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Welche Rolle spielt die Leber für den Säure-Basen-Haushalt?

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Die Leber ist als zentrales Stoffwechselorgan am Ab- und Umbau von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen aus der Nahrung maßgeblich beteiligt. Sie gehört zu den basenfreundlichen Organen, das heißt, sie benötigt für ihre Arbeit ein basisches Milieu. Sie produziert die leicht basische Gallenflüssigkeit für die Fettverdauung, ist aber auch ein wichtiges Entgiftungsorgan: Nicht nur der Alkoholabbau geschieht in der Leber, auch jede andere organische Verbindung, sei es ein Farbstoff, ein Duftstoff oder die Chlorogensäure aus dem Kaffee, muss in der Leber verarbeitet werden. Beim Abbau von Eiweißen entsteht in der Leber unter anderem Harnstoff. Durch den Harnstoffwechsel kann die Leber direkt in den Säure-Basen-Haushalt eingreifen. Beim Aufbau von Harnstoff aus Eiweiß – der sogenannten Harnstoffsynthese – verbraucht die Leber auch basisches Bikarbonat. Durch die Geschwindigkeit des Harnstoffaufbaus kann sich die Leber nun in das Säure-Basen-Geschehen im Organismus einmischen. Die Geschwindigkeit der Harnstoffsynthese ist abhängig vom pH-Wert des Bluts. Bei einem optimalen Blut-pH-Wert von 7,4 läuft sie mittelschnell ab. Bei einem Mangel an Bikarbonat im Blut sinkt der pH-Wert des Bluts leicht ab; die Leber verlangsamt die Harnstoffsynthese und verbraucht damit weniger Bikarbonat. So fällt aber mehr Ammoniak an, aus dem der Harnstoff sonst gebildet wird. Ammoniak wird dann auf anderen Wegen umgebaut und von den Nieren ausgeschieden. Es scheint aber noch einen weiteren Weg der Einflussnahme der Leber auf den Säure-Basen-Haushalt zu geben: In einigen wissenschaftlichen Abhandlungen ist erwähnt, dass die Leber bei einem Säureüberschuss aus der Nahrung Säuren abfangen, binden und vorübergehend lagern kann.

300 Fragen zur Säure-Basen-Balance

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