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Fernando I.

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der 9. und letzte König aus dem Hause Burgund hatte wohl bereits zu Beginn seiner Regierungszeit im Jahre 1367 eine Fettnäpfchen-Flatrate. Er war 22 Jahre alt, als er den Thron bestieg. Sicherlich nicht gerade verwöhnt vom Vater, stürzte er sich voller Übereifer in seine Regierungsaufgaben und mischte sich gleich in kastilische Angelegenheiten ein, um die sein Vater möglichst einen großen Bogen machte.

In Kastilien spielten sich dramatische Szenen ab. Der Thronerbe wurde von einem unehelichen Abkömmling des verstorbenen Königs ermordet und der Mörder, Heinrich II. setzte sich selbst auf den Kastilischen Thron. Fettnäpfchen-Fernando erkannte Heinrich II. nicht als König an und machte selbst Ansprüche auf den Thron von Kastilien geltend, da er mütterlicherseits ein Urenkel des verstorbenen Königs war. Unterstützt wurde er von Aragón, England und Granada. 1369 begann er einen Krieg mit Kastilien, aus dem er mit einer Niederlage hervorging. Mit Hilfe des Papstes wurde 1371 der Friedensvertrag von Alcoutim verhandelt. Fernando musste auf seinen Thronanspruch verzichten und versprechen, die Tochter von Heinrich II. zu heiraten. Er verliebte sich aber in Leonore Teles Menezes, eine portugiesische Adlige. Sie und ihre Partei wurden nicht nur vom Volk gehasst, sie löste auch den nächsten Krieg mit Kastilien aus. Leonore vertrat die Interessen des portugiesischen Besitzadels. Es kam zu Aufständen. Fernando, bis über beide nicht sichtbaren Ohren in Leonore verliebt, heiratete sie und brach damit den Vertrag mit Kastilien. 1372 kam die erste Tochter, Beatrix zur Welt. Heinrich II. von Kastilien war stinksauer über den Vertragsbruch und griff Portugal an. 1373 plünderte er Lissabon. Portugal verbündete sich mal wieder mit England, was ebenfalls Ansprüche auf den Kastilischen Thron erhob und sich gerade mit Frankreich im Hundertjährigen Krieg befand. Portugal geriet so zwischen die Fronten und als es darauf ankam, brach England sein Wort und schickte nicht, wie versprochen, Truppen zur Unterstützung. Portugal erlitt erneut eine Niederlage und musste im Vertrag von Santarém 1373 Frieden schließen.

Aber auch Landesintern gab es Probleme. Die Landarbeiter wanderten ab in die Städte. Das Gesetzt „Lei das Sesmarias“ wurde 1375 erlassen, um das zu verhindern. Es war das Gesetzt des unbebauten Landes und sollte die Arbeiter zwingen weiterhin in ihren angestammten Berufen zu arbeiten. Das Gesetz erschwerte das Umziehen und verbot die freie Arbeitswahl.

Die Abwanderungen gingen trotzdem weiter. Das Volk machte, was es wollte.

Fernando, sehr beeinflusst von seiner Leonore, träumte noch immer vom kastilischen Thron. Als Heinrich II. 1379 starb, versuchte Fernando es erneut. Portugal bekannte sich zum Papst in Rom und griff Kastilien an. Admiral Sanchez de Tobar zerstörte daraufhin 1381 die portugiesische Flotte und Fernando musste erneut zu Kreuze kriechen und Johann I. von Kastilien um Frieden bitten. Bei so guter Freundschaft mit dem Nachbarn wechselte Fernando auch die Fahne des Papstes und bekannte sich zu Papst Klemens von Avignon, weil Kastilien auf dessen Seite stand.

Die Ehe mit Leonore bescherte ihm leider nicht den erhofften Nachfolger. Zwei Söhne verstarben im Kindesalter. Übrig blieben nur die einzige Tochter Beatrix, sowie eine uneheliche Tochter. Fernando I. nahm Geheimverhandlungen sowohl mit England, als auch mit Kastilien auf. Seine Tochter sollte entweder Eduard von England heiraten oder den Sohn von Johann I. von Kastilien. Zunächst kam er mit England zu einer Einigung. Portugal bekannte sich wieder zum Papst in Rom und zettelte den nächsten Krieg gegen Kastilien an, wieder einmal mit Unterstützung der Engländer. Der Earl von Cambridge landete mit 3000 Mann in Lissabon und feierte die Verlobung seines Sohnes mit Beatrix. Doch dann brach der Feldzug gegen Kastilien zusammen und die Engländer zogen ohne Hochzeit ab. Fernando, der Verzweiflungstäter, arrangierte nun doch die Hochzeit seiner Tochter in Kastilien. Diesmal sollte aber nicht der Sohn geheiratet werden, sondern der König selbst. Johann I. war im Alter von 25 Jahren gerade Wittwer geworden und heiratete die 11-jährige Beatrix 1383. Vertraglich war alles geregelt. Wenn Fernando sterben sollte, würde Portugal, bis zur Geburt des ersten Kindes von Beatrix und Johann, von einem Kronrat regiert. Sollte die Ehe kinderlos bleiben, würde Portugal an Kastilien fallen, es sollte aber dennoch autonom bleiben. Portugal bekannte sich wieder zum Papst in Avignon.

Am 22. Oktober 1383 starb der letzte König aus dem Hause Burgund nach 16-jähriger, wechselhafter Regierungszeit im Alter von 38 Jahren in Lissabon. Als „Fernando der Schöne“ oder „Unbeständige“ ging er in die Geschichte ein. (Dom Fernando o Belo, Dom Fernando o Inconstante)

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