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Ein Tropfen Milch

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Unsere Erfahrung besteht aus dem, um das gewusst wird, und dem, was darum weiß. Die Welt ist Teil dessen, um das gewusst wird, ebenso wie der Körper und der Geist.

Da die Welt Teil dessen ist, um das gewusst wird, kann sie nicht der WISSENDE sein. Sie kann nicht das sein, was weiß. Auch der Körper und der Geist sind Teil dessen, um das gewusst wird, und können daher nicht das sein, was weiß. Die Welt, der Körper und der Geist werden erfahren, können also nicht das sein, was erfährt.

Immer, wenn der Körper, der Geist und die Welt gegenwärtig sind, sind sie Teil dessen, um das gewusst wird. Das, was um den Körper, den Geist und die Welt weiß, ist sowohl während des Erscheinens von Körper, Geist und Welt als auch in deren Abwesenheit gegenwärtig.

Dasjenige, um das gewusst wird, kann nicht der WISSENDE sein und über den WISSENDEN kann nichts objektiv gewusst werden.

Meist sind wir nur dessen gewahr, um das gewusst wird. Wird jedoch die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart eines WISSENDEN gelenkt, auf das, was weiß und erfährt – was immer das auch sei –, so wird unmittelbar klar, dass etwas gegenwärtig ist, was sich des Körpers, des Geistes und der Welt bewusst ist.

Wenn wir dies tun, so scheint das, was weiß, plötzlich präsenter zu werden. Es leuchtet.

Tatsächlich wird aber einfach nur aufgedeckt, dass es immer schon präsent war, jedoch durch unseren exklusiven Fokus auf das Gewusste scheinbar verblasste.

Der WISSENDE ist BEWUSSTSEIN. BEWUSSTSEIN ist das, was weiß und erfährt. Es ist dieses BEWUSSTSEIN, auf das wir uns beziehen, wenn wir ‚ICH‘ sagen.

Wenn gesagt wird: „Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf das, um das gewusst wird“, so bedeutet dies, dass ‚ICH‘, BEWUSSTSEIN, seine Aufmerksamkeit auf das richtet, um das gewusst wird.

Wenn gesagt wird: „Wir richten unsere Aufmerksamkeit stattdessen auf den WISSENDEN“, so bedeutet dies, dass ‚ICH‘, BEWUSSTSEIN, seine Aufmerksamkeit auf sich selbst richtet.

Natürlich ist BEWUSSTSEIN bereits es selbst. Es braucht die Aufmerksamkeit nicht auf sich zu richten.

Wenn also gesagt wird: „Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf den WISSENDEN, auf BEWUSSTSEIN“, so bedeutet dies in der Praxis, dass ‚ICH‘, BEWUSSTSEIN, seine Aufmerksamkeit von dem exklusiven Fokus auf das Gewusste, auf Objekte, zurückzieht.

Indem es dies tut, kehrt BEWUSSTSEIN, zunächst ohne es zu wissen, zu sich selbst zurück, das heißt, es wird seiner selbst gewahr. Es kehrt nicht wirklich zu sich selbst zurück, weil es sich nie verlassen hat. Es ist sich seiner selbst niemals nicht gewahr.

Auch wenn BEWUSSTSEIN exklusiv auf Objekte fokussiert ist, verlässt es sich nie. Es scheint sich nur von Zeit zu Zeit zu vergessen. Es scheint sich zu ignorieren.

Aber sogar, wenn es sich selbst ignoriert, wird um etwas gewusst; und dieses Wissen ist das PURE WISSEN des BEWUSSTSEINS, das um sich selbst weiß. Somit gibt es niemals eine wirkliche Ignoranz.

Daher gibt es keine Antwort auf die Frage nach der Ursache oder dem Grund von Ignoranz. Wie kann es eine Ursache oder einen Grund für etwas geben, was nicht existent ist?

Wir können die Frage nach dem Warum nicht beantworten, denn die Frage selbst erzeugt die Ignoranz, auf die sie sich bezieht. Offensichtlich erzeugt sie sowohl Zeit als auch Ursache und Wirkung und somit das Erscheinen von zwei Dingen, die sich als nicht existent herausstellen, wenn die Natur von Erfahrung klar gesehen wird.

Gleichzeitig weiß BEWUSSTSEIN um sich selbst schon im Wissen um diese Frage. Wie kann scheinbare Ignoranz dann als echte Ignoranz bezeichnet werden? Das ist nicht möglich.

Wenn BEWUSSTSEIN sich selbst sucht, verschmilzt es mit sich selbst. Es wird sich selbst offenbart und mit diesem Offenbaren löst sich die Frage auf. Es ist dieses PURE WISSEN jenseits des Geistes, das die echte Antwort auf alle Fragen zur wahren Natur von Erfahrung ist.

BEWUSSTSEIN gibt vor, etwas anderes zu sein, als es ist, und dann, als dieses scheinbar andere, sucht es nach sich selbst. Natürlich kann es sich selbst nie als Objekt finden, da es schon es selbst ist. So, wie das Auge sich nie selbst sehen kann.

Aber es braucht sich selbst auch nicht zu finden, da es schon es selbst ist. Nur das Vorgeben, nicht es selbst zu sein, sollte aufhören.

Was für jenes scheinbar andere ein Suchprozess ist, das ist für BEWUSSTSEIN einfach der Prozess, zu entdecken, dass es schon immer um sich weiß.


Der Geist besteht aus einer Reihe abstrakter Konzepte und Begriffe, die im BEWUSSTSEIN erscheinen. Jeder Gedanke ist ein Objekt. Daher kann das nicht objekthafte BEWUSSTSEIN, in dem Gedanken erscheinen, selbst nie als Gedanke erscheinen.

Alle Gedanken sind Objekte. Daher ist es unmöglich, an BEWUSSTSEIN zu denken.

Wenn wir an irgendetwas anderes denken als an BEWUSSTSEIN (oder WAHRHEIT oder REALITÄT oder welches Wort Sie auch immer dafür benutzen möchten), so gelangen wir zu einem Konzept, einem Begriff, einer Idee dieser Sache, die nicht die Sache selbst ist. Es ist eine Repräsentation dieser Sache im Code des Geistes – kurz gesagt, ein Begriff oder Konzept.

Das Denken an BEWUSSTSEIN oder REALITÄT ist allerdings einzigartig unter allen Gedanken. Versuchen wir, an BEWUSSTSEIN zu denken, so ist das wie der Blick in ein schwarzes Loch. Es ist noch nicht einmal schwarz. Der Geist kann dort einfach nicht hingehen. Er kann nicht an diesen objektlosen Ort gehen, denn der Geist ist selbst ein Objekt. Wie könnte ein Objekt in einen Raum passen, der keine Dimensionen hat?

Wenn der Geist sich dem BEWUSSTSEIN zuwendet, so löst er sich auf.

Er wird von dem aufgenommen, was aus seiner Sicht das Nichts des BEWUSSTSEINS ist. Aber sein Auflösen ist ein Aufzeigen von PRÄSENZ, das Aufzeigen dessen, in das Gedanken sich auflösen.

Das Denken an oder das Nachdenken über BEWUSSTSEIN ist also dadurch einzigartig, dass es nicht zu einem Begriff oder Konzept führt, zu einem Ersatz für das Ding selbst, sondern stattdessen zur REALITÄT von BEWUSSTSEIN. Der Gedanke führt direkt zu dem, worauf er sich bezieht, nicht zu einem Symbol. Er führt zu der direkten Erfahrung von BEWUSSTSEIN, das um sich selbst wissentlich weiß.

Nichts Objektives wird in diesem raumlosen Raum des BEWUSSTSEINS gewusst.

Es ist ein Wissen, aber kein Wissen um etwas. Es ist PURES WISSEN.

Das Denken, das nach BEWUSSTSEIN sucht, verschmilzt mit BEWUSSTSEIN. Es offenbart BEWUSSTSEIN.

Dieses suchende Denken ist wie ein Zuckerwürfel. Das Suchen nach BEWUSSTSEIN ist so, als legte man diesen Zuckerwürfel in eine Tasse Tee: Der Tee löst den Zuckerwürfel auf. Ebenso löst BEWUSSTSEIN das suchende Denken auf.

Eine bessere Metapher wäre die von einem Tropfen Milch in einem Glas Wasser. Die Milch ist im Wesentlichen die gleiche Substanz wie das Wasser, auch wenn sie durch einen Hauch Objektivität eingefärbt ist. Sie ist weiß, nicht farblos. Wir beobachten den Tropfen Milch, wie er sich im Wasser ausdehnt, allmählich die Form verliert, bis er völlig mit dem Wasser der Umgebung verschmolzen ist …

So geht es dem Denken, das BEWUSSTSEIN sucht und auf PRÄSENZ gerichtet ist. Es ist im Wesentlichen aus dem gleichen BEWUSSTSEIN gemacht, das es sucht, weiß dies jedoch noch nicht, und so entsteht eine scheinbare Unterscheidung zwischen ihm und BEWUSSTSEIN. Es ist opak. Es ist nicht transparent.

Während es nach BEWUSSTSEIN sucht, wird es mehr und mehr wie BEWUSSTSEIN, das heißt, es verliert sein Anderssein, seine Opazität, seine scheinbare Objektivität.

Das Wasser, das bereits in der Milch gegenwärtig war, verliert seine Weiße und bleibt, wie es ist: Wasser.

Das Ausdehnen des Tropfens Milch im Wasser der Umgebung entspricht dem Prozess des Verfeinerns, den unsere Gedanken durchlaufen, während wir versuchen, dem BEWUSSTSEIN näher zu kommen. BEWUSSTSEIN kann nicht als Gedanke gefunden werden, also wird der Gedanke allmählich von seiner Objektivität gereinigt, während er versucht, BEWUSSTSEIN zu finden.

Und dann kommt der Zeitpunkt, da der Gedanke seine letzte Schicht an Objektivität aufgibt und in PRÄSENZ aufgeht. Tatsächlich ist er PRÄSENZ, die allmählich die Identifikation mit feineren und feineren Schichten der Objektivität aufgibt, bis sie den Gedanken als das eigene Selbst erkennt.

WAHRHEIT findet der Geist nicht. REALITÄT findet der Geist nicht. Er wird darin aufgelöst.

Der Geist kann sich nicht selbst loslassen. Er wird in die unendliche Weite des BEWUSSTSEINS losgelassen, die seine Grundlage ist.

Verstehen ist das Auflösen des Geistes in seine Grundlage, in das, was ihn trägt. Es ist die Erfahrung von BEWUSSTSEIN, das um sich selbst weiß und wissentlich zu sich zurückkehrt.

Es ist keine objektive Erfahrung. Es ist die Erfahrung von WISSEN. Diese Erfahrung ist immer gegenwärtig, unabhängig davon, ob Objekte gegenwärtig sind.

Wir werden zu dem, an das wir denken.

Wir sind gleichzeitig das Subjekt und das Objekt des Gedankens, der BEWUSSTSEIN sucht.

Um sich selbst zu wissen bedeutet für BEWUSSTSEIN, es selbst zu sein; und es selbst zu sein bedeutet, um sich selbst zu wissen.

Bewusstsein ist alles

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