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Abflussstörung 6: schlechte Gene

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In den letzten Jahren ist es für jedermann möglich und erschwinglich geworden, einen Blick in sein Erbgut zu werfen. Zwar nicht in Deutschland, da steht die Gen-Diagnostik immer noch aufgrund des strengen Gendiagnostik-Gesetzes unter Vorbehalt eines Arztes. Doch einige ausländische Unternehmen, die ihre Dienste auch leicht zu finden im Internet anbieten, machen es möglich: Nach dem Versand einer Speichelprobe erhält man nach einigen Wochen einen Überblick über einen kleinen Teil seiner Gene. Solche Genanalysen sind zwar vergleichsweise günstig, aber von sehr geringem Nutzen für den Laien. Dieser kann mit den Angaben zu dem Verhalten seiner COMT- oder MAO-Gene kaum etwas anfangen. Auch die Frage, ob jemand mit einer homozygoten MTHFR-Mutation in der Lage ist, ausreichende Mengen SAMe aufzubauen, lässt sich über einen solchen Gentest nicht beantworten.


Tatsächlich können die Gene, die für die Bildung der Methylgruppen entscheidend sind (zum Beispiel das MTHFR-Gen) oder für die Bildung von DAO und HNMT, direkt von Veränderungen betroffen sein. Studien besagen, dass je nach Bevölkerungsgruppe unterschiedliche Gene in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sein können. Die wissenschaftliche Datenlage ist hier allerdings auch sehr widersprüchlich, denn ein Gendefekt bedeutet nicht zwingend ein Histaminproblem. Daher bringen genetische Tests unserer Meinung nach wenig Hilfe. Die Epigenetik, also die Gesamtheit von Lebensstil, Umwelt, Ernährung und anderen Faktoren, die auf unsere Gene und ihre Aktivität großen Einfluss haben, kann nicht durch einen Gentest erfasst werden, wohl aber durch eine Blut- oder Urin-Labordiagnostik der Methylierung. Darauf kommen wir im weiteren Verlauf noch einmal zu sprechen.

Der Histamin-Irrtum

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