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Die Angstfalle

Stress ist eine Anpassung des Körpers auf äußere Belastungsfaktoren. Im Verlauf der Evolution war es lebensnotwendig, komplexe Lebensweisen aufeinander abzustimmen: Leistung musste schnell verfügbar sein, zum Beispiel bei Angriff oder Flucht. Auf der anderen Seite musste Energie gespart, der Stoffwechselumsatz gesenkt und der Körper auf eine Energieaufnahme und -speicherung eingestellt werden. Heute leben wir in einer relativ sicheren Umwelt und müssten eigentlich nicht dem ungesunden Dauerstress verfallen. Wir haben aber einen großen Stressfaktor erzeugt, der sich von Bildern und Vorstellungen nährt: Dieser Stressfaktor heißt Angst. Angststress entsteht immer dann, wenn wir mit unseren Gedanken aus dem Hier und Jetzt herausfallen und entweder den Erinnerungsbildern der Vergangenheit oder der Vorstellung unserer möglichen Zukunft auf den Leim gehen. Bei vielen Menschen läuft immer wieder ein ähnlicher Film ab, worauf das Nervensystem bzw. das Unterbewusstsein zum Beispiel mit Herzklopfen, Schweißausbrüchen, Übelkeit, allergischen Reaktionen u.Ä. stressbeladen reagiert. Diese Reflexe laufen automatisch ab, ohne dass wir in diesem Augenblick etwas dagegen tun können. Wir fühlen uns machtlos, wenn wir von den negativen inneren Bildern und Vorstellungen überschwemmt werden. In solchen Momenten können wir uns nur schwer von unseren eigenen Gefühlen und Gedanken distanzieren, und wir denken, wir sind diese Gedanken und Gefühle. Und das denkt und fühlt dann auch unser Organismus und reagiert mit ungesunden physiologisch-körperlichen Mechanismen darauf. Es werden mehr Adrenalin und andere Stresshormone ausgeschüttet, die Verdauungsfunktionen werden heruntergefahren (wir können das ganze Geschehen jetzt auch seelisch nicht mehr verdauen), und wir befinden uns ohne äußere Not in einem Fluchtmodus. Das bedeutet: Wir rennen weg vor dem, was uns der Körper zeigen möchte, wo er uns hilfreich sein möchte, damit nichts Schlimmeres geschieht.

Stellen Sie sich vor, jemand würde Sie auf der Straße anhalten, um Ihnen mitzuteilen, dass Sie nicht weiterfahren sollen, weil sich am Ende der Straße ein Abgrund befindet, in den Sie hineinstürzen könnten. Wie würden Sie reagieren? Wahrscheinlich würden Sie sich bei dem Menschen herzlich bedanken, vielleicht vorsichtig weiterfahren bzw. die drohende Gefahr meiden, indem Sie einen anderen Weg einschlagen. Sie würden denken: Gut, dass dieser nette Mensch mich darauf aufmerksam gemacht hat, da habe ich aber Glück gehabt. Und Sie würden innerlich lächeln.

Signale des Körpers und der Natur sind Botschaften für uns.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten regelmäßig Sodbrennen, wenn Sie gestresst von der Arbeit nach Hause kommen und am Abend ein Pastagericht mit Sahnesoße essen. Das Sodbrennen ist Ihnen unangenehm, und Sie wollen es nicht haben. Also nehmen Sie Säureblocker-Tabletten und können Ihre Pasta weiter genießen. Im übertragenen Sinn erschießen Sie in diesem Augenblick den warnenden Menschen an der Straße und steuern ungewarnt auf den Abgrund zu. Der Abgrund ist zum Beispiel das drohende Magengeschwür, das dann entsteht, wenn Sie den Stress in der Arbeit nicht abbauen und sich nicht genügend Zeit zum Essen nehmen. Das freundliche Sodbrennen wollte Sie darauf hinweisen, einen anderen Weg einzuschlagen, um das Magengeschwür nicht bekommen zu müssen, zum Beispiel einer befriedigenderen Arbeit oder weniger Arbeitsstunden. Sie selbst entscheiden, ob Sie den freundlichen Ratgeber anhören wollen oder ihn aus dem Weg räumen, weil er Ihnen lästig ist. Es lohnt sich immer, auf den inneren Ratgeber Symptom zu hören, damit Sie einen gesünderen, glücklicheren Weg einschlagen können!

Der Heiler in Dir

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