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Dom Dinis

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trat 18-jährig sein Amt als 6. König aus dem Hause Burgund an. Schon kurz nach Beginn seiner Herrschaft bahnte sich im Nachbarland Kastilien, genauer gesagt zwischen seinem Großvater und seinem Cousin, ein Bürgerkrieg an. Dinis‘ Mutter war die Tochter des kastilischen Königs, somit war dieser der Großvater von Dinis und dessen jüngerem Bruder Afonso. Der Großvater wollte Afonso von Portugal zu seinem Nachfolger bestimmen, was sein Sohn Sancho, der eigentlich zur Nachfolge bestimmt war, natürlich nicht hinnehmen konnte.

1282 beschloss eine Adelsversammlung in Kastilien, dass der König, Alfons X. von Kastilien nicht mehr regierungsfähig sei und stellte ihn unter die Regentschaft seines Sohnes Sancho. Der Vater ließ den Sohn daraufhin enterben, was der Sache aber in keinster Weise zuträglich war. Sancho war selbstverständlich sauer, berief die Cortes ein und sorgte dafür, dass der Vater abgesetzt wurde. Kaum ein Adliger in Spanien wünschte sich einen Portugiesen auf dem Kastilischen Thron. Natürlich trachtete Afonso, der jüngere Bruder von Dinis auch nach dem Thron in Portugal und unterstützte den Großvater nach Leibeskräften.

Währenddessen gingen die Besiedlungspläne im Land weiter. Die Mönche von Alcobaça gründeten im Jahre 1282 Paredes da Vitória, 1285 Évora de Alcobaça und1286 Cela Nova. 1288 wurde in Coimbra die erste Universität des Landes gegründet, welche zunächst nur für Geistliche zugänglich war. Portugiesisch wurde offiziell zur Landessprache erklärt. Dom Dinis bevorzugte die portugiesische Sprache gegenüber dem Lateinischen.

Zeit zum Ausruhen blieb dem König nicht. Doch die Mühe wurde belohnt. Im Jahre 1289 gelang ihm ein Konkordat mit der Katholischen Kirche, ein Vertrag zwischen Klerus und Staat. Die Kirche bekam das Land zurück und einige andere Privilegien. Der König machte einige Zugeständnisse. Doch durch geschickte Verhandlungen erreichte er, dass die Kirche in größere Abhängigkeit von der Krone geriet. Außerdem wurde das Interdikt aufgehoben.

Etwa zur gleichen Zeit hatte Dom Dinis wohl die Heilige Elisabeth von Portugal geheiratet (Rainha Santa Isabel).

Die erste öffentliche Schule in Portugal wurde 1290 von Alcobaça nach Coimbra verlegt und vermutlich mit der Universität zusammengelegt. Im gleichen Jahr kam die erste Tochter Dinis‘ zur Welt, Dona Constança und ein Jahr später wurde Afonso IV. geboren.

Der König hatte dennoch schwerwiegendere Sorgen. Afonso, sein jüngerer Bruder versuchte noch immer mit Hilfe des Großvaters, in Kastilien an die Macht zu kommen. Dom Dinis verbündete sich also mit seinem Cousin Sancho IV. von Kastilien. Dies geschah alleine aus dem Grund, den Thron nicht in Gefahr zu bringen, denn im Grunde genommen hatte er ja nichts gegen den Großvater. Zur Grenzüberwachung ließ Dom Dinis 50 Burgen bauen. 1294 schloss er einen ersten Handelsvertrag mit England, mit dem bereits eine Reihe von Pakten und Beistandsverträgen bestanden.

Die Freundschaft mit seinem kastilischen Cousin war nicht von langer Dauer, denn Sancho fiel in Portugal ein. Dom Dinis schlug nach dem Tode des Cousins 1295 zurück und fiel ebenfalls in Kastilien ein. Der Krieg sollte bis 1297 dauern, dann kam es zum Vertrag von Alcañices mit dem neuen kastilischen König Ferdinand IV. Die Grenze zwischen Portugal und Kastilien wurde festgelegt und entspricht heute noch weitgehend dem Vertrag von damals. Zur Besiegelung des Ganzen wurden noch zwei Hochzeiten beschlossen: Die Tochter von Dinis sollte den kastilischen König heiraten und sein Sohn Afonso eine Schwester des Königs.


Die Zisterzienser von Alcobaça gründeten 1300 Salir de Matos und ein Jahr darauf Cós. Ihre Expansionen sollten wie versprochen weitergehen, 1303 gründeten sie Maiorga und 1307 Santa Catarina.

Die Zeiten wurden etwas ruhiger und der König widmete sich dem Aufbau des Landes. Mit fast einer Millionen Einwohnern war es an der Zeit, sich vermehrt um die Förderung der Landwirtschaft zu kümmern.

Die erste portugiesische Flotte wurde eingerichtet.

1312 löste der König den Templerorden in Portugal auf um zu verhindern, dass das Geld des Ordens außer Landes kam. Etwa zur gleichen Zeit heiratete sein Sohn Afonso wie vereinbart Beatrix von Kastilien. 1313 kam die erste Tochter, Dona Maria zur Welt, dann wurden zwei Söhne geboren, die noch im Säuglingsalter starben. 1320 erblickte Dom Pedro I. das Licht der Welt.

Die Mönche von Alcobaça folgten weiterhin unbeirrt ihrer Aufgabe und gründeten Turquel. Auch der König konnte gründen und rief den Ritterorden „Unseres Herrn Jesus Christus“ ins Leben. Das Vermögen des Templerordens floss dort ein. Nun, unabhängig von Spanien, wurde der Christusorden die beste Waffe des Königs.

Kaum ein König vor ihm hatte so viele Probleme zu lösen und brachte dem Land so viele Änderungen. Beim Volk war er sehr beliebt und wurde sehr verehrt. Dennoch keimten bereits vor seinem Tode im Jahre 1325 Erbstreitigkeiten zwischen dem einzigen ehelichen Sohn, Afonso und den unehelichen Söhnen auf. Dom Dinis starb im Alter von 64 Jahren nach einer 46-jährigen Regierungszeit in Santarém. Er hatte 2 eheliche Kinder und 7 Uneheliche mit verschiedenen Frauen. Er wurde im Kloster von Odivelas beigesetzt. In die Geschichte ging er ein als der „Bauernkönig“ (Dom Dinis o Lavrador).

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