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5. Kapitel
Оглавление„Na toll! Ich wollte heute zu Hause arbeiten“, schimpfte Laura.
„Na kannst du doch auch“, antwortete Jenna
„Nicht wenn er hier bleibt.“
„Wiese nicht?“
„Er ist ein Fremder, über den wir nichts wissen!“
„Das hatten wir schon und du-“ „-und ich habe gesagt, dass ich ihm eine Chance gebe, aber ich habe nicht gesagt, dass ich alleine mit ihm hier in der Wohnung bleiben werde.“
„Und was soll ich machen? Ich kann ihn nicht mit ins Institut nehmen.“
„Und ich bleibe hier nicht mit ihm alleine.“
„Dann geh doch ins Atelier.“ „Damit er uns die Wohnung ausräumt? Die Sachen von Markus hat er ja schon.“
Jen verdrehte die Augen. „Die habe ich ihm herausgesucht. Und wieso soll er uns die Wohnung ausräumen?“
„Ich weiß nicht, vielleicht macht er ja auch irgendetwas anders Seltsames.“
„Du spinnst ja!“
„Vielleicht ist er ein Massenmörder und wartet nur auf die Gelegenheit uns was anzutun.“
„Ja vielleicht“, sagte Jenna ironisch. „Du weißt, dass ich bald eine Überprüfung habe.“
Laura kniff die Lippen zusammen und verengte ihre Augen zu Schlitzen. „Also gut, aber er soll in deinem Zimmer bleiben!“, lenkte sie dann endlich ein.
Danjal hatte die Diskussion mit angehört ohne, dass die beiden es mitbekommen hatte.
Im Institut erfuhr Jen, dass sich der Prüfer für Dienstag angemeldet hatte. Super somit blieben ihnen noch drei Tage und es lief nicht besser, was sicherlich auch an ihrer Abwesenheit lag. Das Wochenende war gelaufen, sie würden es hier verbringen müssen.
Das Nächste war die Polizei, die sich bei ihr meldete. Ein Beamter erklärte ihr, dass der Mann, den sie angefahren hatte, spurlos aus dem Krankenhaus verschwunden war. Es gäb keine Anhaltspunkte über seinen Verbleib und er fragte, ob sie irgendetwas wisse. Sie versicherte das dem nicht so sei, und versprach, sollte sie etwas erfahren würde sie sich natürlich melden.
Laura konnte sich irgendwie nicht konzentrieren. Sie wusste, dass der Typ nebenan war. Er hatte sich bisher nicht blicken lassen. Sie schmiss die Probeabzüge auf den Tisch und ging in die Küche um einen Kaffee zu kochen. Dann klopfte sie an Jennas Zimmertür. Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete sie. Er hatte nur die Nachttischlampe an und saß auf dem Bett.
„Kaffee?“, fragte sie ruppig.
Er kniff die Augen zusammen, nickte und stand umständlich auf. Gemeinsam gingen sie in die Küche.
„Schwarz?“, fragte sie ihn.
Er schaute sie verständnislos an.
„Der Kaffee!“
Er zuckte mit den Schultern und hob die Hände. „Ich weiß nicht, ich denke wie heute Morgen, das war O.K.“
„Also schwarz.“ Sie goss ein und stellte die Tassen auf den Tisch. „Setzt dich“, sagte sie.
Er tat es.
„Wie geht es dir?“, fragte sie so freundlich wie sie nur konnte.
Er war immer noch unglaublich blass und die Blutergüsse im Gesicht leuchteten ihr entgegen.
„Was willst du?“, beantwortete er die Frage mit einer Gegenfrage.
Also gut, dann kein Smalltalk.
„Ich weiß nicht warum du dir gerade meine Schwester ausgesucht hast und warum sie so handelt, wie sie momentan handelt. Sie ist eine sehr intelligente und rational denkende Frau und steht sich normalerweise in Beziehungen damit im Weg. Bei dir ist das anders.“
Laura beobachtete Danjal ganz genau, während sie sprach. Die Unsicherheit und die Verletzlichkeit, die er heute Morgen noch gezeigt hatte, war nicht mehr da. Er schaute sie emotionslos an.
„Sie findet irgendetwas an dir das ich nicht verstehen kann, weil ich dir nicht traue. Und eins verspreche ich dir, wenn du ihr weh tust wirst du es mit mir zu tun bekommen. Dann werde ich dich zur Strecke bringen.“
Sie mochte ihn nicht, das war ihm egal, aber es gefiel ihm nicht, wie sie mit ihm sprach. Und es gefiel ihm nicht, dass sie ihm drohte. Er brauchte diese Jenna.
Laura sah, dass seine hellen Augen dunkler wurden, etwas Bedrohliches schlummerte in ihm. Sie bekam eine Gänsehaut.
„Ich habe nicht vor deiner Schwester etwas zu tun und ich möchte, dass du mich in Ruhe lässt, es wäre besser für dich denke ich.“
Ich werde ihn in Ruhe lassen, es ist besser so, er hat nichts Böses vor, dachte Laura.
„Ich will einfach nicht, dass es meiner kleinen Schwester schlecht geht“, sagte sie bei weitem freundlicher.
„Es wird ihr nicht schlecht gehen, nicht meinetwegen.“ Danjal stand auf und ließ sie zurück.
Elias hatte es gestern nicht mehr geschafft, den Weg bis zum Ende zu gehen. Die Qualen und Schmerzen hatten es nicht zugelassen. Er hatte nichts dabei gehabt, hatte es in seinem Zimmer vergessen und das Zittern seines Körpers nicht mehr unter Kontrolle bringen können. Er hatte es gerade noch zurück zu seinem Auto und ins Hotel geschafft. Jetzt war er zurückgekehrt. Er war gleich hinter das Gelände mit den Lagerräumen gefahren.
Elias folgte erneut dem Weg, schaute sich genau um. Er fand nichts, zu viel Zeit war vergangen, um noch Spuren zu entdecken. Er ging weiter und der Weg endete an einem Parkplatz. Elias schaute sich um. Weiter hinten gab es ein paar Gebäude, er lief auf sie zu.
An einem Tor wurde sein Weg gestoppt, es war mit einem elektrischen Sicherheitsschloss verriegelt und überall waren Überwachungskameras. Er entdeckte eine Gegensprechanlage und drückte auf den Knopf. Eine männliche Stimme meldete sich, die ihn fragte, wie ihm geholfen werden könne und was der Grund seines Besuchs sei. Die Antworten, die Elias gab, waren wohl nicht die Richtigen. Die Stimme teilte ihm freundlich aber bestimmt mir, dass er sich eine Genehmigung zum Betreten des Forschungsgeländes geben lassen musste, ohne Grund war ein Besuch nicht möglich und ihm würde kein Einlass gewehrt werden.
Kurz überlegte Elias, ob er einfach über den Zaun klettern sollte, aber Schilder warnten davor, dass der Zaun unter Storm stand und dann war da noch sein körperlicher Zustand. Er bedankte sich bei der Stimme und sagte er würde dann noch einmal wiederkommen, mit Genehmigung, wohl eher nicht, aber das behielt er für sich. Also trat er erneut, ohne wirklich etwas erreicht zu haben, den Rückweg an. Naja, er war nicht ganz erfolglos gewesen, er war sich sicher, dass ER hier her geflohen war.
Bei dem Gedanken an ihm wurde er sich wieder seiner Qualen bewusst. Elias merkte, wie seine Hände zitterten und die Schmerzen in seine Hüfte beim Gehen unerträglich zu werden schienen. Er brauchte etwas. Er holte eine kleine Ampulle mit einer Flüssigkeit aus seiner Tasche und eine Spritze.
Jenna hatte auf dem Weg nach Hause etwas vom Chinesen besorgt. Laura wollte lieber in ihrem Zimmer essen, sie habe noch so viel zu tun, hatte sie erklärt und so saß sie mit Danjal alleine im Wohnzimmer. Sie schob ihm eine Portion Nudeln hin. Widerwillig nahm er sie. Jen schaute ihn besorgt an.
„Du musst was essen, ich habe dich seitdem du hier bist noch nicht einmal etwas essen sehen.“
Er nahm sich eine Gabel und stocherte in dem Pappbehälter herum.
„Wie war der Tag mit meiner Schwester?“, fragte sie und schob sich ein Stück Huhn in den Mund. „Es war O.K., wir sind miteinander ausgekommen“, antwortete er.
„Wirklich? Ich kenne Laura, hat sie dich in Ruhe gelassen?“
Er nickte. Danjal log, das war ihr klar, sie lächelte. Er stellte sein Essen auf den Tisch und lehnte sich vorsichtig an die Rückenlehne.
„Vielleicht sollten wir deine Verbände noch einmal wechseln.“
Er schüttelte den Kopf, nein, das wollte er nicht.
„Wie war dein Tag?“, fragte er, um abzulenken und sie erzählte ihm von der bevorstehenden Prüfung.
„Und hast du schiss davor?“
„Ein wenig, wir haben nicht das erreicht, was wir erreichen wollten, es funktioniert nicht, aber vielleicht habe ich ja Glück und bekomme eine Gnadenfrist, ich habe das Gefühl, wir stehen kurz vor dem Durchbruch.“
Sie hatte aufgegessen und gemeinsam brachten sie die Reste in die Küche.
„Ich bin hundemüde“, sagte sie und gähnte. Es war spät geworden.
„Ich glaube ich sollte auf der Couch schlafen.“
Sie schaute ihn an, von oben bis unten. „Bist du dir sicher? Die Couch ist nicht sehr groß, du bist ziemlich lang, könnte ungemütlich werden.“
„Wird schon gehen.“
Sie holte ihm ein paar Decken und ein Kissen und baute ihm ein Bett auf dem Sofa.
„Gute Nacht“, hauchte sie, verschwand in Richtung Bad und schaute sich noch einmal nach ihm um. Danjal legte sich, so wie er war, hin. Er brauchte unbedingt Klamotten.