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5.

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Inzwischen hatten sie den alten Ramsgate nach Rame Head gebracht und dort in die Obhut verläßlicher Leute gegeben. Der Baumeister war durch nichts davon abzubringen gewesen, daß er zurückmüsse. Allerdings würden sie jetzt aufpassen, damit sich so etwas nicht wiederholte.

Jetzt standen die Seewölfe an Deck und beratschlagten. Wenn man den Gegner erst einmal kannte, dann konnte man Vorsorge treffen und hatte einen größeren Vorteil, als wenn der Feind aus dem Hinterhalt agierte.

„Weißt du, wo dieser Burton wohnt?“ fragte Hasard.

„Nein, keine Ahnung, Sir“, sagte Mac.

„Aber du hast doch Geld von ihm geliehen.“

„Das war in einer Kneipe, in seiner Wohnung bin ich nie gewesen.“

„Das herauszufinden dürfte nicht schwierig sein“, meinte Blacky. „Wir können ja beim dicken Plymson mal anklopfen.“

Hasard schüttelte den Kopf.

„Dann sind die Kerle gewarnt oder erfahren etwas, denn bei Plymson spricht sich ja alles schnell herum. Aber ich will die beiden Halunken haben, um …“

Er sprach nicht weiter, als er Carberrys grinsendes Gesicht sah.

„Was hast du denn wieder ausgeheckt, Mister Profos?“

„Ramsgate sagte doch, daß immer ein Wächter nach ihm gesehen hat“, erwiderte Ed. „Meistens abends, was, wie? Jetzt ist es bald Abend, und wenn der Kerl dort antanzt, wird er keinen mehr vorfinden. Damit sind die Halunken aber gewarnt, wenn sie ein wenig Spuren lesen können.“

„Sprich nur weiter, Ed“, sagte Hasard lächelnd. „Obwohl ich mir schon denken kann, was du vorhast.“

Carberry, rieb sich genüßlich die gewaltige rechte Faust mit der linken Hand und grinste hinterhältig.

„Nun, für so was bin ich der richtige Mann“, diente er sich gleich an. „Angenommen, der Kerl ist heute abend da, und angenommen, ich bin rein zufällig auch da, dann wird er sehr erstaunt sein, anstelle von Ramsgate den freundlichen Profos vorzufinden. Ich würde ihn natürlich ganz freundlich angrinsen, ein paar nette Worte mit ihm wechseln und ihn dann sehr höflich fragen, wo dieser Burton seine Hütte stehen hat. Selbstverständlich in ausgesucht freundlichem Ton.“

„Selbstverständlich“, sagte Hasard ernst. „Kein Mensch denkt auch nur entfernt daran, du würdest ihn anbrüllen.“

„Nun, er würde mir das selbstverständlich in aller Freundschaft verraten.“

„Weil du so überzeugend sprichst“, sagte Hasard.

„Genau, Sir. Haben wir dann die Adresse von Burton oder dem anderen Halunken, dann, so dachte ich wenigstens, können wir mit ihnen zusammen ja mal in aller Ruhe die Pläne für die neue ‚Isabella‘ durchsprechen und ihnen verklickern, wie das Schiffchen aussehen wird. Dann wissen sie es ganz genau.“

Hasard verbiß sich nur mühsam das Lachen, als er den heuchlerischen Blick Carberrys sah, dessen Augen so lammfromm und bescheiden auf die Planken blickten, als könne er kein Wässerchen trüben.

Aber sein Vorschlag war gut, und so nickte er, diesmal mit einem kleinen Lächeln, weil Ed jetzt wie ein frommer Chorknabe dahockte und immer noch so bescheiden dreinblickte. Im Geiste sah der Profos aber wohl schon die alte Mühle als Trümmerbrocken durch die Gegend fliegen.

„Die Idee ist gut“, sagte Hasard. „Wenn ein Nagel zu weit heraussteht, muß man ihn einhämmern.“

„Ganz meine Meinung, Sir. Ich werde den Nagel schon an die richtige Stelle rücken.“

„Dann geht jetzt gleich los, sonst ist es zu spät.“

Ed und Dan blickten sich nur kurz an, dann grinsten beide ein bißchen und zogen sofort los. Den Weg zur Mühle kannte Dan ja.

Mac Pellew erhielt an diesem Abend seine fünfzig Golddublonen und bezahlte davon gleich seine Schulden. Er konnte es immer noch nicht fassen, daß er von einer Stunde zur anderen ein reicher Mann geworden war.

„Ist das nicht ein Segen?“ fragte er immer wieder. „Heute morgen saß ich noch im Gefängnis, und jetzt habe ich so viel Geld, daß ich den ganzen Schuldturm kaufen könnte.“

„Dann kauf ihn doch“, riet Big Old Shane freundlich. „Wenn er dir gehört, hast du wenigstens die Gewähr, daß sie dich nicht mehr einbuchten können.“

Mac Pellew sah den ehemaligen Schmied von Arwenack sauertöpfisch an und versuchte zu grinsen. Aber sein Gesicht wirkte so, als ginge er diesmal zu seiner eigenen Beerdigung.

Als er sich umdrehte und dem Kutscher zur Kombüse folgte, grinste Blacky hinter ihm her und sagte zu Shane: „Ein Gesicht wie damals, nur etwas faltiger. Der gute Mac geht jetzt wieder zur Beerdigung fünfter Klasse.“

„Beerdigung fünfter Klasse?“ fragte Shane verständnislos. „Wie geht das denn vor sich?“

„Dann muß er selbst vor seinem eigenen Leihsarg ohne Hemd herlaufen und die Kerze tragen.“

Shane tippte sich mit dem Finger bezeichnend an die Stirn.

„Du bist ja bescheuert, Blacky.“

„Klar“, gab Blacky zu, „mich haben sie schon in den Windeln mit dem Holystone gepudert, deshalb bin ich bescheuert.“

Jetzt grinste auch der graubärtige Exschmied.

Seewölfe Paket 15

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