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Ein Blick in mein Postfach

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Liebe Frau Dr. Schwitalla,

ich bin total verzweifelt, ich vertrage kaum noch was. Mein Darm ist ständig aufgebläht und meine Verdauung läuft nicht mehr. Mein Darm ist total kaputt, ich habe wahrscheinlich Leaky Gut, eine Histamin-Intoleranz, und meine Heilpraktikerin hat in einer Stuhlanalyse zu wenig Bifidos und Laktobazillen festgestellt.

Außerdem habe ich einen Eisen- und B12-Mangel und mein Arzt hat gesagt, ich soll deshalb mehr Fleisch und Eier essen. Im Internet habe ich auch gelesen, dass eine Low-Carb-Ernährung mit viel Protein gut für den Darmaufbau ist. Stimmt das? Ich bin total verunsichert, weil Fleisch ja eigentlich nicht so gut sein soll, oder?

Ich ernähre mich momentan fast nur noch von Eiweiß-Shakes, manchmal Omelett mit etwas Tomate, aber ich habe gehört, Nachtschattengewächse enthalten giftige Lektine, deswegen lasse ich die wegen meinem »Leaky Gut« jetzt auch aus.

Ich weiß echt nicht mehr weiter. Können Sie mir einen Rat geben?

Diese Frau ist nicht allein. Täglich bekomme ich Nachrichten wie diese. Sie erreichen mich per E-Mail, Instagram oder Facebook. Erschreckend viele stammen von sehr jungen Menschen. Doch dies sind keine Einzelfälle. Sie sind nur die Symptome eines gravierenden, weltweiten Problems.

In den Suchmaschinen gibt es Hunderttausende Ergebnisse zu verzweifelten Anfragen wie »Verdauungsstörungen behandeln«. Die EU gibt jährlich satte vierzig Milliarden Euro aus für die Behandlung von Darmbeschwerden. Leider sind die Maßnahmen wirkungsarm, dafür aber nebenwirkungsreich. Gleichzeitig haben wir in Europa pro Jahr 600.000 neue Fälle von Krebs im Verdauungstrakt.

Es schockiert mich und macht mich betroffen, denn in Wahrheit müsste fast keiner von ihnen leiden. Wir könnten nahezu alle Verdauungserkrankungen, chronischen Erkrankungen und die Hälfte aller Krebsfälle vermeiden. Wir könnten in einer Welt ohne Darmerkrankungen und ohne chronische Krankheiten leben. Das zeigt uns die Wissenschaft.

Doch wie ist es überhaupt so weit gekommen? Und wieso können wir diese Entwicklung nicht einfach aufhalten?

Unsere heutige Art der Ernährung macht mehr Menschen krank als Alkohol oder Zigaretten. Doch viele Menschen wissen gar nicht, dass ein Großteil der Lebensmittel, die sie im Supermarkt kaufen, ein Gesundheitsrisiko sein können. Ihre Ernährungsgewohnheiten sind für sie derart selbstverständlich, dass sie diesen Zusammenhang gar nicht mehr sehen.

Der deutsche Ernährungsreport von 2019 zeigt, dass über neunzig Prozent glauben, sich gesund zu ernähren, tatsächlich sind jedoch über sechzig Prozent von ihnen übergewichtig, viele sind bereits chronisch krank. All diese tragischen Fälle sind Opfer unserer modernen Ernährungsumgebung und des heutigen Nahrungsmittelsystems, das es den Menschen leichter macht, krank zu werden, als sich gesund zu halten.

Dieses Buch widme ich ihnen. Es soll ein Handbuch sein, um zu erkennen, welche unerwarteten Risiken heutige Lebensmittel und unsere heutige Art der Ernährung bergen. Es soll zeigen, was diese mit unserem Körper, vor allem dem Darm-Mikrobiom, machen und wie daraus chronische Krankheiten entstehen können.

Wer dieses Buch liest, wird am Ende hoffentlich feststellen, dass die richtige Ernährung, eine die gesund hält und macht, eigentlich ganz einfach ist. Denn der Zugang zu gesunden Nahrungsmitteln und das Wissen darüber, was gesund und was krank macht, muss für jeden von uns in Zukunft selbstverständlich sein.

In meiner Arbeit erlebe ich oft, wie heilsam dieser Ansatz ist. Vor Kurzem erreichte mich diese E-Mail:

Liebe Sarah,

ich möchte mich bei Dir bedanken. Vielen herzlichen Dank für … einfach ALLES! Du sprichst Dinge an, die kein Arzt einem je erzählen wird! Du kannst Dir nicht vorstellen, wie wertvoll Deine Arbeit ist. Mit der Diagnose Colitis und einer Unverträglichkeit gegenüber Mesalazin fühle ich mich von den Ärzten alleine gelassen. Sie zeigen mir immer wieder nur den Weg der Immunsuppressiva auf und verstehen nicht, warum ich das nicht nehmen will. Deine Arbeit liefert mir endlich neue Möglichkeiten und nimmt mir die Angst.

Ich fühle mich schon so viel besser!!

Und dafür bin ich Dir so dankbar.

Vielen, vielen Dank.

Bitte höre nicht auf damit!

Das Mikrobiom-Komplott

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