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Prolog Von Huren und Söldnern
ОглавлениеEs war ruhig vor der Stadt, obwohl viele Männer im Hurenlager waren. Es waren keine Männer aus Helven. Sie alle kamen aus dem Umland, aber die meisten waren von der Armee, die die Handelsstadt belagerte. Sie langweilten sich, denn Erzmagier Daémuth hatte die Stadt abriegeln lassen und wollte die Belagerung aussitzen. Das war nicht unbedingt schlecht für die leichten Mädchen vor den Toren, denn so gab es genug Arbeit für alle.
Auch Jamie, die hier nur unter dem Namen Neyla bekannt war, hatte gut zu tun und wurde gerade von einem weiteren zufriedenen Soldaten verlassen. Es war spät in der Nacht, doch an Schlaf war noch lange nicht zu denken, denn es wartete schon der Nächste vor ihrem Zelt.
Sie nahm sich einen Moment, um sich frischzumachen, und wollte gerade zu ihm gehen, als ein Schrei des Entsetzens durch das kleine Lager hallte. Erschrocken wandte Jamie sich um und wusste für den Moment nicht, warum die andere so furchtbar schrie. Dann sah sie es selbst und erstarrte.
Dicke schwarze Rauchschwaden stiegen von verschiedenen Stellen der Stadt auf und verdunkelten den Himmel. Wo vorher Mond und Sterne geschienen hatten, war nun nichts mehr außer Schwärze. Doch auch die hielt nicht lange an, denn nur wenige Augenblicke später, wurden die dunklen Wolken von den Feuern angestrahlt, von denen sie stammten.
Immer größer wurden die Brände und immer höher schlugen die Flammen. Die Schreie der Frauen im Lager wurden lauter und viele rannten los und in Richtung Stadt.
Jamie nicht. Jamie stand da und konnte sich nicht rühren. Fassungslos, ungläubig hielt sie einfach inne und starrte auf die Stadt, ihr Zuhause, ihre Heimat. Helven brannte lichterloh. Die Stadt und die Einwohner. Jetzt drangen auch die Schreie und sämtliche Laute des Chaos’ aus Helven an Jamies Ohren. Eine entsetzliche Kakophonie aus Schmerz, Panik und Verzweiflung.
„Sie haben die Tore versperrt!“, hörte Jamie jemanden rufen und verstand es doch nicht.
„Niemand kommt raus!“
„Sie werden alle sterben!“
„Die Tore!“