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In jeder Erfahrung schimmert Bewusstsein

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Meditieren ist keine Aktivität. Es ist das Enden einer Aktivität.

Letzten Endes kann über Meditation nichts absolut Wahres gesagt werden, noch nicht einmal, dass sie das Enden einer Aktivität sei. Denn Meditation findet jenseits des Geistes statt oder präziser, ist jenseits des Geistes präsent. Daher hat der Geist, per Definition, keinen Zugang zu ihr.

Um jedoch zu verstehen, dass Meditation keine Aktivität ist, müssen wir zunächst verstehen, dass sie das Enden einer Aktivität ist.

Dieses Verständnis ist ein sehr effizientes Hilfsmittel zum Ausräumen der Vorstellung, dass Meditieren etwas sei, was wir tun.

Haben wir erst einmal vollständig verstanden, dass Meditation keine Aktivität ist, so kommt die Aktivität, die wir zuvor als Meditation angesehen haben, ganz natürlich zu einem Ende. An diesem Punkt hat das Verständnis, dass Meditation keine Aktivität ist, seinen Zweck erfüllt und kann ebenfalls aufgegeben werden.

Hat der Dorn erst einmal den Dorn entfernt, so werden beide weggeworfen.

Um zu verstehen, dass Meditation keine Aktivität ist, verwenden wir das Beispiel einer geballten Faust. Nehmen wir unsere offene Hand, schließen wir sie langsam und drücken sie zusammen, dann bedeuten sowohl das Zusammendrücken als auch das Aufrechterhalten dieser kontrahierten Position eine gewisse Anstrengung.

Halten wir die Hand einige Zeit in dieser kontrahierten Stellung, so gewöhnen sich die Muskeln an die neue Position. Bald werden wir nicht mehr bemerken, dass ständig eine gewisse Anstrengung nötig ist, um sie beizubehalten.

Würde uns nun jemand dazu auffordern, die Hand zu öffnen, wäre unser Eindruck der, dass das Öffnen der Hand eine Anstrengung (Aktivität) erfordert. Irgendwann, während wir die Hand öffnen, werden wir der Tatsache gewahr, dass wir nicht eine neue Anstrengung leisten, um die Hand zu öffnen, sondern eine vorherige Anstrengung loslassen, beenden, deren wir schon gar nicht mehr gewahr waren.

Die scheinbare Anstrengung, die Hand zu öffnen, stellt sich als Loslassen oder Beenden der ursprünglichen Anstrengung heraus, die Hand zu kontrahieren. Was der Beginn einer Anstrengung zu sein schien, erweist sich als das Beenden einer Anstrengung.

Bei Meditation ist das ganz ähnlich. Unsere wahre Natur ist offen, unbegrenzt, frei, bewusst, selbstleuchtend und selbstverständlich. Dies ist unsere Erfahrung, von Moment zu Moment, auch wenn wir dessen vielleicht nicht gewahr sind.

Dieses offene, freie, unbegrenzte BEWUSSTSEIN hat von selbst kontrahiert. Es hat sich scheinbar in den engen Rahmen eines Körpers und eines Geistes geschrumpft und sich selbst auf einen winzigen Ort in einem riesigen Raum und auf einen kurzen Moment in einer unendlichen Zeitspanne begrenzt.

Dies ist die primäre „Selbst-Kontraktion“, die das offene, freie, unbegrenzte BEWUSSTSEIN von Moment zu Moment aus freiem Willen wählt.

Es zieht in dem nahtlosen Ganzen seiner Erfahrung eine Linie und sagt zu sich selbst: „Dies bin ich, das bin ich nicht.“ – „Ich bin hier, nicht dort.“ – „Ich bin ich und nichts anderes.“

Es fühlt sich isoliert und somit verletzlich und verängstigt. Daher beginnt das offene, freie, unbegrenzte BEWUSSTSEIN nun, seine neue, sich selbst auferlegte Identität als Fragment zu unterstützen und zu beschützen.

Dafür verstärkt es seine Grenzen durch viele Schichten von Kontraktionen. Auf der Ebene des Geistes sind diese Kontraktionen auf der einen Seite aus Wünschen und Abhängigkeiten gemacht, auf der anderen Seite aus Ängsten, Widerständen und Ablehnungen. Alle zusammen bilden die vielen Gesichter unserer Vorlieben und Abneigungen, unser „Ich möchte …“ und „Ich will nicht…“.

Auf der Ebene des Körpers sind diese Kontraktionen aus körperlichen Empfindungen gemacht, mit denen das BEWUSSTSEIN sich identifiziert. Sie bilden den scheinbaren Ort des ‚Ich‘ im Körper.

Mit jeder neuen Schicht von Kontraktionen vergisst das freie, unbegrenzte BEWUSSTSEIN seine eigene unbegrenzte Natur immer mehr. Und verhüllt sich so selbst. Es versteckt sich selbst vor sich selbst.

Trotzdem durchdringt häufig etwas, was das BEWUSSTSEIN an seine wahre Natur erinnert, die selbst erzeugte Isolation, etwa das Lächeln eines Fremden, das Weinen eines Kindes, ein unerträglicher Kummer, ein kurzer Moment der Wunschlosigkeit nach der Erfüllung eines Wunsches, ein Moment des Humors, der Friede des Tiefschlafs, eine Pause im Denkprozess, eine Erinnerung an die Kindheit, der Übergang zwischen Schlafen und Aufwachen, das Erkennen von Schönheit, die Liebe eines Freundes, ein flüchtiges Verstehen …

Dies sind Momente, die der mittlerweile verschleierten Präsenz des BEWUSSTSEINS dargeboten werden, unzählige Geschmacksnuancen seiner eigenen FREIHEIT und seiner eigenen FREUDE. Sie erinnern BEWUSSTSEIN kurz an sich selbst, bevor es wieder durch die Effizienz der Verteidigungen verdunkelt wird, durch die es sich scheinbar eingeengt hat.

Mittels dieser vielen Schichten von Kontraktionen hat BEWUSSTSEIN sich so auf ein wehrhaftes, separates und verletzliches Wesen reduziert.

Dies ist keine Aktivität, die irgendwann in der Vergangenheit stattgefunden hat und nun unwiderruflich in Stein gemeißelt ist. Es ist eine Aktivität die nun, in diesem Moment, stattfindet.

Dieses offene, freie, unbegrenzte BEWUSSTSEIN vollzieht, ohne es zu wissen, diese Aktivität der Trennung. Diese Aktivität definiert die ‚Person‘, das ‚separate Wesen‘.

Das separate Wesen ist etwas, was wir, als BEWUSSTSEIN, herbeiführen. Es ist nicht etwas, was wir sind.


BEWUSSTSEIN kontrahiert und sieht sich selbst als ein Fragment. Als Folge davon projiziert es alles, was nicht innerhalb der Grenzen dieser selbst auferlegten und begrenzten Identität ist, nach außen. Nun erscheint die Welt als ‚außen‘ und als ‚anderes‘. Sie wird zu all dem, was ‚BEWUSSTSEIN-als-ein-Fragment‘ nicht ist.

Diese Welt, die jetzt getrennt und außerhalb von BEWUSSTSEIN zu sein scheint, wirkt so, als ob sie die neue Sichtweise des BEWUSSTSEINS, die Sicht von sich selbst als begrenztem Fragment, perfekt bestätigte. Die Welt wird zu dem riesigen und potenziell gefährlichen Behältnis für dieses ‚BEWUSSTSEIN-als-ein-Fragment‘.

Ironischerweise ist es gerade deshalb, weil die Welt in Wirklichkeit eine Erscheinung im BEWUSSTSEIN und ein Ausdruck von BEWUSSTSEIN ist, so, dass diese Welt sehr genau den Vorstellungen entspricht, die BEWUSSTSEIN über sie hat.

Sieht BEWUSSTSEIN sich selbst als ein Fragment, als begrenzt, als gefangen und als Teil von Raum und Zeit, so wird die Welt als passendes Gegenstück zu dieser Vorstellung erscheinen.

Nachdem BEWUSSTSEIN sich selbst die eigenen Geburtsrechte, seinen ewigen, alles durchdringenden Status, abgesprochen hat, weist es genau diesen Status der Welt der Erscheinungen zu. Es überträgt seine eigene REALITÄT auf die Welt der Erscheinungen und übernimmt für sich selbst im Tausch dafür die flüchtige Fragilität dieser Welt.

Es verzichtet auf seine eigene REALITÄT als Grundlage und Natur jeglicher Erfahrung und projiziert diese stattdessen auf die eigene Schöpfung, auf die Welt der Erscheinungen.

BEWUSSTSEIN tauscht seine Natur mit der Welt der Erscheinungen. Es hat keine Alternative dazu.

Tatsächlich hört BEWUSSTSEIN nie auf, sich selbst zu erfahren. Eingebettet in jeder Erfahrung ist der Geschmack seiner eigenen Ewigkeit.

Allerdings muss es, nachdem es sich selbst als ein begrenztes und separates Wesen definiert hat, die eigene vertraute Erfahrung von PRÄSENZ, von SEIN, anderweitig zuordnen und überträgt sie daher auf die ‚Welt‘, auf ‚anderes‘.

So scheinen Raum und Zeit zur Grundlage und Substanz von REALITÄT zu werden, zum ‚sine qua non‘ unserer Erfahrung. BEWUSSTSEIN wiederum scheint die lückenhaften, begrenzten, veränderlichen Eigenschaften zu zeigen, die in Wirklichkeit zur Welt der Erscheinungen gehören.

BEWUSSTSEIN vergisst, dass es dies getan hat und dass es dies tut, und als Ergebnis scheint die Welt die Charakteristika von BEWUSSTSEIN zu erben. Die Welt scheint so zu werden wie BEWUSSTSEIN, solide, wirklich, permanent, substanziell.

Und dann scheint BEWUSSTSEIN seine eigenen, ihm innewohnenden Eigenschaften aufzugeben und stattdessen anzunehmen, dass diese zu Recht zur Welt der Erscheinungen gehören. So wird BEWUSSTSEIN scheinbar flüchtig, vergänglich, zerbrechlich und substanzlos.

Kurz gesagt, BEWUSSTSEIN erschafft sich eine Erscheinung, die mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmt.

Genau genommen werden die ‚Vorstellung-von-sich-selbst-als-begrenztes-Fragment‘ und die ‚Erscheinung-der-Welt-als-solide-und-getrennte-Einheit‘ als nahtloses, sich gegenseitig bestätigendes Ganzes gemeinsam erschaffen.

William Blake sagte dies mit den Worten, dass ein Mensch das sehe, was er selbst sei. Man könnte das auch so sagen: „So, wie BEWUSSTSEIN sich selbst sieht, so erscheint die Welt.“ Es ist eine fast wasserdichte Verschwörung, gefertigt aus der Freiheit und der Kreativität des BEWUSSTSEINS selbst.

BEWUSSTSEIN sieht sich selbst als ein Fragment und die gleiche Kraft, die es der Welt ermöglicht, übereinstimmend mit dieser Sicht zu erscheinen, ermöglicht wiederum, dass die Welt übereinstimmend mit einer neuen Sicht des BEWUSSTSEINS erscheint. Mit der Sicht, die entsteht, wenn BEWUSSTSEIN beginnt zu erwachen, die eigene REALITÄT zu sein, sich an sich selbst zu erinnern.

Dies ist die magische Natur der Welt: dass dieselbe Welt sowohl so gesehen werden kann, dass sie Ignoranz bestätigt, als auch so, dass sie Verstehen bestätigt. Im Grunde ist es die magische Natur des BEWUSSTSEINS, seine Kreativität, seine Allmacht, die dies ermöglicht!


Wir sind immer dieses offene, freie, unbegrenzte BEWUSSTSEIN, ob wir es wissen oder nicht. Und doch vergessen wir dies manchmal. Wir haben die Freiheit, zu vergessen.

Haben wir erst einmal vergessen, so haben wir keine Freiheit mehr, außer der Freiheit, uns wieder zu erinnern.

Auch wenn wir bereits dieses offene, freie, unbegrenzte BEWUSSTSEIN sind, so scheinen wir doch von Zeit zu Zeit begrenzt. Wir fühlen uns begrenzt. BEWUSSTSEIN erlebt sich als durch seine eigene Projektion eingeschränkt.

Es hat diese Einschränkung in seine eigene Unbegrenztheit projiziert und identifiziert sich dann mit dieser Beschränkung. Es vergisst seine wahre Natur. Es ‚verfällt‘ in Ignoranz.

Daraus entsteht für BEWUSSTSEIN das Gefühl, dass seine eigene, wahre Natur irgendwie merkwürdig, unbekannt und unvertraut sei. Dass es verloren sei und wiedergefunden werden müsse. Dass es vergessen worden sei und wieder erinnert werden müsse. Dass es woanders sei, andersartig und getrennt.

BEWUSSTSEIN erkennt nicht, dass es bereits genau das ist, was es sucht, dass es bereits es selbst ist.

Es sieht nicht klar, dass gerade das PURE WISSEN um alles, um das in einem Moment gewusst wird, das Wissen um sich selbst darstellt.

Aber egal, wie tief BEWUSSTSEIN sich mit einem selbst produzierten Fragment identifiziert, egal, wie tief die Ignoranz und die nachfolgenden Gedanken, Gefühle und Aktivitäten sind, die aus dieser Ignoranz entstehen, egal, wie erfolgreich BEWUSSTSEIN die eigene Natur vor sich selbst versteckt – seine Erinnerung an sich selbst ist immer tiefer als sein Vergessen.

Dies trifft immer zu. Schon wegen der Tatsache, dass BEWUSSTSEIN, bevor es etwas anderes zu werden scheint als es selbst, immer nur es selbst ist.

BEWUSSTSEIN ist die primäre Erfahrung in jeglicher Erfahrung, unabhängig vom speziellen Charakter der Erfahrung. Und daher kann die Suche nach sich selbst, der Wunsch, zu sich selbst zurückzukehren, in sich selbst zu ruhen, nie ausgelöscht werden.

Und es ist Ironie, dass aus dem gleichen Grund die Suche beständig unterminiert wird. Denn wenn verstanden wird, dass BEWUSSTSEIN immer sich selbst erfährt, wird gleichzeitig verstanden, dass es nichts gibt, wohin BEWUSSTSEIN gehen oder was es werden könnte.

Daher ist aus dem Blickwinkel der Ignoranz die Suche der erste Schritt, den BEWUSSTSEIN unternimmt, um zu sich selbst zurückzukehren. Aus dem Blickwinkel des Verstehens ist die Suche der erste Schritt, den BEWUSSTSEIN unternimmt, um sich von sich selbst zu entfernen. In beiden Fällen geht BEWUSSTSEIN nie irgendwo hin.


Auch wenn BEWUSSTSEIN sich mit einer Hülle von Vorstellungen, Zweifeln, Ängsten und Gefühlen verschleiert hat, so ist doch der Geschmack seiner eigenen, unbegrenzten, freien und furchtlosen Natur in jeder Erfahrung eingebettet und wird häufig in Form einer Nostalgie oder Sehnsucht erlebt.

Diese Sehnsucht wird oft fälschlich mit einem Ereignis oder einer Zeit in unserem Leben assoziiert. Meistens mit etwas aus der Kindheit, als die Dinge besser zu sein schienen, das Leben glücklicher erschien. Diese Sehnsucht bezieht sich aber nicht auf einen Zustand aus der Vergangenheit, sie bezieht sich auf den Frieden und die Freiheit des dahinter liegenden Bewusstseins, das in jeder aktuellen Erfahrung verborgen ist.

Was ‚damals‘ als ‚GLÜCK‘ gegenwärtig war, das war einfach die unverschleierte Präsenz genau jenes Bewusstseins, das diese Worte sieht und versteht.

BEWUSSTSEIN projiziert die aktuelle Erfahrung nach außen. Und dann verliert es sich in dieser Projektion, in Geist/Körper/Welt, die es selbst aus sich heraus nach außen projiziert hat, und identifiziert sich mit einem Teil davon. So, als würde es sich sagen: „Ich bin nicht mehr dieses offene, freie, unbegrenzte BEWUSSTSEIN. Sondern ich bin dieses begrenzte Fragment, das ich gerade in mir selbst erschaffen habe. Ich bin ein Körper.“

Dabei vergisst BEWUSSTSEIN sich selbst. Vergisst seine eigene, unbegrenzte Natur. Dieses Vergessen wird als ‚Ignoranz‘ bezeichnet. Es ist BEWUSSTSEIN, dass sich selbst ignoriert.

Als Konsequenz dieses SELBSTVERGESSENS entsteht Nostalgie und BEWUSSTSEIN sehnt sich danach, zu sich selbst zurückzukehren, frei zu sein. Zu diesem Zeitpunkt erkennt es nicht, dass es in jedem Moment dieser Reise schon immer nur es selbst ist.

Meditation ist lediglich die Befreiung dieser Projektion von der Bürde der Trennung. Sie ist das ‚Ent-spannen‘ dieser Selbstkontraktion, das Entflechten dieses Netzes der Verwirrung.

Anstatt seine Aufmerksamkeit auf das begrenzte Fragment zu beschränken, auf jenes separate Wesen, als dass es sich selbst erschaffen hat, erlaubt BEWUSSTSEIN seiner eigenen Aufmerksamkeit, zu sich selbst zurückzukehren, zu dem, was es wirklich ist. Es kehrt zu sich selbst zurück. Es erinnert sich an sich selbst.

Und anstatt die Welt aus sich heraus, nach außen zu projizieren, fordert BEWUSSTSEIN sie wieder ein, sieht sie wieder als Teil von sich.

Die Aktivität, sich mit einem Fragment zu identifizieren, und die Aktivität, die Welt nach außen zu projizieren, sind ein und dieselbe. Daher hört mit dem Ende der einen Aktivität auch die andere auf.

BEWUSSTSEIN ist daran gewöhnt, sich selbst als begrenztes Wesen zu sehen und, damit einhergehend, die Welt nach außen zu projizieren. Daher erscheint es anfänglich wie eine ‚Gegen-aktivität‘, sich an sich zu erinnern, zu sich zurückzukehren. Es erscheint wie etwas, was BEWUSSTSEIN tun müsste, um sich zu finden.

So, wie beim Öffnen der Hand das Entspannen der Selbstkontraktion anfänglich eine Aktivität zu sein scheint.

Aber jedes Mal, wenn BEWUSSTSEIN zu sich zurückkehrt, seine Fixierung auf ein separates Wesen loslässt, jedes Mal, wenn es sich ohne Wahl oder Präferenz dem ganzen Spektrum der gerade erscheinenden Erfahrung öffnet, untergräbt es, ohne das zu wissen, die Gewohnheit, sich selbst und die eigene REALITÄT zu meiden.

So gewöhnt BEWUSSTSEIN sich mehr und mehr daran, in sich selbst als es selbst zu verweilen und nicht länger vorzugeben, etwas anderes zu sein als es selbst.

Der Impuls, in das separate Wesen hinein zu kontrahieren, wird zunehmend unterminiert. BEWUSSTSEIN bleibt zu Hause.

Die Impulse, zu suchen, zu vermeiden, vorzugeben, zu kontrahieren, sie erscheinen weiterhin, aber BEWUSSTSEIN wird nicht mehr zu ihnen hingezogen. Es bemerkt die Impulse, folgt ihnen aber nicht mehr. So beginnen Häufigkeit und Intensität dieser Impulse nachzulassen.

BEWUSSTSEIN geht nicht mehr aus sich heraus und auf Dinge zu. Es bleibt zu Hause bei sich und Dinge kommen zu ihm. Dinge wie Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen, kommen zu ihm, erscheinen ihm, entstehen in ihm, aber BEWUSSTSEIN muss sich nicht länger vergessen, um den Körper, den Geist und die Welt zu erfahren.

BEWUSSTSEIN leuchtet in jeder Erfahrung.

Es kommt ein Moment, da alles sich zusammenfügt. Dieses offene, freie, unbegrenzte BEWUSSTSEIN, dass unser eigenes, innerstes SELBST ist, erkennt, dass es schon immer nur es selbst war und dies auch immer bleiben wird. Dass es sich nie, noch nicht mal für den Bruchteil eines Momentes, verlassen hat, dass das Erinnern an sich selbst, das als Rückkehr zu sich selbst erschien, das Erkennen seiner selbst war. Das Erkennen, dass es immer nur als es selbst in sich selbst ruhte.

BEWUSSTSEIN erkennt, dass das separate Wesen, von dem es früher annahm, dass es dieses sei, in Wirklichkeit nur eine Aktivität ist, die es von Zeit zu Zeit ausführt.

Und in diesem Zusammenhang erkennt es, dass die Aktivität, die es von Zeit zu Zeit auszuführen schien, die Aktivität, die wir Meditation nennen, in Wirklichkeit das ist, was es immer ist.

Es erkennt, dass Meditation kein Zustand ist, der kommt und geht, sondern dass Meditation das ist, in dem alle Zustände kommen und gehen.

Meditation ist einfach die natürliche Präsenz des BEWUSSTSEINS, allgegenwärtig, allumfassend, unveränderlich, unendlich, unbegrenzt, selbstleuchtend, selbsterkennend, selbstverständlich.

Aus dem Blickwinkel des begrenzten, separaten Wesens erscheinen alle Beschreibungen von Meditation als etwas, was das separate Wesen ausführt. Sobald klar gesehen wird, dass dieses separate Wesen nichts anderes ist als eine Vorstellung und ein Gefühl, das BEWUSSTSEIN von sich selbst hat, werden genau die Worte, die zuvor einen Prozess oder eine Aktivität namens ‚Meditation‘ zu beschreiben schienen und scheinbar eine Anordnung darstellten, etwas zu tun, nun einfach als eine Beschreibung dessen verstanden, wie die Dinge sind.

Aus dem Blickwinkel der Ignoranz ist die ‚Person‘ das, was wir sind, und ‚Meditation‘ ist etwas, was wir von Zeit zu Zeit tun. Aus dem Blickwinkel des Verstehens ist ‚Meditation‘ das, was wir sind, und die ‚Person‘ etwas, was wir von Zeit zu Zeit tun.

Meditation ist nicht etwas, was wir tun. Ob wir es wissen oder nicht, Meditation ist, was wir sind.

Bewusstsein ist alles

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