Читать книгу Seewölfe Paket 11 - Roy Palmer, Burt Frederick - Страница 40

10.

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Ferris Tucker, Smoky, Luke Morgan und Blacky waren von spanischen Soldaten eingekeilt. Sie wollten wie Shane und Carberry den Durchbruch zur Palisade oder zum Kastell wagen, aber immer mehr Uniformierte drängten jetzt von den Hütten aus nach und bildeten eine menschliche Barriere, die nicht mehr zu überwinden war.

Ferris Tucker hieb zwar wild mit seiner Zimmermannsaxt um sich und fällte hier und dort einen Gegner. Smoky schwang seinen Schiffshauer und ließ keinen Spanier auf weniger als einen Yard Distanz an sich heran. Luke Morgan kämpfte mit einem kurzen Entermesser, Blacky mit einem Säbel, und um die vier herum hatte sich ein Kreis gebildet.

Man hätte diesen Kreis auch als Kessel bezeichnen können.

Die nachrückenden Spanier brachten frisch geladene Musketen mit, und dies wurde den Seewölfen jetzt zum Verhängnis. Die Waffen wurden bis zu den Soldaten an der Innenseite des großen Ringes durchgereicht, und so kam, was sich nicht mehr abwenden ließ.

Plötzlich flog eine der Musketen hoch. Blacky sah noch, wie die Mündung sich auf ihn richtete und wollte sich ducken, um der Kugel durch eine schnelle Körperwendung zu entgehen. Aber da krachte der Schuß auch schon.

Blacky sah es grellrot und gelb vor seinem Gesicht aufblitzen, und dann sprang es ihn heiß an, so heiß, daß er glaubte, bei lebendigem Leibe zu verbrennen. Er hörte seinen eigenen Schrei, fühlte den weichen Uferboden plötzlich unter sich, spürte noch, wie er sich auf die Seite wälzte und mit seinen Fingern den Säbel losließ und irgendwohin griff, an seine Brust, an seinen Bauch oder an seine Hüfte.

Dann löschte tiefe Finsternis jede Wahrnehmung und jedes Bewußtsein aus.

„Blacky!“ schrie Tucker. „Mein Gott! Verdammt, Männer, haut diese elenden Dons zusammen. Blacky hat’s schwer erwischt!“

Wieder krachte ein Schuß, und dieses Mal knickte Ferris mit grenzenlos verdutzter Miene in den Knien ein und sackte zu Boden. Die schwere Axt entglitt seinen Fäusten. Er hockte mit starrem Blick da, und aus seiner Brust quoll plötzlich Blut hervor.

„Rückzug!“ rief Smoky. „Rückzug zur Pinasse, Leute!“

„Zu spät“, sagte Luke Morgan, und er, der sonst so hitzig und ungestüm auftrat, ließ noch vor dem Decksältesten der „Isabella“ die Waffen zu Boden fallen.

Mehr als zwanzig Musketen und Tromblons richteten sich jetzt auf sie, und wenn sie nicht sterben wollten, dann blieb ihnen nur noch die Kapitulation.

Die Flagge streichen – allein das war schimpflich und erniedrigend für sie, aber das Allerschlimmste war, daß es Blacky und Ferris getroffen hatte.

Ferris kniete nach wie vor in grotesker Körperhaltung auf dem Boden. Er war bei vollem Bewußtsein. Blacky indes lag reglos da und schien nicht mehr zu atmen.

„Mein Gott“, sagte Smoky immer wieder. „O mein Gott, wie konnte das bloß passieren?“

Don Felix Maria Samaniego hatte sich als ausgezeichneter Degenkämpfer entpuppt. Er führte glänzende Paraden, unternahm Ausfälle, die den Seewolf ins Schwitzen brachten, und hielt sich so gut, daß Hasard keine Möglichkeit hatte, seine Deckung zu durchbrechen. Das Duell ging hin und her und konnte noch so lange so dauern.

Dan O’Flynn hatte seinen Gegner unterdessen überwältigt, schwer verletzt lag der Offizier am Boden. Er krümmte sich ein wenig und stöhnte ununterbrochen vor sich hin.

Dan war auf Hasards Befehl hin zu den Palisaden gelaufen, um Carberry und Shane bei der Befreiung der Gefangenen zu unterstützen.

Plötzlich hob Don Felix die linke Hand.

„Lobo del Mar!“ rief er. „Killigrew, halten Sie ein und blicken Sie sich um!“

Hasard grinste ihn an. „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß Sie sich eines so billigen Tricks bedienen, Samaniego. Das haben Sie doch gar nicht nötig.“

„Allerdings nicht“, sagte der Spanier kalt. „Es ist ja auch kein Trick. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort darauf, daß ich nicht zustechen werde, wenn Sie sich umdrehen.“

„Don Felix, Ihr Ehrenwort interessiert mich nicht!“

„Es muß sie interessieren. Die Partie ist verloren – für Sie, Killigrew!“ Der Kommandant deutete über seine Schulter weg auf die Soldaten, die jetzt einmarschierten – und auch Hasard konnte jetzt das Knirschen der Schritte hinter seinem Rücken vernehmen.

Er drehte sich um.

In breiter Reihe standen die spanischen Soldaten hinter ihm – in ihren Händen hielten sie den völlig reglosen, blutenden Blacky, den an der Brust verwundeten Ferris Tucker, Smoky und Luke Morgan.

„Hasard“, sagte Smoky. „Vergib uns, aber wir haben gegen diese verdammten Hurensöhne nicht bestehen können.“

„Killigrew“; ertönte Don Felix Maria Samaniegos schneidende Stimme hinter dem Seewolf. „Ergeben auch Sie sich! Sie haben keine andere Wahl!“

Hasard fuhr zu ihm herum. Aber Samaniego hatte den Degen gehoben und richtete die Spitze der Klinge auf den Hals seines Gegners. „Weg mit dem Degen!“ befahl er.

Der Seewolf ließ seine Waffe auf den weichen, dunklen Uferboden der Bucht von Airdikit fallen.

Jetzt ist alles aus, dachte er.

Seewölfe Paket 11

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