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Der Curvy-Code

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Es war für mich ein langer, schwerer Weg, mich selbst schön zu finden und glücklich zu werden. Als ich vor acht Jahren beim Casting von der vierten Staffel von Germany’s Next Topmodel vor einem Millionenpublikum in der Düsseldorfer Messe mit einer Rolltreppe auf Heidi Klum und die Jury zugerollt kam, war ich noch das kleine, schüchterne Mädchen aus einem kleinen Ort bei Uelzen. Ich war erst 15 Jahre alt, wusste gar nicht, worauf ich mich einlassen würde, und wäre beinahe an den harten Anforderungen des Business kaputtgegangen. Ich hatte kaum Jobs, kein Geld und noch viel schlimmer: kein Selbstwertgefühl. Ich bin krank geworden bei dem Versuch, dem vorherrschenden Schönheitsideal zu entsprechen. Weil ich permanent gegen meinen natürlichen, kurvigen Körper angekämpft habe. Es gab lang keinen Platz für mich im Model-Business, und das habe ich auch deutlich zu spüren bekommen. „Sarina, du bist leider zu dick für den Job“, wurde mir nicht nur einmal von Model-Agenturen gesagt. Das Problem: meine Hüfte. Sie war ein paar Zentimeterchen zu breit. Um genau zu sein, lächerliche ein, zwei Zentimeterchen, die mich davon trennten, Model zu sein. Mit aller Gewalt habe ich einige Jahre versucht, den strengen Maßen zu entsprechen, bis mein Körper irgendwann zusammenbrach. Schließlich habe ich dann doch noch die Kurve gekriegt, und ich möchte dich daran teilhaben lassen, wie ich es geschafft habe, mich so zu akzeptieren, wie ich bin. Glaub mir, es lohnt sich. Als ich lernte, mich in meiner eigenen Haut wohlzufühlen, passierte das Unvorstellbare: Ich wurde als Model gefragter denn je und startete richtig durch.

Der Begriff Plus-Size hat übrigens nie dazu beigetragen, dass ich mich mit meinem Normalgewicht und meinen Kurven wohlgefühlt habe. Er ist einfach negativ besetzt. Daher wehre ich mich dagegen, so bezeichnet zu werden. Ich bin kurvig, Punkt. Immerhin drückt curvy aus, dass jeder Körper anders gebaut ist. Bei Fotoshoots mit anderen Curvy-Models vergleiche ich und stelle immer wieder fest, dass die Rundungen bei jeder anders verteilt sind. Es gibt dort kleine Brüste, große Hüften und flache Pos oder große Brüste, kleine Hüften und pralle Pos. Diversity gibt es eben auch bei den Körpern von uns Kurvenfrauen. Aber leider gelten für uns im Business immer noch ganz andere Gesetze. Man erwartet von uns, dass wir kommerziell hübsch aussehen. Andere Models dürfen androgyn, puppenhaft oder edgy sein. Von uns fordert man eine Rubens-Figur, einen superflachen Bauch und ein zuckersüßes, schmales Gesicht.

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