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Verweilen, wie wir sind

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Meditation besteht einfach darin, als das zu verweilen, was man ist.

Wir bleiben, wie wir sind, und erlauben dem Geist und der Welt zu erscheinen und zu verschwinden, ohne uns dabei einzumischen. Wenn Einmischen stattfindet, so wird dies als Teil der Aktivitäten des Geistes verstanden und es wird erlaubt, dass dies so ist, wie es ist.

Unsere objektive Erfahrung besteht aus Gedanken und Bildern, die wir als den Geist bezeichnen, aus Empfindungen, die wir Körper nennen, und aus Sinneswahrnehmungen, die wir als die Welt bezeichnen. Dabei werden ein Geist, ein Körper, eine Welt als solche nicht erfahren. Wir erfahren Denken, Fühlen und Wahrnehmen.

Genau genommen nehmen wir nur unsere Wahrnehmungen wahr. Wir haben keinen Beweis, dass eine Welt außerhalb unserer Wahrnehmung einer Welt existiert. Wir nehmen keine Welt ‚da draußen‘ wahr. Wir nehmen unsere Wahrnehmung der Welt wahr und jegliche Wahrnehmung geschieht im BEWUSSTSEIN.

Beim Meditieren erlauben wir einfach diesem Denken/Fühlen/Wahrnehmen, von Moment zu Moment zu sein, was immer es ist. Dieses Denken/Fühlen/Wahrnehmen bewegt und verändert sich ständig. Wir erlauben ihm einfach, durch uns hindurchzufließen, zu erscheinen, zu verweilen und zu verschwinden. Das ist sowieso alles, was je geschieht.

Dasjenige, in dem dieses Denken/Fühlen/Wahrnehmen erscheint, ist das, was wir ‚Ich‘ nennen. Es ist die bewusste, bezeugende PRÄSENZ, die erfährt, was immer von Moment zu Moment erfahren wird.

Diese bezeugende PRÄSENZ braucht man nicht bewusst zu machen. Sie ist bereits bewusst. Man braucht sie nicht friedlich zu machen. Sie ist bereits friedlich. Man braucht sie nicht zu erwecken. Sie ist bereits und immer schon wach. Man braucht sie nicht unbegrenzt und unpersönlich zu machen. Sie ist bereits so.

Und man braucht nicht den Geist, den Körper und die Welt friedlich zu machen. Sie bewegen und verändern sich ständig.

Wir bleiben, wie wir sind, und wir erlauben dem Geist, dem Körper und der Welt, zu sein, wie sie sind.

Indem wir dies tun, kehren der Geist, der Körper und die Welt allmählich an ihren wahren Ort zurück und ihre Natur wird offenbar. Wir sehen, dass sie nie wirklich ihren wahren Ort verlassen haben, dass sie nie etwas anderes waren, als was sie wirklich sind. Wir hören einfach damit auf, sie als entfernt, getrennt und anders anzusehen, und als Ergebnis dessen hören sie auf, so zu erscheinen.


Stellen Sie sich ein Zimmer vor, das mit Menschen gefüllt ist, die miteinander sprechen. In dieser Metapher ist der Raum des Zimmers, also das, was von dem Zimmer umfasst wird, die bewusste, bezeugende PRÄSENZ, die wir ‚ICH‘ nennen. Die Menschen sind Gedanken und Bilder, körperliche Empfindungen und Wahrnehmungen der Welt.

In diesem Zimmer sind alle möglichen Menschen, große, kleine, freundliche, unfreundliche, intelligente, unintelligente, laute, leise und so weiter. Eine komplexe Vielfalt an Charakteren, die sich bewegen, verändern, interagieren, erscheinen, verschwinden. Sie alle tun, was sie tun.

Was kümmert den Raum dieses Zimmers das Verhalten dieser Menschen? Gibt es für den Raum etwas zu gewinnen oder zu verlieren, indem er versucht, irgendwelche dieser Menschen zu verändern? Verändert sich der Raum, wenn einer der Menschen sich verändert?

Der Raum ist unabhängig von den Menschen, auch wenn die Menschen vom Raum abhängig sind. Der Raum ist schon da, bevor die Menschen ankommen, er ist da, während sie dort sind, und er ist da, wenn sie gehen. Er war sogar da, bevor das ganze Gebäude gebaut wurde, und wird da sein, nachdem es abgerissen wurde. Er ist immer da.

Das gilt ebenso für BEWUSSTSEIN. Was immer gerade erfahren wird, findet im BEWUSSTSEIN statt und BEWUSSTSEIN selbst bleibt stets so, wie es immer ist. Unverändert, unmodifiziert, unbeteiligt.

BEWUSSTSEIN ist, was wir sind, und zu sein, wie wir sind, ist die höchste Form der Meditation. Alle anderen Meditationen sind einfach eine Modulation dieser Meditation des Verweilens, wie wir sind.

Anfänglich kann Meditation den Eindruck erwecken, etwas zu sein, was wir tun. Aber später entdecken wir, dass sie einfach das ist, was wir sind. Sie ist der natürliche Zustand aller Wesen.

Sie kann nicht herbeigeführt werden, da sie schon da ist. Sie kann nicht erreicht werden, denn sie ist, was wir immer schon sind. Sie kann nicht verloren gehen, denn sie kann nirgends hin.

Wir erlauben einfach allem, zu sein, wie es ist. Indem wir allem erlauben, zu sein, wie es ist, verweilen wir, zunächst ohne es zu bemerken, in unserer wahren Natur. Tatsächlich haben wir unsere wahre Natur nie wirklich verlassen, aber nun beginnen wir, uns wissentlich dort aufzuhalten.

Irgendwann dämmert es uns dann, dass das ‚ICH‘ nicht in seiner wahren Natur verweilt. Wen gäbe es, der dort in irgendetwas anderem als sich selbst verweilen könnte? Das ‚ICH‘ ist das einfach. Wir sind das einfach und waren es schon immer.

Selbst der Begriff ‚immer‘ ist nicht ganz passend, denn ‚immer‘ impliziert eine unendliche Zeitspanne. Die Idee einer unendlichen Zeitspanne erscheint von Zeit zu Zeit im ‚ICH‘, im BEWUSSTSEIN, aber das ‚ICH‘ erscheint niemals in einer unendlichen Zeitspanne.

Es ist einfach.

‚ICH‘, BEWUSSTSEIN, bin einfach.

Bewusstsein ist alles

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