medizinische Zwecke zu verwenden, sind die darin reichlich vorhandenen Phytonährstoffe. Während Ernährungswissenschaftler die Bedeutung von Makronährstoffen (Kohlenhydrate, Fette, Proteine) und Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralien) längst erkannt haben, hat sich die Bedeutung von Phytonährstoffen erst seit Kurzem durchgesetzt. Phytonährstoffe sind eine Vielzahl von natürlichen chemischen Stoffen, die Pflanzen entwickeln, um mit Stressoren wie Sonneneinstrahlung oder dem Nagen von Insekten fertig zu werden. Da diese Verbindungen nicht direkt am normalen Wachstum einer Pflanze beteiligt sind, werden sie als sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet und umfassen Stoffe wie Carotinoide, Flavonoide, Resveratrol und Phytoöstrogene.


Es ist wahrscheinlich, dass unsere Vorfahren das ganze Jahr über Hunderte von verschiedenen Pflanzen gegessen haben, die ihnen eine breite Palette an nützlichen Nährstoffen lieferten, wobei die genaue Auswahl davon abhing, in welcher Region der Welt sie lebten. Heute nehmen moderne Menschen, die sich auf normale amerikanisch-westliche Art ernähren, oft nicht mehr als ein paar Dutzend verschiedene Pflanzen zu sich, wobei Kartoffeln, Tomaten, Mais und Salat den Großteil der pflanzlichen Nahrungsmittel ausmachen. Diese einseitige Ernährung hat dazu geführt, dass es einen weit verbreiteten Phytonährstoffmangel gibt. Viele Menschen erkennen allmählich, dass ein Phytonährstoffmangel ein mitwirkender Faktor bei chronischen Krankheiten wie Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein kann. Der Kräuterkundler Dr. Kevin Spelman berichtet, dass »unsere Vorfahren einer konservativen Schätzung zufolge acht- bis zehnmal mehr phytochemischen Stoffen ausgesetzt waren, als wir es heute sind; eine realistischere Schätzung liegt wahrscheinlich bei einem Faktor von hundertmal mehr als heute. Und [ein Mangel an phytochemischer Exposition] schürt chronische Krankheiten«.2

Je mehr Stress eine Pflanze ausgesetzt ist, desto höher ist ihr Phytonährstoffgehalt. Das bedeutet, dass ein Apfel, der auf einem alten Gehöft ohne regelmäßige Bewässerung oder Düngung wächst, oft einen höheren Nährstoffgehalt hat als ein Apfel, der auf einem auf hohen Ertrag ausgerichteten Bauernhof mit viel Aufwand angebaut wird. Mit anderen Worten: Wildnahrungsmittel haben oft einen höheren Nährstoffgehalt als ihre kultivierten Pendants. Durch die regelmäßige Zubereitung von Essen und Trinken sowie die Herstellung von Arzneimitteln aus einer Vielzahl von Wildpflanzen werden Sie eine breite Palette von Phytochemikalien in Ihre Ernährung aufnehmen.

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