Читать книгу Der Histamin-Irrtum - Sascha Kauffmann - Страница 38
Chronische Mastzellaktivierungen
ОглавлениеMastzellen sind unsere Allzweckwaffen und ein sehr wichtiger Teil unserer Immunabwehr. Allerdings sind sie reine Befehlsempfänger. Sie wissen nicht, ob eine Gefahr real oder irreal ist. Wenn sie getriggert sind, feuern sie einfach drauflos. Sie sind der erste Stoßtrupp des Immunsystems und stellen sicher, dass durch Histamin die Gefäße weit gestellt und die Gefäßwände durchlässig sind, damit spezialisierte Immunzellen ihren Weg schneller finden und tätig werden können. Bei jeder Verletzung oder Infektion unserer Haut und Schleimhaut dirigieren sie auf diesem Wege die Immunzellen direkt an den Tatort und unterstützen damit die Bekämpfung von Erregern und auch die Wundheilung.
Bei einer kleinen Verletzung bleibt die Reaktion mit einer Schwellung, Rötung und vielleicht Juckreiz lokal begrenzt. Bei einer großen Verletzung oder Erkrankung und schwerer Allergie können wir die Auswirkungen von Histamin systemisch merken:
Die Abwehr läuft auf Hochtouren, das Immunsystem kämpft – ganzkörperlich.
Problematisch ist es einerseits, wenn eine Abwehrreaktion unkontrolliert weiterläuft, auch wenn der Feind schon lange in die Flucht geschlagen ist, andererseits wenn die Alarmglocke zu früh angeht und dann mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Beides ist der Fall bei chronischen Mastzellaktivierungen. Histamin und andere Botenstoffe werden dann oft in Schüben ins Blut abgegeben und können vielfältige Symptome verursachen. Die häufigste und sicherlich auch bekannteste Form der Mastzellaktivierung ist die Allergie.