Читать книгу Seewölfe Paket 18 - Roy Palmer, Burt Frederick - Страница 44
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Оглавление„Das war knapp“, sagte Ben Brighton aufatmend, „dieser Häuptling ist wirklich ein wackerer Bursche.“
„Du siehst“, entgegnete der Seewolf, „ich hatte mit meiner Meinung über Marcos recht. Für uns gibt es jetzt einen Unsicherheitsfaktor weniger.“
„Schwacher Trost“, sagte der Erste Offizier der „Isabella“, „soll ich dir andere Unsicherheitsfaktoren nennen? Das fällt mir nicht schwer.“
Hasard winkte ab.
Vom Hauptdeck klang Al Conroys Stimme. Unter der bewährten Leitung des Stückmeisters hatten die Männer rasche Arbeit geleistet.
„Alle Geschütze gefechtsklar!“
„Alle Mann auf Gefechtsstation!“ fügte Ed Carberrys Reibeisenbaß hinzu.
Indem er den rechten Arm hob, signalisierte Hasard, daß er verstanden hätte.
An Backbord und an Steuerbord waren die Stückpforten geöffnet. Die mächtigen Bronzeleiber der 24-Pfünder und der 17-Pfünder schimmerten matt im späten Tageslicht. Dunkelrote Glut leuchtete in den Kohlebecken, die die Söhne des Seewolfs zum Entfachen der Luntenstöcke bereitgestellt hatten, Ladewerkzeuge und Geschosse lagen bei den einzelnen Geschützen bereit.
Wohlweislich hatte Al Conroy jedoch darauf verzichtet, zusätzliches Pulver für das Nachladen der Geschütze an Deck bringen zu lassen. Das Wetter verschlechterte sich immer mehr, und ehe man sich versah, konnte Regen niederprasseln, bevor das Gefecht überhaupt begonnen hatte.
Die Sorte Schwarzpulver, die Feuchtigkeit vertragen konnte, war noch nicht erfunden worden.
Mit schmalen Augen beobachtete der Seewolf die südliche Kimm, die als klare Linie längst nicht mehr zu erkennen war. In der letzten halben Stunde hatte der Wind weiter aufgefrischt und zeigte sich jetzt schon als wilder Geselle, der sein orgelndes Lied in Wanten und Pardunen pfiff und den Männern an Deck Standfestigkeit abverlangte. Die schwarze Wetterfront im Süden war eins geworden mit der düsteren Oberfläche der See. Helle Schaumkronen bewegten sich in Unregelmäßigem Spiel und stiegen mit den Wogen immer höher.
Die spanische Galeone war inzwischen als „Santa Teresa“ identifiziert worden. Ihre Segel standen steif und prall und sahen aus, als seien sie vom Meißel eines Bildhauers aus hellem Holz modelliert worden. Der Bug der „Santa Teresa“ durchschnitt die Wellen und schob einen schäumenden Schnurrbart vor sich her.
Die Temperatur war merklich gesunken. Hätte es nicht die Bedrohung durch das Verfolgerschiff und durch einen möglichen Sturm gegeben, dann hätten die Arwenacks nach der Hitze des Tages erleichtert durchgeatmet. So aber waren sie von einer grimmigen Entschlossenheit gepackt, harrten an den Geschützen aus und spähten geduckt über die Verschanzungen. Mehr als einen Sturm und eine Feuer und Eisen spuckende spanische Galeone hatten sie nicht zu erwarten. Beides zusammen konnte höllischen Verdruß bedeuten.
Aber es gab keine Herausforderung, die die Männer unter dem Kommando des Seewolfs nicht annahmen. Manches Mal hatten sie sich im heißesten Höllenfeuer befunden und den stinkenden Atem des Gehörnten über sich hinwegpfeifen lassen. Nicht einmal das hatte sie umgehauen.
Hasard wandte sich nach vorn und beobachtete das Geschehen auf der „San Donato“ abermals mit dem Kieker. Shawano und Marcos trafen Vorsorge. Die vielen Frauen, Kinder und Greise, die sich bislang an Deck aufgehalten hatten, wurden in die unteren Decksräume beordert. Im Bauch der „San Donato“ gab es Platz genug, um auch weiterhin Gesunde und Kranke voneinander zu trennen. Das änderte indessen nichts daran, daß die Ansteckungsgefahr weiterhin wie ein todbringendes Schwert über der Galeone der Timucua schwebte.
Ein anderer Umstand war jedoch augenfälliger. Nach dem Streit mit ihren spanischen Lehrmeistern verhielten sich die jungen Timucua besonnener, bewältigten ihre Arbeit an Schoten und Brassen mit größerem Geschick, und das Ergebnis war verblüffend: Die „San Donato“ lief jetzt rauschende Fahrt, die sie stetig beibehielt. Ihr Abstand zur „Isabella“ hatte sich bereits um mehr als eine Kabellänge vergrößert.
„Donnerwetter“, sagte Ben Brighton, der es ebenfalls beobachtete, „was so eine kleine Auseinandersetzung doch bewirken kann.“
„Das reinigt die Luft“, erwiderte Hasard grinsend, „sieht fast so aus, als ob sie uns davonsegeln wollen.“
„Denen wird es am wenigsten gefallen.“ Ben deutete mit dem Daumen über die Schulter nach achtern, wo er die Galeone der Dons wußte.
Marcos und seine Freunde hatten auf der „San Donato“ jeden verfügbaren Fetzen Tuch gesetzt, und der Erfolg war ein Lichtblick in der zunehmenden Dämmerung. Der Seewolf gab Befehl, nun auch das Fockmarssegel zu setzen. Lediglich die Bramsegel und auch beide Blindesegel blieben weiterhin aufgegeit.
Während sich der Abendhimmel weiter verdüsterte, gewann die „Isabella“ ihre ursprüngliche Distanz zur „San Donato“ zurück.
Ein Blick nach achtern entlockte den Arwenacks ein Grinsen. Die Dons auf der „Santa Teresa“ mußten jetzt höllische Wut im Bauch haben, denn sie holten nicht weiter auf. Zwar hielten sie weiterhin Fühlung, doch es kündigten sich Umstände an, wodurch ihnen eben dies immer schwerer fallen würde.
Spätestens in einer halben Stunde würde die Dunkelheit hereinbrechen. Der Südwind heulte und orgelte mit anschwellender Kraft. Hasard ließ zur „San Donato“ signalisieren, daß keine Lichter gesetzt wurden, und er gab auch seinen eigenen Männern entsprechende Order.
Wenn sie den Lake Pontchartrain erreichten, bevor der Sturm heraufzog, mußten sie schon verdammtes Glück haben.
Und vom Glück brauchte der Kapitän der „Santa Teresa“ eine beträchtliche Portion mehr, wenn er nicht den Anschluß verlieren wollte.
An Marcos lag es, die Aufgabe des Lotsen zu übernehmen. Und sehr bald zeigte sich, daß er dieser Aufgabe voll und ganz gewachsen war.
Knapp vor Dunkelwerden meldeten die Ausguckposten Land an Backbord. Es handelte sich um Errol Island, eine kleine Insel südlich der Chandeleur-Inseln. Noch während die „San Donato“ und die „Isabella“ daran vorbeisegelten, senkte sich die Finsternis wie ein schwarzes Tuch über den Golf von Mexiko.
Beide Schiffe fielen vom heulenden Südwind ab und steuerten mit nördlichem Kurs geradewegs in den Chandeleur Sound.
Breitbeinig stand Don José Isidoro auf dem Achterdeck der „Santa Teresa“ und fluchte über den verdammten Südwind, der alles daran setzte, ihn auf die Nase zu werfen. Und das im doppelten Sinn des Wortes.
Was die Wetterküche zusammenbraute, verschaffte den Britenbastarden und den indianischen Hundesöhnen immer mehr Vorteile.
„Diese Halunken haben keine Lichter gesetzt!“ schrie der Erste Offizier gegen das Orgeln des Windes an. Er hielt sich an der vorderen Schmuckbalustrade des Achterkastells fest.
„So dämlich sind sie nicht, um uns den Gefallen zu tun!“ brüllte Isidoro zurück.
Manchmal ging ihm die Engstirnigkeit seiner Offiziere auf den Nerv. Der Erste tat geradeso, als habe der Gegner versäumt, eine vorgeschriebene Pflicht zu erfüllen. War es nicht diese Unbeweglichkeit des Denkens gewesen, die zum Scheitern der spanischen Armada im Ärmelkanal geführt hatte? Isidoro hielt sich für einen der wenigen, die daraus gelernt hatten. Doch bei der augenblicklichen Lage schien ihm auch das nicht viel zu nutzen.
Die „San Donato“ war bereits von der Dunkelheit verschluckt worden. Und von der „Isabella“ zeichneten sich nur noch die Segel als schemenhafte helle Flecken ab. Isidoro sah ein, daß er den Gedanken an eine baldige Konfrontation abschreiben mußte.
Auf den Decks der „Santa Teresa“ waren die Männer in aller Eile dabei, Manntaue zu spannen und die Luken und Schotten zu verschalken. Die Gefechtsbereitschaft wurde zur Lächerlichkeit degradiert. Schon jetzt bestand Gefahr, daß die Geschützladungen von überkommenden Seen feucht wurden. Immer höher wehten Gischtschwaden über die Kuhl. Wenn es das Pech wollte, konnten die Männer bald die eigene Hand nicht mehr vor Augen sehen.
Nur einen Vorteil gab es noch, von dem Don José Isidoro hoffte, daß er entscheidend sein würde: Er kannte jeden Winkel in diesem Bereich des nördlichen Golfs von Mexiko. Demgegenüber mußten die Britenbastarde natürlich ins Hintertreffen geraten. Und von dem Verräterpack an Bord der „San Donato“ war nicht anzunehmen, daß es über besondere Kenntnisse verfügte. Nicht im entferntesten ahnte Isidoro, daß er sich in diesem Punkt täuschte.
Auch der Ausguck der „Santa Teresa“ hatte Errol Island gesichtet, noch bevor die Dunkelheit hereingebrochen war. Und Don José Isidoro hatte gleichfalls Order gegeben, auf Nordkurs zu gehen.
Mittlerweile mußten die Chandeleur-Inseln schon so nahe sein, daß man hinspucken konnte. Isidoro spürte und witterte es geradezu. Er lächelte grimmig, während er sich mit dem Rücken gegen den heulenden Wind stemmte.
Nein, ihm konnte in diesem Küstenbereich keiner etwas vorexerzieren. Wenn einer Untiefen und sonstige Gefahrenbereiche kannte, dann war er es. Daran änderte auch die Dunkelheit nicht viel. Man brauchte eben dieses besondere Gefühl, das ein Mann nur in jahrzehntelangen Erfahrungen entwickeln konnte.
Kapitän Isidoro war stolz darauf, daß er genau dies von sich behaupten konnte. Seine Einschätzung der Lage war vortrefflich, das stand für ihn fest. Alles in allem konnte er davon ausgehen, daß er wahrscheinlich nicht einmal mehr große Mühe aufwenden mußte. Wenn der Sturm erst richtig loslegte, dann brummten die Britenbastarde und die Timucua-Hundesöhne auf das nächstbeste Riff vor den Chandeleurs. Bei Tagesbeginn, nach Abflauen des Sturms, brauchte man dann nur noch die Überlebenden aufzufischen – falls es welche gab.
„Rudergänger!“ rief Isidoro schneidend.
„Si, Señor Capitán?“ Der Mann war nur als Schatten zu erkennen. Kein Ruderhaus schützte ihn vor den Unbilden der Witterung.
„Zwei Strich Backbord“, befahl Isidoro.
„Zwei Strich Backbord“, wiederholte der Rudergänger, und, etwas später: „Kurs liegt an, Señor Capitán.“
Ein weiterer Schatten keuchte von der Schmuckbalustrade heran. Der Erste Offizier rückte den Kinnriemen seines Federhuts fest. Der Wind zerrte mit aller Macht daran und bog die breiten Krempen nach oben.
„Manntaue sind gespannt, Señor Capitán, Luken und Schotten verschalkt.“
„Wurde auch Zeit“, entgegnete Isidoro knurrend.
„Darf ich mir eine Frage erlauben, Capitán?“
„Heraus damit.“
„Sind Sie überzeugt, daß wir auf dem richtigen Kurs liegen? Ich meine, wenn wir davon ausgehen, daß die Engländer und auch die Timucua sich kaum auskennen dürften, ist es dann nicht unsinnig, ihnen noch weiter zu folgen? Vielleicht laufen wir gemeinsam mit ihnen auf ein Riff, oder wir werden auf Legerwall gedrückt.“
Einen Moment hielt Isidoro die Luft an.
„Was faseln Sie, Mann!“ brüllte er dann. „Was glauben Sie, warum ich die Kurskorrektur befohlen habe! Wollen Sie etwa behaupten, daß mir ein Fehler unterläuft? Ausgerechnet mir?“
„Nein, Señor Capitán, ich dachte nur – ich meine …“
„Sie sollen nicht denken und nicht meinen, Sie sollen …“
Ein ohrenbetäubendes Krachen schnitt ihm die Worte von den Lippen. Im nächsten Sekundenbruchteil folgte ein Bersten und Mahlen, das den Schiffsleib durchlief, als wollte es ihn in tausend Stücke reißen.
Don José Isidoro spürte es bis in die letzte Faser seiner Nerven, denn er war mit diesem Schiff verwachsen. Jeden unbekannten Laut und jede unvorhergesehene Bewegung in den Verbänden hatte er stets sofort gespürt, als handelte es sich um eine Veränderung seines eigenen Körpers.
Dies aber, was jetzt geschah, war wie ein grausamer und tödlicher Schlag.
Don José empfand den Schmerz, als sei er selbst getroffen worden. Aber ihm blieb keine Zeit, den Schmerz hinauszubrüllen.
Ein jäher Ruck ging durch die Galeone.
Isidoro verlor den Halt, kippte vornüber und ruderte vergeblich mit den Armen. Er prallte gegen seinen Ersten Offizier, der rücklings stürzte. Gemeinsam schlugen sie auf die Planken.
Auf der Kuhl und auf der Back entstand Geschrei. Die Männer verloren den Halt, verhedderten sich in den Manntauen. Einige von ihnen schlitterten unter den Tauen über die feuchten Planken, prallten gegen Geschützlafetten oder Nagelbänke und zogen sich schmerzhafte Prellungen zu.
Der Südwind heulte und fauchte und versetzte den Segeln wilde Prankenhiebe, als wolle er die „Santa Teresa“ über den Bug in den Grund bohren. Doch die Galeone saß bereits hoffnungslos fest. Eine kurze Bewegung um die Längsachse folgte, begleitet von einem splitternden Geräusch, das dem Kapitän abermals durch Mark und Bein ging. Das Tuch begann zu knattern und zu schlagen, und im nächsten Moment zerriß das Fockmarssegel mit einem explosionsartigen Knall. Rings um den Schiffsleib kochte die See mit weißem Schaum.
Mit einem wilden Fluch stieß Isidoro den Ersten Offizier von sich weg. Dann rappelte er sich mühsam auf, taumelte und fand schließlich sein Gleichgewicht.
Die Galeone saß unverrückbar fest, wie von den Fäusten eines Giganten gestoppt. Auf dem Hauptdeck herrschte immer noch Zustand. Die Männer brüllten und versuchten, auf die Beine zu gelangen, wobei sie sich immer wieder gegenseitig behinderten.
Wie zum Hohn riß die Wolkendecke für einen Moment auf. Eine dunkle Wand wurde erkennbar, zum Greifen nahe nördlich voraus.
Eine der Inselküsten!
Ohnmächtig vor Wut sah Isidoro die Schaumkränze, die das brodelnde Wasser überall um die vorgelagerten Riffs bildete. Und die „Santa Teresa“ saß mittendrin. Blindlings, wie die blutigsten Anfänger, waren sie aufgebrummt!
„Hölle und Teufel!“ brüllte Isidoro. „Das kann doch nicht wahr sein! Wie konnte das bloß passieren? Welcher verdammte Narr …“
Der Erste Offizier schraubte sich vor ihm in die Höhe.
„Bevor Sie sich weiter auslassen, Capitán“, schrie er, „erinnern Sie sich gefälligst daran, wer die Kursänderung befohlen hat!“
Don José Isidoro schluckte und preßte die Zähne aufeinander, daß es knirschte. Normalerweise hätte er seinen Untergebenen für diese Unverfrorenheit gemaßregelt. Aber er verdaute es, denn sein eigener Fehler wurde ihm siedend heiß bewußt.
„Wir müssen die Segel bergen“, sagte er, laut genug, daß es im heulenden Wind eben noch zu verstehen war. „Sonst wird uns gleich das gesamte Tuch zerfetzt.“
„Dazu wird keine Zeit bleiben“, entgegnete der Erste mit grimmigem Spott, „hören Sie mal genau hin.“
Isidoro brauchte sich nicht sonderlich anzustrengen, um herauszufinden, was der Erste meinte. Eher war es eine furchtbare Ahnung, die sich jetzt bestätigte. Jeder Seefahrer, der lange genug auf Schiffsplanken gestanden hatte, kannte dieses Geräusch. Und stets verband es sich mit bösen Erinnerungen. Erinnerungen auch an Freunde und Gefährten, die den nassen Tod gefunden hatten.
Trotz der tosenden Fluten rings um die „Santa Teresa“ war es deutlich zu vernehmen. Ein Gurgeln, schwach noch. Aber Don José Isidoro hörte bereits diese bösartige Gefräßigkeit heraus, mit der es immer rascher um sich greifen würde. Der Klang pflanzte sich durch die unteren Decksräume fort, die wie ein Resonanzkörper wirkten.
Kapitän Isidoro erwachte aus einer momentanen Erstarrung.
„Auf was warten Sie noch?“ brüllte er. „Schicken Sie die Leute an die Pumpen! Alle verfügbaren Kräfte! Oder wollen Sie abwarten, bis wir mit Mann und Maus absaufen?“
Der Erste Offizier versteifte seine Haltung.
„Nein, Capitán“, entgegnete er schnarrend, „die Frage stellt sich für mich nicht, denn Sie sind der Kapitän, und niemand anders trifft hier an Bord die Entscheidungen.“ Er wandte sich mit einer energischen Kehrtwendung ab, ohne seinem Vorgesetzten Zeit für eine Entgegnung zu geben.
Sekunden später hörte Isidoro die Befehlsstimme seines Ersten durch das Heulen des Windes. Sturmlaternen wurden angezündet, und die Lage stellte sich noch schlimmer dar, als man das in der Dunkelheit hätte ahnen können.
Don José Isidoro hatte dieses niederschmetternde Gefühl, daß eine unsichtbare Macht versuchte, ihm den Boden unter den Füßen wegzureißen. Wie tückische Teufelszähne ragten die Riffs aus der brodelnden Wasseroberfläche. Und es gab keine Frage: Bei einem mit voller Kraft entfesselten Sturm wäre die „Santa Teresa“ sofort zerschellt. Dennoch entstand für Isidoro nicht der Eindruck, Glück im Unglück zu haben.
Zuviel war schiefgegangen.
Die verfluchten Britenbastarde und ihre indianischen Verbündeten waren entwischt. An eine weitere Verfolgung war nicht zu denken. Aus und vorbei. Jetzt galt es nur noch, die eigene Haut zu retten.
Die Hoffnung, daß die Gegner vielleicht von einem ähnlichen Schicksal ereilt wurden, blieb für Don José Isidoro weniger als ein schwacher Trost.