Читать книгу Die Geschichte Portugals - Astrid Rodrigues, Sarah Richter - Страница 6

Sancho I.

Оглавление

bestieg als 2. König 1185 den Thron nach dem Tod seines Vaters und Begründers Portugals. Womit klar war, dass er ein schweres Erbe antrat. Zwar hatte er schon einige Jahre an der Seite des Vaters mitregiert, doch die Zeiten waren nicht leicht. Sancho I. war 31 Jahre alt, verheiratet und Vater von fünf Kindern. Wie viele uneheliche Sprösslinge zur Besiedlung des Landes beitrugen, ist nicht bekannt.

Das „Maurenproblem“ war noch nicht aus der Welt geschafft und auf der Christianisierung lag noch immer das Hauptaugenmerk des Königs. Das Jahr 1189 wurde ein Schicksalsjahr für den ihn. Gemeinsam mit Kreuzrittern auf deren 3. Kreuzzug griff Sancho I. die Mauren an, um weitere Gebiete für sich zu erobern. Doch die maurische Armee schlug zurück und konnte sogar viele, bereits zuvor eroberte Gebiete, für sich zurückgewinnen. Nach dieser Niederlage verstarb auch noch Sanchos erstgeborener Sohn, Dom Raimundo im Alter von 9 Jahren. An seine Stelle rückte nun der vierjährige Afonso.

Doch die Probleme Portugals waren noch umfangreicher und Sancho erlebte im Jahre 1195 erneut ein Schicksalsjahr. Die Katholische Kirche verhängte das Interdikt über das Land. Die Ehe von Sanchos Tochter Theresa mit König Alfons IX. von León wurde von der Kirche für ungültig erachtet. Im Grunde genommen ging es um Macht. Die Kirche hatte sehr viel Land vom König erhalten und war somit der größte Landbesitzer, noch vor der Krone, geworden. Der König versuchte, der Kirche diese Lehensrechte stückchenweise abzuerkennen. Außerdem war es am König, die Bischöfe zu ernennen, was wiederum die Kirche nicht dulden wollte. Die Streitereien dauerten fast zweihundert Jahre an und während dieser Zeit waren sämtliche gottesdienstlichen Handlungen verboten. Die Kirchen blieben geschlossen, Trauungen und Taufen fanden nicht statt. Es gab keine Möglichkeit zur Beichte zu gehen und die letzte Ölung wurde verweigert. Beisetzungen fanden ohne kirchlichen Beistand statt. Dies war die härteste Strafe, die die Kirche in dieser Zeit verhängen konnte und sie traf das Land hart.

Im gleichen Jahr kam es zu einem Massaker der Mauren an den Mönchen von Alcobaça. In Pederneira, heute Nazaré wurden alle 95 Mönche, die am Kloster arbeiteten, umgebracht.

Zur Jahrhundertwende hatte das Kloster bereits zwei Häfen, Alfeizerão (São Martinho do Porto) und Pederneira (heute ein Teil von Nazaré). Von dort wurde bereits Salz verschifft. Doch musste zu jeder Zeit mit Angriffen der Mauren gerechnet werden.

Sanchos Sohn und Nachfolger, Afonso II. heiratete 1208 eine Tochter des kastilischen Königs, Alfons VIII. Urraca von Kastilien brachte am 08. September 1210 Sanchos ersten Enkel zur Welt, Sancho II.

Im gleichen Jahr gründeten die Mönche von Alcobaça den Meierhof Alvorinha.

Sancho I. starb am 26. März 1211 in Coimbra nach 26-jähriger Regierungszeit im Alter von 57 Jahren. In seiner Ehe wurden ihm 10 Kinder geschenkt, von denen 8 den Vater überlebten. 8 uneheliche Kinder machten diesen 20-prozentigen Schwund wieder wett.

In die Geschichte ging Sancho I. als „der Besiedler“ ein (Dom Sancho o Povoador). Vielleicht auch wegen seinem eigenen Beitrag zum Bevölkerungswachstum.


Die Geschichte Portugals

Подняться наверх