Читать книгу Fußball Athletiktraining - Ryan Alexander - Страница 12
GESCHLECHTERUNTERSCHIEDE
ОглавлениеDer physiologische Belastungsunterschied zwischen Frauen und Männern ist im Fußball sehr bedeutsam. Erst seit etwa 2000 liegen Untersuchungen zur körperlichen Beanspruchung im Frauenfußball vor. Die wenigen Studien deuten geschlechtsspezifische Unterschiede an, aber die Untersuchungsstandards sowie die Validität der Stichproben wurden häufig angezweifelt. Eine gründliche Untersuchung von 2013 stellte erstmals die Belastungsunterschiede zwischen Frauen und Männern anhand vergleichbarer Standards dar (Bradley et al. 2013). Der auffälligste Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern ergab sich bei der Belastung während hochintensiver Geschwindigkeitsphasen. Tabelle 1.3 zeigt die sowohl von Männern als auch von Frauen zurückgelegte Strecke, aufgeschlüsselt nach Spielposition, bei einer Geschwindigkeit von 18 km/h (5 m/s).
Tab. 1.3Laufstrecke bei 18 km/h nach Position (in Metern)
Position | Männer | Frauen |
---|---|---|
Innenverteidigung | 797 ± 42 | 602 ± 41 |
Außenverteidigung | 1368 ± 101 | 756 ± 86 |
Zentrales Mittelfeld | 1276 ± 70 | 778 ± 46 |
Außenbahn | 1456 ± 99 | 931 ± 78 |
Offensive | 1151 ± 64 | 1051 ± 78 |
Aus: P. S. Bradley/A. Dellal/M. Mohr/J. Castellano/A. Wilkie, »Gender Differences in Match Performance Characteristics of Soccer Players Competing in the UEFA Champions League«, in: Human Movement Science 33 (2014), 159–171.
Der für die Laufgeschwindigkeit gewählte Ausgangswert weicht zwar von dem vieler anderer Untersuchungen ab, aber innerhalb der Studie sind alle Werte vergleichbar. Kaum eine Studie lieferte bisher ähnlich kontrollierbare Variablen, die kleine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen sichtbar machen (Bradley et al. 2014). Dabei ist von Bedeutung, welche Standards an die körperliche Leistung der untersuchten Athleten innerhalb ihrer Spielklasse angelegt werden. Die von den Forschern beobachteten Unterschiede stammen aus den höchsten Ligen des Klubfußballs. Wir gehen hier darauf ein, weil wir den Bedarf nach einer Individualisierung der Trainingspläne nach Geschlecht und Spielniveau klären wollen.