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Prolog

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Die Geschichte beginnt vielleicht schon hier mit Zelma, die die Raben malt. In sich gekehrt sitzt sie mit durchgedrücktem Rücken auf dem hölzernen Hocker mit den zerkratzten Beinen vor der Staffelei. Aus ihrem hochgesteckten Haar lugt eine schwarze Strähne hervor, die ihr ab und zu ins Auge weht.

Mit gekrauster Stirn rückt ihr Kopf näher an das Bild heran. Sie fixiert eine bestimmte Stelle, greift nach dem kleineren Pinsel und streicht ein helles Grau in die sich auftürmenden Wolken.

Verbissen versucht sie durch das Malen des Himmels den Kopf freizubekommen und nicht an das Grauen zu denken, das sich hinter den Mauern des alten Herrenhauses verbirgt.

Ihre Pinselstriche werden hastiger und kürzer. Immer mehr Schwarz mischt sie in das Weiß auf ihrer Palette. Sie atmet flach, aber heftig.

Zorn erfüllt plötzlich ihr Gesicht. Dann greift sie den Pinsel wie ein Messer und sticht ihn in die Leinwand. Kraftvoll reißt sie ihn nach unten. Ratsch!

Kurze Zeit später stopft sie die Fetzen der Leinwand in sich hinein, bemüht ihre Schreie zu unterdrücken.


Rabenauge

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