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Der Lebenserhaltungskreislauf
ОглавлениеDie vom Menschen verursachten rasch zunehmenden Klimaveränderungen sind aller Voraussicht nach für die gesamte Biosphäre eine Bedrohung: Sie manifestieren sich in einer durchschnittlichen Erwärmung der Lufthülle (Treibhauseffekt). Wissenschaftler gehen von der Annahme aus, dass sich die Temperatur auf der Erde bis zum Jahre 2050 um 1,5 – 4,5 Grad Celsius erhöhen wird. Weitere Gefahren beinhaltet die Zerstörung des atmosphärischen Schutzschildes (Ozonloch) durch industriell erzeugte Spurengase, Stickoxide und andere Schadstoffe sowie die Freisetzung von Kohlendioxid (CO2) aus der Verbrennung fossiler Energieträger und der großflächigen Waldvernichtung. Alle diese Symptome sind Vorzeichen einer ökologischen Katastrophe. Die Lebensbedingungen für Pflanzen, Tiere und Menschen werden sich in wenigen Jahrzehnten dramatischer ändern, als in Hundertausenden von Jahren der bisherigen Erdgeschichte. Der durch die Erderwärmung verursachten Verschiebung der Klimazonen können sich die Ökosysteme nicht rasch genug anpassen. Die Folge davon ist, dass zahllose Tier- und Pflanzenarten aussterben, Naturschutzgebiete und Nationalparks ihre heutige Bedeutung als Refugien gefährdeter Pflanzen- und Tiergemeinschaften verlieren, Ernteschäden und Hungersnöte zunehmen, die Meeresspiegel weltweit ansteigen, Erbgut- und Gesundheitsschädigungen vor allem auch beim Menschen auftreten werden.
„Zur Abwendung der globalen ökologischen Bedrohung müssen umgehend internationale Vereinbarung über den Schutz der Erdatmosphäre getroffen werden.“ Den Satz könnte ein für die Maßnahmen gegen den Klimawandel verantwortlicher Minister erst gestern gesprochen haben. Weit gefehlt: Im Jahre 1992 erschien ein Aufsatz in der WWF-Dokumentation „Silberstreifen am Horizont – Aufbruch zur Vernunft“. Dieser habe ich diese Forderung an die internationalen Klimaschutzgremien entnommen.
Inzwischen sind 21 Jahre vergangen. Die befürchteten Klimaveränderungen sind eingetreten, die geforderten internationalen Vereinbarungen zum Schutz unserer Erdatmosphäre nicht. Damals wurden die Bedrohungen unseres Lebenserhaltungssystems noch mit gewissen Hoffnungen kommentiert. Man war sich sicher, dass die Menschheit wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz unserer Erdatmosphäre ergreifen würde. Heute stellen wir fest, dass die Klimaveränderungen unumkehrbar geworden sind. Zu wirkungsvollen globalen Vereinbarungen ist es nicht gekommen. Inzwischen stellen sich uns neue Aufgaben. Die bisherigen Abwehrstrategien werden mehr und mehr von Überlebensstrategien abzulösen sein.