Читать книгу Shandra el Guerrero - Rudolf Jedele - Страница 7
Jelena
ОглавлениеDas Leben in S’Andora verlief wie ein großer, ruhiger Fluss. Einzig gestört durch ab und zu durchkommende Händler und einzig verändert durch den Wechsel der Jahreszeiten.
Shaktars kleine Familie war im Begriff zu wachsen, Mistral war nach fünf Jahren ihres Zusammenlebens mit Shaktar zum ersten Mal schwanger und diese Tatsache stürzte ganz S’Andora in überschäumende Begeisterung. Shaktar selbst nahm dieses Ereignis eher gelassen, obwohl es ihn nach langen Jahren zum ersten Mal wieder daran erinnerte, dass er immer noch ein Mann ohne Erinnerungen war.
Manchmal, in seinen Träumen, da wollten sich Bilder heran schleichen, doch sobald sein Geist sich darum bemühte, eines dieser Bilder zu erhaschen, war es auch schon wieder verschwunden. Zurück blieb dann eine gewisse Unzufriedenheit, denn welcher Mensch lebt schon gerne ohne Vergangenheit und ohne Erinnerungen?
An den Tagen, die solchen Träumen folgten, saß er oftmals mit der alten Misata zusammen und erzählte ihr von seinen Traumbildern und seinen vergeblichen Versuchen, die Bilder deutlicher werden zu lassen. Doch Misata unternahm nichts, um Shaktar zu helfen. Im Gegenteil, sie fragte ihn stets, wozu er denn überhaupt eine Vergangenheit brauchte. Sie legte ihm nahe, mit der Gegenwart zufrieden zu sein und alles so zu belassen, wie es war.
„Du darfst niemals vergessen, großer Krieger Shaktar, du warst so gut wie tot. Und um dich ins Leben zurück zu holen, habe ich dich noch zwei weitere Male zusätzlich getötet. Schierling gehört nicht zu den Mitteln der Natur, die Leben schaffen. Nur in deinem Fall hat Schierling das Gift des Warans vernichtet und damit war seine zerstörerische Kraft aufgebraucht und konnte deinem Körper nicht mehr schaden. Was das ganze Gift in deinem Geist angerichtet hat, wer kann das sagen?“
Erstaunlich war aber, dass nach einem Gespräch mit Misata stets auch das winzigste Zipfelchen einer Erinnerung an die vagen Traumbilder wie weg geblasen war und er längere Zeit von neuen Bildern verschont blieb.
Shaktars Hauptbeschäftigung war es, aus Mistral und Shakira perfekte Jägerinnen und ebenso gute Kriegerinnen zu machen. Doch darüber hinaus hatte er auch vielfältige Aufgaben anderer Art im Leben der Sippen von S’Andora übernommen.
Er hatte während einer großen Jagd im Bezirk der sechsten Sippe ein kleines Vorkommen an Eisenerz entdeckt und sich einen Vorrat davon bei seinem Haus angelegt. Dann hatte er – ohne jemals darüber nachdenken zu müssen, weshalb er das konnte – eine Schmiedewerkstatt eingerichtet und für Mistral das erste, in S’Andorin hergestellte Schwert aus Stahl geschmiedet. Natürlich kein Schwert aus Kerastahl, wie es seine eigenen Klingen waren, aber immerhin aus einem Stahl, der den Bronzeklingen der Sippen haushoch überlegen war. Schon bald hatten sich seine Fähigkeiten herum gesprochen und er hatte den beiden Schmieden des Volkes zeigen müssen, wie man Stahl herstellt und bearbeitet.
Später entdeckte er ein paar große Seen, die einen geradezu abenteuerlichen Reichtum an Fischen besaßen. Zusammen mit Misata, Mistral und der mittlerweile acht Jahre alten Shakira knüpfte er Netze und lehrte das Volk von S’Andora seinen Speiseplan durch Fisch aufzubessern.
Aber die meiste Zeit verbrachte er mit Mistral und Shakira und von dieser Zeit wiederum den größten Teil mit Shakira.
Das Mädchen wich ihrem Ziehvater wenn möglich niemals von der Seite. Shakira betete den großen, schwarzhaarigen Mann mit den eisblauen Augen und der schneeweißen Haut förmlich an. Ein Wunsch Shaktars stellte einen Befehl für Shakira dar und um ihm zu gefallen wuchs sie in allem weit über sich hinaus.
Mit zehn Jahren übertraf sie jeden Menschen in S’Andora in der Kunst des Fährtenlesens, mit zwölf Jahren war sie die beste Bogenschützin und mit vierzehn eine nicht zu überbietende Jägerin.
Darüber hinaus war sie auch noch eine liebevolle Schwester für ihre kurz hintereinander geboren Brüder Kerin und Erin. Sie liebte die beiden Knaben, denn sie sah in ihnen die Wiedergeburt Shaktars obwohl beide das goldene Haar und die grünen Augen der Mutter geerbt hatten.
Mistral wurde nach diesen beiden Söhnen nicht mehr schwanger und sie war es zufrieden, so konnte auch sie wieder jagen und an den Kampfübungen mit Shaktar teilnehmen. In einer rauen Welt wie S’Andora war das keinesfalls verkehrt.
An dem Tag, da Kerin geboren wurde, hatte Shakira zum ersten Mal den Traum.
Sie stieg aus dem Meer und hielt in ihrer Hand einen langen Strang mit nassen Algen. Als sie den Strand erreicht hatte, tauchte aus dem Licht der Sonne kommend plötzlich eine Gestalt mit langen, pechschwarzen Haaren auf. Ein groß gewachsener Mann, schlank und dennoch mit starken Muskeln und ganz in dunkles Leder gekleidet.
Der Mann wartete auf sie und als sie ihn erreicht hatte, schloss er sie ohne große Worte in seine Arme und sie wusste, dass dies so gut und richtig war.
Shaktar, keine Frage. Seine ganze Erscheinung, sogar jede seiner Bewegungen war Shaktar und dennoch …
Weshalb träumte sie von Shaktar, wo sie diesen Tag für Tag um sich herum hatte?
Sie schob den Traum zunächst zur Seite und beschäftigte sich mit den Dingen des täglichen Lebens. Doch dann, als sie fast zehn war, wurde der Traum plötzlich häufiger und vor allem deutlicher.
Wieder stieg sie aus dem Meer und hielt in ihrer Hand einen langen Strang mit nassen Algen. Als sie den Strand erreicht hatte, tauchte aus dem Licht der Sonne kommend plötzlich eine Gestalt mit langen, pechschwarzen Haaren auf. Ein groß gewachsener Mann, schlank und dennoch mit starken Muskeln und ganz in dunkles Leder gekleidet. Doch nun hatte der Mann ein Gesicht und es war Shaktars Gesicht und doch wiederum nicht.
Seine Augen waren nicht eisblau sondern so grün wie polierte Jade und unter seinem linken Auge, genau auf der Höhe des Jochbeins zog sich eine dünne, weiße Narbe entlang.
Der Mann wartete auf sie und als sie ihn erreicht hatte, schloss er sie ohne große Worte in seine Arme und sie wusste, dass dies so gut und richtig war.
Ihr Traummann glich Shaktar nahezu aufs Haar, aber er war nicht Shaktar….
Kurz vor Shakiras fünfzehnten Geburtstag waren die Träume schon so häufig geworden, dass sie ihr beinahe zur Qual wurden, dann aber gerieten sie wieder ein wenig in Vergessenheit, kamen seltener und die Bilder waren undeutlicher, denn manchmal war da eine andere Frau, die versuchte, ihr die Bilder wegzunehmen.
Eine alte Frau, voller Runzeln und ohne Zähne, aber mit denselben grünen Augen, wie sie auch der Mann in ihren Träumen hatte. Misata tauchte in Shakiras Träumen auf und versuchte ihr die Bilder wegzunehmen?
Weshalb denn nur?
Seit Shakira auch körperlich zur Frau geworden war, hatte sie bemerkt, dass ihre Gabe, die Gedanken anderer Menschen zu lesen sich noch weiter entwickelt hatte. Wenn sie es gewollt hätte, wäre es ihr ein leichtes gewesen, mit einer Vielzahl von Menschen auch über große Entfernungen hinweg Kontakt aufzunehmen. Einer dieser Menschen war Shaktar, auch mit Kerin und Erin war es möglich, dazu mit Misata und – etwas begrenzter – auch Mistral gehörte zu denen, auf die Shakiras Gedanken zugreifen konnten.
Shaktar und seine Söhne und darüber hinaus Misata waren aber die einzigen Menschen in ganz S’Andora, die von dieser eigenartigen Begabung wussten. Die anderen ahnten es nicht einmal.
Shakira wurde neugierig und begann auszuloten, wie weit sie mit ihrem Talent gehen konnte, ehe andere Menschen sich gestört fühlten und stellte mit Erstaunen fest, dass sie den normalen Menschen ungestört im Gehirn herum stöbern konnte, sie bemerkten es nicht. Nur diejenigen, die selbst die Gabe besaßen, antworteten auf Shakiras Sondierungsversuche.
Shaktar reagierte manchmal gutwillig und lässig auf Shakiras Experimente, manchmal aber ließ er um seinen Geist eine kristallene Kugel entstehen, die jeden Zugriff unmöglich machten.
Kerin und Erin fanden den mentalen Kontakt zu ihrer Schwester als sensationell und nutzten ihn immer intensiver, je älter sie wurden, Misata aber war stets und immer in eine eisige Mauer des Schweigens gehüllt. Nur manchmal, wenn Shakira sich ganz besonders vorsichtig anpirschte – nicht umsonst war sie die beste Jägerin S’Andoras – entdeckte sie dünne Tentakel, dies aus Misatas Gehirn krochen und sich mit Shaktar verbanden.
Seltsamer Weise ärgerte sich Shakira über diese Verbindung mehr, als über alles andere, das ihr Shaktars Zeit und Aufmerksamkeit entzog. Noch ärgerlicher wurde sie allerdings, als sie eines Tages bemerkte, dass Shaktar von diesen Kontakten nicht die geringste Ahnung hatte. Ab diesem Moment beobachtete sie Misata mit Argusaugen und fand heraus, dass die Alte einen Block über einen Teil des Gedächtnisses von Shaktar gelegt hatte, von dem dieser nichts, aber auch wirklich nichts wusste.
Shakira rang mit sich und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Vor allem war sie sich unsicher, ob Shaktar ihr geglaubt hätte, wenn sie mit ihm über ihr Wissen sprach, war ziemlich ungewiss. Also schwieg sie. Noch jedenfalls. Doch zur Sicherheit legte sie ab diesem Zeitpunkt auch über ihre eigenen Gedanken einen hermetisch geschlossenen Block und siehe da, ihre Träume von dem schönen jungen Mann kehrten zurück. Deutlicher als je zuvor.
Doch dann trat ein Ereignis in Shakiras Leben, das sie mehr von allem ablenkte, als ihr eigentlich lieb war.
Sie war mit Kerin und Erin auf einer mehrtägigen Jagd in den Pyrenas gewesen, um Gämsen zu jagen. Eine anstrengende Jagd, denn man musste höher klettern als diese kleinen, flinken Bergtiere um sie mit einem Pfeil oder einem Speer zu erlegen. Eine Gämse zu erlegen, wenn man tiefer stand als die Beute war ein aussichtloses Unterfangen. Obwohl die beiden Knaben – Kerin war neun, Erin acht Jahre alt – nie zuvor im Hochgebirge gejagt hatten, war die Jagd erfolgreich gewesen. Drei stramme Böcke und zwei junge Geißen stellten eine Ausbeute dar, die bei drei erwachsenen Jägern kaum sehr viel größer ausgefallen wäre. Ihre erfolgreiche Jagd hatte sie alle drei in ausgelassene Stimmung versetzt und die Freude wieder zu Hause zu sein verstärkte diese Stimmung noch. So war es vielleicht kein Wunder, dass sie nicht bemerkten, wie menschenleer das Dorf zu sein schien. Das Haus von Mistral und Shaktar lag am nördlichen Rand des Zocalo und ihr Weg führte sie von Süden ins Dorf. Um nach Hause zu kommen mussten sie den Platz überqueren. Erst als sie am Platz ankamen fiel ihnen auf, dass sie noch keinem Menschen begegnet waren. Natürlich nicht, denn sämtliche Einwohner des Dorfes waren auf dem Zocalo versammelt und drängten sich am Brunnen zusammen.
Shakira und ihre Brüder legten ihre Traglasten ab und gingen langsam ebenfalls über den Platz und zu der dichten Traube von Menschen um festzustellen, was die Ursache für den Menschenauflauf war.
Schon von weitem hatten sie erkennen können, dass sich im Zentrum des Gedränges vier gesattelte Pferde befanden. Nun, da sie näher kamen und die Dorfbewohner ihnen Platz machten, damit sie näher an das Zentrum der Unruhe gelangten, sahen sie neben den Pferden auch Menschen.
Einer dieser Menschen, ein Mann mit blondem Haar lag auf dem Boden und Shakira erkannte mit ihrem mentalen Talent bereits auf die Entfernung hin, dass dieser blonde Fremd tot war. Sein ganzer Oberkörper war dick mit bereits verkrustetem Blut bedeckt, sein ehemals blaues Hemd war zerfetzt und hauptsächlich an seinen Seiten, aber auch auf Brust und Rücken entdeckte sie fürchterlich anzusehende Wunden und um diese Wunden zuordnen zu können genügte Shakira ein einziger Blick. Ihre beiden Eltern waren an solchen Wunden gestorben und Shaktars Oberkörper trug die Narben ähnlicher Wunden, die auch ihm um Haaresbreite den Tod gebracht hätten.
Der Fremde war Opfer einer Waran – Attacke geworden!
Aber die Warane waren tot! Oder doch nicht? Nein, einer – das größte Männchen – hatte überlebt und war seither spurlos aus S’Andoras Wäldern verschwunden. War die Bestie zurück gekehrt? Sollte alles von Neuem beginnen?
Neben dem Toten kauerte die alte Misata und auch sie hatte erkannt, dass dem Mann am Boden nicht mehr zu helfen war. Zu Füßen des Toten aber stand die größte Frau, die Shakira je gesehen hatte und sie war so blond wie der Tote am Boden. Langes, helles Haar, fast weiß, mit nur einem leichten Stich ins gelbliche flutete von ihrem Kopf. Es reichte bis beinahe zu den Hüften, mehr konnte Shakira von der Fremden im Augenblick nicht erkennen, denn sie stand mit hängendem Kopf, zusammen gekrümmten und zuckenden Schultern in Shaktars schwarzen Umhang gehüllt neben dem S’Andorin und dieser hatte seinen Arm um sie gelegt und sprach dem Ton nach tröstende Worte in einer Shakira unbekannten Sprache. Mistral stand auf der anderen Seite der Fremden und streichelte ihren Arm und ihren Kopf, auch sie versuchte Trost zu spenden.
Es dauerte, bis Shakira eine Erklärung für all das erhielt, was da am Brunnen des ersten Dorfes geschehen war. Erst zwei Tage später, der blonde Fremde war auf Anweisung und Bitten der fremden Frau auf einem Scheiterhaufen verbrannt worden, erfuhr die junge Jägerin genau, was geschehen war.
Shakira saß mit allen Dorfbewohnern zusammen im langen Haus, wo sich die Dorfgemeinschaft in kühlen Nächten und während der Wintermonate traf, wenn es um wichtige Dinge ging, von denen die ganze Dorfgemeinschaft betroffen war. Die Fremde saß am Kopfende der langen Tafel zwischen Shaktar und Mistral, Shakira, ihre beiden Brüder und Misata saßen unmittelbar daneben. Absolute Stille herrschte im langen Haus, als die fremde Frau zu sprechen begann. Sie sprach sehr gutes Romain, so dass alle im Raum ihre Worte ohne lästige Übersetzungen verstehen konnten.
„Mein Name ist Jelena Rogaroff und ich komme aus einem Land das mehr als dreihundert Tagesreisen nordöstlich von diesem, eurem Heimatland entfernt liegt. Mein Volk gehört zur Nation der Reusen und da wir an der Mutter aller Ströme leben, an den Ufern von Mütterchen Volga, nennt man uns die Volgareusen. Wir züchten Vieh, wir leben als Nomaden und wandern durch die riesigen Steppen entlang des Stroms und sind eigentlich ein glückliches Volk, dem es an nichts fehlt.
Wir sind es gewesen, bis eines Tages große, hölzerne Häuser den Strom herauf gesegelt kamen und aus diesen Häusern quollen unzählige stinkende Ungeheuer mit den Körpern von Menschen und den Köpfen von Tieren und sie mordeten und raubten und brachten unendlich großes Leid über uns.
Sie besaßen Waffen aus einem Metall, gegen die wir uns nicht schützen konnten und sie töteten mit einer dem Wahnsinn nahe kommenden Wildheit, die uns fremd war und panische Angst einflößte. Meine Mutter war die Anführerin unserer Sippe, sie fiel den Mördern als Erste zum Opfer, mein Vater, meine erwachsenen Geschwister, sie folgten auf dem Fuß. Nur ich und mein Bruder Pardus – wir waren die jüngsten der Familie und kämpften noch nicht – konnten entkommen, weil unser Schamane ein Trick gelang und er uns durch den Schilf schmuggeln konnte.
Vlad – so hieß unser Schamane – war schon ein alter Mann, als die Mörder uns heimsuchten, doch er hatte noch genügend Kraft, Pardus und mich in einer großen Höhle in den westlichen Bergen zu verstecken und er blieb bei uns und lehrte uns, wie wir allein überleben konnten. Vlad hatte viele Begabungen und er stand den Göttern sehr nahe. Sie sprachen mit ihm und er erhielt manche Information von ihnen, die anderen Menschen versagt blieben. Eines Nachts hatte er eine Traum und er berichtete uns am anderen Tag, dass wir nicht länger in unserer Heimat bleiben konnten. Er befahl uns nach Süden und Westen zu reiten, weiter und immer weiter, so lange bis wir an den Ufern von fremden Meeren unser Schicksal finden würden. Pardus Schicksal war der Tod. Er würde weit weg von der Heimat von einem satanischen Wesen getötet werden. Mein Schicksal verzweigte sich in zwei Wege. Der eine Weg konnte ebenfalls der Tod durch den mörderischen Satan sein, aber auf dem anderen Weg warteten das Leben und ein Mann, der mich an Größe überragt. Vlad befahl uns, nicht auf Rache an den Tierköpfen zu sinnen, ja nicht einmal über Rache nachzudenken, sondern uns unverzüglich auf den Weg zu machen. Vlad beschrieb uns das Land, das wir erreichen sollten als ein Land des ewigen Frühlings und wir würden an der Menge der früchtetragenden Bäume erkennen, wenn wir es erreicht hatten
Mit unseren letzten vier Pferden zogen wir los und Vlad verschloss nach unserer Abreise den Eingang zur Höhle mit großen Steinen und dort wollte er bleiben bis zu seinem Tod.
Wir beide aber, Pardus und ich, wir zogen nach Süden und Westen, wie es der Schamane befohlen hatte. Doch bevor wir uns endgültig von unserer Heimat und den Erinnerungen unserer Kindheit trennten, wollten wir uns noch einmal unser Dorf ansehen.
Wir hätten es besser gelassen, denn was wir sahen, weckte eine nur noch schwer zu überwindende Bitterkeit und einen abgrundtiefen Hass auf die Mörder in uns beiden. Ich kann und will die Gräueltaten, auf die wir stießen nicht im Einzelnen beschreiben, nur so viel will ich euch sagen. Es war keiner unserer Angehörigen mehr am Leben und sie alle waren einen schrecklichen Tod gestorben. Doch nicht nur die Menschen, auch unsere Pferde und das Vieh hatten die zweibeinigen Bestien völlig sinnlos umgebracht, ehe sie mit ihren großen Schiffen wieder verschwunden waren. Aus unserer Heimat war ein weites Feld des Todes geworden, in dem nichts mehr existierte, was eventuellen Überlebenden wie Pardus und mir hätte nutzen können.
Nun zogen wir also los, um unserer Bestimmung zu begegnen, so wie Vlad es uns befohlen hatte. Noch etwa zehn Tage folgten wir Mütterchen Volga stromabwärts um eine Fähre zu finden, die uns zum anderen Ufer gebracht hätte, doch was wir fanden war nur Tod und sinnlose Zerstörung, wohin wir auch kamen. Zuletzt blieb uns nichts anderes übrig, als uns ein Floß aus Schilf zu bauen und ohne Fähre über den Strom zu schwimmen. An einer Stelle, an der ein paar kleine und größere Inseln die Überquerung der Volga erleichterten wagten wir es und es gelang. Nach knapp drei Tagen hatten wir Mütterchen Volga überquert und endgültig von unserer Heimat Abschied genommen.
Wir wanderten nun Tag für Tag durch menschenleeres Land. Wir ernährten uns von der Jagd und ich sammelte Kräuter und Früchte wo immer wir unterwegs auf essbares stießen. Bis zum Beginn des Winters hatten wir ein Land erreicht, in dem der Schnee nie höher als einen Fuß lag und die Kälte war ebenfalls nur so groß, dass wir weiter wandern konnten. Wir verloren das Gefühl für die Zeit und das sich ständig verändernde Land verweigerte uns die Hilfe. Schon bald wussten wir nicht mehr, ob es noch Winter oder schon Sommer war und hätte ich nicht vom ersten Tag unserer Wanderung an dem Rat des Schamanen gehorchend einen Kerbstock angelegt, so hätten wir bald nicht mehr gewusst, wie lange wir gewandert waren.“
Jelena legte eine Pause ein und hielt dabei in ihren Händen den eben erwähnten Kerbstock. Ihre Finger strichen gedankenverloren über die vielen, vielen Kerben, die sie seit dem Tag ihrer Abreise in das Holz gekratzt hatte und in den Winkeln ihrer Augen glitzerte es feucht. Sie hatte Mühe, das Weinen zu unterdrücken. Shaktar schob ihr einen Becher mit Met zu und Jelena nahm einen tiefen Schluck. Mistral strich ihr sanft mit der Hand über das weißblonde Haar und Jelena nahm diese kleine Geste mit sichtlicher Dankbarkeit hin. In diesem Moment wusste Shakira, dass Jelena ihr eine Freundin werden würde. Die Beste, die eine junge Frau finden konnte. Shakira hätte noch länger über diese Erkenntnis nachgedacht, doch da nahm Jelena ihre Erzählung wieder auf und Shakira wurde wieder in den Bann der Geschichte gezogen.
„Wir waren die einsamsten Menschen, die man sich nur vorstellen kann. Monat für Monat wanderten wir, ohne auch nur die Andeutung eines Hinweises zu finden, dass es außer uns noch andere Menschen auf der Welt gab. Dann, nach unendlich scheinender Zeit trafen wir auf Menschen und hätten uns schon bald gewünscht, ihnen nicht begegnet zu sein. Wir waren tagelang unter schwierigsten Bedingungen durch einen riesigen Urwald geritten, als wir an einer sehr großen Lichtung auf fünf Männer trafen, die ihre Schafe hüteten. Sie hatten riesige graue Hunde bei sich und ihre Sprache war so verwildert, dass wir uns nur mühsam mit ihnen verständigen konnten, doch wir fanden heraus, dass wir das Land Bulgar erreicht hatten. Sie luden uns ein, die Nacht bei ihnen am Feuer zu verbringen und wir nahmen die Einladung an. Sie teilten ihre Vorräte mit uns und benahmen sich wie Freunde, doch als sie glaubten, wir wären eingeschlafen, konnte ich hören, wie sie sich darüber unterhielten, in welcher Reihenfolge sie uns benutzen wollten, wenn wir erst gefesselt waren und ob sie uns den Herren von den nebligen Inseln ausliefern sollten oder ob wir als Sklaven bei ihnen bleiben würden.
Pardus und ich waren auf unserer Reise hart und stark geworden. Die Hunde waren draußen bei den Herden und so weckte ich meinen Bruder, nun warteten wir gemeinsam ab, bis die Bulgar eingedöst waren, dann schnitten wir ihnen lautlos die Kehlen durch. Am Morgen kamen die Hunde von den Herden und da hatten wir bereits unsere Pferde gesattelt und machten uns aus dem Staub, noch ehe die riesigen Tiere begriffen, dass sie herrenlos geworden waren.
Ab diesem Tag mieden wir andere Menschen mehr als die wilden Tiere. Wir wurden zu wandernden Schatten und so erreichten wir endlich das Ufer eines Meeres, in dem etwas freundlichere und aufgeschlossenere Menschen lebten. In einer kleinen Ansiedlung namens Split machten wir im Haus eines Händlers eine längere Rast, denn von ihm erfuhren wir, dass es in diesem Land Ende des Winters war und erst wenn die Frühjahrsstürme zu Ende waren, konnte er sein Schiff beladen und über das Meer in ein Land segeln, das er Italia nannte. Wir nutzten die Zeit und ließen uns von dem Mann die Sprache Romain beibringen, mit der sich angeblich alle Menschen an allen Küsten dieses Mar Mediterano verständigten.
Der Händler brachte uns tatsächlich über das Meer. Im Hafen Ostia, einem herunter gekommenen Handelsposten am Ufer von Italia verließen wir den Mann und folgten einer Wegebeschreibung, die uns bis nahezu hierher große Dienste tat.
Wir waren guten Mutes, als wir vor wenigen Tagen den Pass erreichten, der uns weiter nach Süden bringen würde und wir sahen vor uns das Land, das unser Ziel war und von dem wir mittlerweile wussten, dass es Iberia genannt wurde.
Wir überstiegen den Pass und erreichten die Küste des Meeres, das wir schon am Morgen weiß und blau zu uns herauf hatten winken sehen und wir richteten am Strand unser Nachtlager ein. Pardus übernahm die erste Wache und das Schicksal wollte, dass er auf dieser Wache eindöste. Ein Schlaf, aus dem er nie mehr erwachte.
Obwohl die Bestie so riesig war, kam sie absolut lautlos über den Strand und sie muss unglaublich schnell gekommen sein, denn Pardus fand nicht einmal mehr die Zeit, seine Augen zu öffnen, ehe die Bestie ihn mit ihrem enormen Rachen packte und ihn wie ein Bündel Lumpen mehrere Schritte weit über den Strand schleudern konnte. Ich selbst wachte auf, weil ich von den Schmerzensschreien meines Bruders und dem satanischen Fauchen geweckt wurde, das die Bestie von sich gab. Ich griff sie mit meinem Speer an, aber die Speerspitze zerbarst an der Haut der Bestie wie ein Strohhalm, der auf einen Stein gestoßen wird. Dann erhielt ich einen harten Schlag mit dem langen Schwanz der Bestie und flog bestimmt zehn Schritte weit über den Sand, wo ich mit dem Kopf gegen einen Stein prallte. Ehe ich meine Benommenheit abgeschüttelt hatte, hatte die Bestie ihre Zähne noch einmal in meinen Bruder geschlagen, ihn gepackt und geschüttelt und noch einmal weg geschleudert, dann aber verschwand sie schnell wie ein Schatten im Unterholz des Uferwaldes und ich hätte wohl an einen bösen Traum geglaubt, wären da nicht meine eigenen Schmerzen und das Stöhnen meines Bruders gewesen. So wusste ich, dass sich die Worte des Schamanen bewahrheitet hatten.
Pardus lebte noch, doch er war bewusstlos. Ich wollte nichts unversucht lassen, ihn vielleicht doch zu retten und so hob ich ihn auf sein Pferd, band ihn fest und ritt zurück zum Pass und dann in das Waldland hinein nach Norden, denn dort meinte ich am Tag eine Rauchsäule gesehen zu haben. Wo Rauch ist, sind auch Menschen und so fand ich euch. Doch für Pardus war es zu spät. Er starb kurz bevor ich euer Dorf erreicht hatte.“
Jelena ließ ihren Kopf auf die übereinander gelegten Arme fallen und begann nun endgültig hemmungslos zu schluchzen. Shakiras Mitleid mit der jungen Frau, die wohl kaum mehr als drei oder vier Jahre älter war, als sie selbst, kannte keine Grenzen mehr und sie wollte ihr helfen. Im Umgang mit ihren Brüdern hatte sie schon vor geraumer Zeit gelernt, ihre mentalen Gaben auch zum Trösten einzusetzen und nun wollte sie diese Fähigkeiten auch an Jelena einsetzen, doch ehe sie ihre vorsichtige Sonde einsetzen konnte, bemerkte sie, dass ihr jemand zuvor gekommen war.
Shakira war irritiert, denn so etwas war noch nie vorgekommen. Sie sah sich kurz um und da erkannte sie, dass Misata wie in Trance auf ihrem Hocker saß und blicklos vor sich hin starrte. Shakira ließ ihre Sonde zurück zu Jelena kehren und beobachtete, was Misata in deren Gedächtnis tat.
Eine erstaunliche Art, der jungen Frau die Schmerzen zu nehmen, die Misata da anwandte.
Das war nicht Trösten, Entspannen und Beruhigen, wie Shakira es gemacht hätte. Misata war im Begriff, große Teile des Gedächtnisses von Jelena zu schließen und zu versiegeln! Wenn Misata fertig war, würde Jelena das meiste von dem vergessen haben, was sie belastete und weshalb sie weinte, aber sie würde auch vergessen haben, wer sie war, woher sie kam und weswegen sie sich auf einer derart gewaltigen Reise befunden hatte!
Shakira war empört, denn das war ein Eingriff in das Wesen eines Menschen, der allem widersprach, was Shakiras mit dem ihr eigenen Verständnis für Menschlichkeit nachvollziehen konnte. Ein Mensch ohne Erinnerungen war doch nur ein halber Mensch und sofort beschloss Shakira, Misatas Manipulationen ungeschehen zu machen. Ein Problem zu vergessen hieß ja noch lange nicht, dass es gelöst war und jeder Mensch – davon war Shakira zutiefst überzeugt – hat nicht nur die Pflicht sondern auch das Recht, seine Probleme, seine Sorgen und Nöte aus eigener Kraft zu lösen und zu bewältigen.
Misata bemerkte nichts von Shakiras Eingriff. Sie zog sich aus Jelenas Gedächtnis zurück und man sah ihrem befriedigten Gesichtsausdruck an, dass sie als gelungen betrachtete, was sie getan hatte. Die alte Frau stand auf und verließ das lange Haus und kehrte in ihre Hütte zurück, während Shakira begann, sich behutsam um Jelena zu kümmern. Sie brachte die blonde Frau in ihr Elternhaus, wo diese seit ihrer Ankunft Unterschlupf gefunden hatte. Dort saßen sie noch lange zusammen und unterhielten sich. In dieser Nacht legten sie den Grundstein für ihre Freundschaft.
Als es Zeit zu schlafen war, lag Shakira auf ihrem Bett und fragte sich in der Dunkelheit, wie Misata so etwas hatte tun können. Es war kein Akt der Gnade sondern ein ziemlich brutaler Eingriff in das Leben eines Menschen, was die Alte da vor gehabt hatte. Shakira musste immer wieder den Kopf schütteln über diesen, ihr unverständlichen Angriff auf das Gehirn und den Geist eines Menschen und sie überlegte sich, ob sie wohl mit Shaktar über ihre neu erworbenen Kenntnisse reden sollte, als sie plötzlich zusammen zuckte, in ihrem Bett hochschoss und wie gebannt zum Fenster starrte. Dorthin, wo sie soeben Shaktar und Mistral auf das Haus zukommen hörte. Die beiden hatten sich unterhalten und von ihren Stimmen war Shakira aus dem Halbschlaf gerissen worden, in den sie mittlerweile versunken war.
Mit einem Schlag wurde ihr bewusst, dass Jelena nicht der einzige Mensch ohne Erinnerung in S’Andora gewesen wäre. Es gab einen weiteren Menschen, mit dem Misata so verfahren war und in diesem Fall war sie hoch erfolgreich gewesen!
Auch Shaktar besaß keinerlei Erinnerungen an das Leben, das er geführt hatte, ehe er nach S’Andora gekommen war.
Shakira hatte plötzlich das Gefühl, auf einem hohen Berg zu stehen und bei klarem Wetter und strahlendem Sonnenschein über ein Land zu schauen und sie konnte jede Einzelheit dessen, was vor ihr lag mit unglaublicher Deutlichkeit erkennen.
Sie begriff, auf welche Art Shaktar von Misata manipuliert worden war und sogar zu welchem Zweck die Alte es getan hatte. Shakira erkannte, dass Misata zwar nichts Böses gewollt hatte und dennoch musste sie die Methoden der Alten verurteilen, denn damit hatte sie dem Menschen, den Shakira vor allen anderen liebte etwa zwanzig Jahre seines Lebens gestohlen und seine komplette Vergangenheit. Das war auch eine Art von Mord….
Am nächsten Morgen wartete sie, bis Mistral zu einer Besorgung das Haus verließ und auch Kerin und Erin beschäftigt waren, dann trat sie auf Shaktar zu und bat ihn, mit ihr in den Wald zu gehen, hinunter zum Fluss, wo sie ungestört mit einander reden konnten.
Shaktar kannte seine adoptierte Tochter gut genug, um zu wissen, dass hinter ihrer Bitte etwas absolut Wichtiges und Bedeutsames stecken musste. Sonst hätte sie ihn nicht so intensiv darum gebeten.
Sie saßen am Ufer des kleinen Flusses auf zwei nebeneinander liegenden Steinen und Shakira begann zu erzählen, was sie am Abend zuvor beobachtet hatte. Sie ließ nichts aus. Nichts von dem, was sie selbst empfunden hatte, nichts von dem, was sie vorgehabt hatte und nichts von dem, was sie getan hatte, um Misatas Pläne zu vereiteln. Dann, als sie fertig war, sah sie auf das Wasser vor ihren Füßen und wartete ab.
Lange Zeit war es still, dann fragte Shaktar leise:
„Was du mir erzählt hast, Tochter, stellt eine schwere Anschuldigung gegen unsere Heilerin dar. Wenn es wahr ist, muss sie S’Andora und die Familien und Sippen verlassen, dessen bin ich mir sicher. Doch ich glaube dir geht es nicht darum, Misata zu vertreiben. Was wolltest du mir tatsächlich sagen?“
„Vater, wo hast du deinen Verstand gelassen? Hast du dich nie gefragt, wo deine eigenen Erinnerungen geblieben sind?“
Shaktars weiße Haut wurde so bleich, dass Shakira spontan um das Leben ihres Adoptivvaters fürchtete. Dann aber erkannte sie, dass es etwas anderes war, das diese fahle Bleichheit hervor gerufen hatte. In einem einzigen Augenblick hatte Shaktar erkannt, was Shakira ihm mitteilen wollte und zugleich auch begriffen, dass seine Tochter recht mit ihrer Vermutung hatte.
Unbändiger Hass wallte in ihm auf.
Wild und dennoch ohnmächtig, denn er war nicht in der Lage, das begriff er ebenfalls innerhalb eines Lidschlages, die von Misata gelegten Blockaden zu öffnen und die Fesseln seines Geistes zu sprengen.
„Diese ekelhafte alte Hexe, ich werde sie töten!“
Shaktars hatte seine Worte durch die zusammen gebissenen Zähne ausgestoßen und Shakira sah die dick geschwollenen Adern an seinen Schläfen pochen und zucken und legte ihre Hand auf den Arm des Vaters und antwortete leise:
„Das tust du nicht. Ich habe einen besseren Plan. Hör mir zu.
Ich bin wahrscheinlich in der Lage, die Blockaden Misatas aufzuheben, doch wir dürfen das nur in kleinen Schritten tun. Sonst könnte dein Geist schlimme Schäden davon tragen. Wir werden Zeit dazu brauchen. Außerdem dürfen wir Misata nicht töten, denn eine bessere Heilerin als die alte Frau gibt es nicht. Du darfst dich an ihr rächen, aber erst, wenn Misata ihr Wissen an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger übertragen hat. Ohne Heiler ist unser ganzes Volk in Gefahr.“
„Das wird sie niemals tun!“
„Sie wird, verlass dich darauf. Ich werde sie dazu bringen. Wenn sie mit ansehen muss, wie du Stück für Stück deine Erinnerungen zurück gewinnst, wenn sie bemerkt, dass sie nichts mehr dagegen unternehmen kann, dass du wieder der wirst, der du vor dem Biss des Warans warst, wird sie an sich selbst zu zweifeln beginnen.“
In Shaktar brodelte und kochte es, denn was Shakira ihm als Vorgehensweise vorschlug, war ganz und gar nicht ungefährlich. Wenn Misata mental stark genug war, seine Erinnerungen zu blockieren, mochte sie auch in der Lage sein, Shakiras Geist zu schädigen, doch kaum hatte er diese Befürchtung geäußert, lächelte seine Tochter milde und antwortete:
„Zum Einen hat Misata nicht die leiseste Ahnung, wie gut ich in den mentalen Künsten bin. Sie ahnt nicht einmal, dass ich mehr kann, als kleine Gedankenspiele mit Kindern zu veranstalten. Zum Andern habe ich gerade letzte Nacht Gelegenheit genug gehabt, Misatas Vorgehensweise zu studieren und kann mich – und einstweilen auch dich - sehr gut gegen alles schützen, was sie gegen uns unternehmen könnte. Und zum Dritten wirst du mit jedem Block, den ich in dir löse stärker werden und mir helfen können. Ich vermute, dass du von uns dreien der weitaus stärkste Mentalist sein müsstest. Also mach dir keine Sorgen, wir schaffen es.“
Noch am selben Abend begann Shakira, die Erinnerungen Shaktars wieder zu aktivieren.