Читать книгу Wenn Licht die Nacht durchdringt - Sandra Andrea Huber - Страница 3

PROLOG

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Feine Flocken fielen stumm und bedächtig vom nächtlichen Himmel, verströmten weißen und kalten Frieden auf dem Erdengrund, welcher jedoch getrübt wurde. Von dem Mädchen, das auf dem Rasen des Spielplatzes lag, die Augen geschlossen, rote Schlieren in das unschuldige Weiß des Schnees verströmend. Schlieren aus Blut. Blut, das aus diversen Schnittwunden am Körper und einer großen auf der Wange entwich und das Mädchen zu einer blassen, fast weißen Gestalt werden ließ, die an einen Geist erinnerte.

Aber nur fast, denn auf Haut und Lippen kristallisierten sich blaue Flecken heraus, die die Kälte der Luft, des Bodens und des Schnees deutlich machten und für Farbnuancen auf ihrem weißen Teint sorgten. Der dünne, kaum vorhandene rote Stoff ihres Kleides schützte nicht annähernd vor der Witterung, ebenso wenig wie er ihre Wunden heilen konnte.

Ihre Atmung war flach, der Puls kam und ging äußerst zaghaft. Sie war bewusstlos und sie wartete. Wartete im Schwebezustand zwischen Wachen und Träumen auf jemanden, der kommen und sie retten würde. Wartete auf das magische Blau eines Augenpaars, dessen Blick tief in ihr Herz dringen, sie wärmen und heilen würde.

Doch würde dieser jemand kommen? Würde er sie retten

oder wäre gerade er es, der ihr den Todesstoß versetzte?

Oder, hatte er das womöglich längst getan?

Wenn Licht die Nacht durchdringt

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