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Sancho II.

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der als 4. König aus dem Hause Burgund 1223 im Altern von 16 Jahren sein Amt übernahm, versuchte zunächst, mit der Kirche in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen und sich möglichst zu arrangieren. Er holte den Bischof von Braga wieder nach Portugal zurück und zahlte ihm hohe Entschädigungen.

Sein Bruder Afonso, gerade mal 13 Jahre alt, der als Jüngerer keinen Thronanspruch hatte, ging an den französischen Hof zu einer Tante mütterlicherseits, Blanka von Kastilien. Sie war die Witwe von König Ludwig VIII., Regentin und Königinmutter. Blanka übte großen Einfluss auf Afonso aus, was in seinem Alter, weit weg von zu Hause sicherlich nicht schwer war. Sie hoffte, durch Afonso Einfluss auf Portugal ausüben zu können, denn Portugal war mit England verbündet, dem Erzfeind von Frankreich.

Blanka von Kastilien hatte nicht nur in Frankreich großen Einfluss, sondern auch im Vatikan.

Nachdem der Vater von Sancho II. und Afonso exkommuniziert verstorben war, war es 1224 soweit, dass Afonso II. in der Kirche von Alcobaça beigesetzt werden konnte.

Sancho II. führte die Reconquista fort und erlitt 1226 eine Niederlage bei Elves.

Sein Bruder Afonso heiratete 1235 Mathilde, Gräfin von Boulogne und erwarb damit die Grafschaft von Boulogne. Doch angestachelt von seiner Tante Blanka war er auch scharf auf den portugiesischen Thron. Noch war Sancho nicht verheiratet und hatte keine Kinder, auch keine Unehelichen. Die Unstimmigkeiten zwischen Kirche und Monarchie ebbten nicht ab. Nach Streitigkeiten mit den Bischöfen von Lissabon und Porto im Jahre 1238, wurde Sancho II., wie sein Vater zuvor, exkommuniziert. Die Adligen im Land verbündeten sich mit der Kirche gegen den König und versuchten, unterstützt vom Papst, Sancho II. durch den jüngeren Bruder, Afonso zu ersetzen.

Noch war Sancho II. in der Lage, sich dem Ganzen zu widersetzen und konnte im Jahre 1239 bei Aomonte wieder einen Sieg gegen die Mauren erringen.

1240 wurde die Kirche in Alcobaça zum großen Teil fertig gestellt. Sancho II. heiratete im Alter von 33 Jahren Mécia Lópes de Haro, eine leonesische Adlige. Für sie war das im Alter von 25 Jahren bereits die zweite Ehe. Doch Sancho II. war exkommuniziert und seine Heirat erfolgte ohne den Segen der Kirche, was den Intrigen Frankreichs und des Heiligen Stuhls sehr entgegen kam.

Um zu verhindern, dass aus dieser Ehe ein rechtmäßiger Thronfolger erwuchs, wurde die Ehe von Papst Innozenz IV. 1245 zwangsgeschieden, was weder Sancho II. noch seine Ehefrau anerkannten.

Nun ging alles Schlag auf Schlag. Der Einfluss von Blanka auf den Papst war so enorm, dass sie erreichte, dass er Sancho II. am 24. Juli 1245 zum „untauglichen Herrscher“ erklärte. Sancho wurde schwerer Vergehen angeklagt, abgesetzt und unter die Regentschaft seines Bruders Afonso gestellt. Afonso kehrte zurück nach Portugal, um bereitwillig den Thron zu übernehmen. Da Sancho II. jedoch nicht kampflos aufgab, wurde das Land in einen schweren Bürgerkrieg gestürzt. Den Kampf gegen den Bruder konnte Sancho II. bis 1247 führen, dann floh er mit seiner Frau nach Toledo ins Exil, wo er ein Jahr später, im Alter von 41 Jahren kinderlos starb. Die Exkommunikation wegen befürchteter, legitimer Nachfahren wäre also gar nicht nötig gewesen. Da bereits die erste Ehe von Mécia kinderlos blieb, wird davon ausgegangen, dass sie unfruchtbar war.

Trotz aller Wirren konnte Sancho II. immerhin auf eine Regierungszeit von 25 Jahren zurückblicken. In die Geschichte ging er ein als „Sancho der Mönch“ (Dom Sancho o Pio). Angeblich trug er gerne eine Mönchskutte, in der er auch beigesetzt worden sein soll.

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