Читать книгу Legend (Arizona Vengeance Team Teil 3) - Sawyer Bennett - Страница 8

Kapitel 5

Оглавление

Legend

Ich beende das Telefonat und tippe mir mit dem Handy ans Kinn. Eigentlich bin ich jetzt innerlich viel ruhiger, als ich es sein sollte, aber diese Woche habe ich viel an meiner Einstellung gearbeitet.

Mein Eishockeyspiel hat sich verbessert und wir hatten ein Unentschieden gegen Minneapolis zwei Tage nach dem Detroit-Spiel. Ich habe Pläne geschmiedet für den Fall, dass das Kind von mir ist, und mit drei Agenturen für Nannys gesprochen. Ich habe mir sogar ein Buch heruntergeladen und gelesen, wie man mit Kleinkindern umgeht.

Außerdem habe ich es geschafft, Pepper Nantais in eine Ecke meines Hirns zu verbannen. Recht erfolgreich konnte ich sie dort lassen, bis auf ein paar Ausnahmen, wenn ich sie in der Dusche geistig herausgelassen habe, um zu spielen, oder nachts, bevor ich eingeschlafen bin. Mit der Hand um meinen Schwanz stellte ich mir vor, es wäre ihr sinnlicher Mund. Das ist irgendwie pervers, doch ich kann im Moment nicht anders an sie denken. Ich habe nicht genug Zeit, ihr die Hingabe zu schenken, die eine Frau wie sie verdient hätte.

Es ist besser, sie in der Freundezone zu belassen. Wo ich sie momentan auch am meisten brauche.

Ich eile aus dem Haus, springe über die unterste Stufe und gehe über die Einfahrt zu Pepper hinüber. Nicht mal der Gartenzwerg in Jeans, alten Stiefeln, übergroßer Jacke, mit zerzaustem Bart und geschwungenem Hut am Ende ihres Weges stört mich.

Vor ihrer Tür stecke ich das Handy in die Hosentasche und klopfe an. Und da ist sie schon und lächelt. Fuck, sie sieht viel zu sexy aus in ihren engen Jeans und einem dünnen Sweater. Ganz ohne Make-up sieht sie jung und frisch aus, auch wenn mir Dax verraten hat, dass sie zwei Jahre älter ist als ich. So sieht sie jedoch kein bisschen aus.

„Hi“, sagt sie mit einem freundlichen Lächeln und tritt zur Seite, um mich hereinzubitten.

Ihre Freude, mich zu sehen, überrascht mich. Diesen verdammt geilen Kuss am Freitag habe ich ohne eine richtige Erklärung abgebrochen. Ich nehme an, dass sie mich schlicht für unzurechnungsfähig gehalten hat, aber dennoch … ich glaube, dass die wenigsten Frauen so etwas so leicht hinnehmen würden.

Allerdings ist Pepper nicht wie die meisten Frauen.

Sie ist unglaublich einmalig und unabhängig.

Ich lasse den Blick durchs Wohnzimmer schweifen und erkenne sofort, wobei ich sie unterbrochen habe. Den Couchtisch hat sie vor den Kamin geschoben. Einkaufstüten liegen überall herum und auf dem Boden Weihnachtspapier, Klebeband, eine Schachtel mit Bändern und eine Schere.

Ich sehe sie an. „Entschuldige bitte, dass ich einfach so reinplatze.“

Sie zuckt mit den Schultern, und die Bewegung bringt ihre goldenen Creolen an den Ohren zum Schwingen. Das führt dazu, dass ich ihren schlanken Hals bewundere, der entblößt ist, weil sie so einen verdammt kurzen Haarschnitt trägt.

„Ich habe gerade angefangen, ein paar Weihnachtsgeschenke für die Familie einzupacken.“

Sie sieht mich erwartungsvoll an, steckt die Hände in die vorderen Hosentaschen und wippt barfuß auf ihren Fersen. Ein klarer Hinweis, dass ich jetzt dran bin und erklären sollte, warum ich hier bin.

„Ähm … also“, sage ich nach einem kurzen Hüsteln. „Louise Mankle hat gerade angerufen.“

„Oh“, sagt Pepper, weitet die Augen und spricht lauter, als sie das „Oh“ wiederholt.

Ich nicke mit einem schwachen Lächeln. „Ja. Das Ergebnis ist da und es ist mein Kind.“

„Oh wow“, sagt sie leise, neigt den Kopf leicht zur Seite und lächelt mit einer Mischung aus Mitgefühl und Freude. „Du bist ein Daddy.“

„Und“, sage ich und mein Lächeln ist hoffentlich lieb und charmant, „ich habe eine Menge zu erledigen. Ab morgen habe ich das Sorgerecht und, nun ja, ich habe gehofft, dass du mitkommst und mir hilfst, all den nötigen Kram einzukaufen.“

Peppers Augen erstrahlen und ihre Lippen formen ein umwerfendes Lächeln. „Sehr gern.“

„Ja?“

„Ja.“ Sie bückt sich über die Couch und holt ein Paar Adidas-Turnschuhe hervor. Sie setzt sich auf ein Kissen und zieht die Schuhe an. „Hast du eine Liste gemacht?“

„Nein“, gebe ich zu. „Aber ich habe ein Buch gelesen, wie man sich um ein Kleinkind kümmert, als ich diese Woche unterwegs war.“

Pepper sieht kurz grinsend auf und schaut dann wieder auf ihre Schnürsenkel. „In der Küche liegen Block und Stift. Hol sie bitte her und wir machen eine Liste.“

Als ich damit wiederkomme, hat sie ihre Schuhe an und macht Platz, damit wir beide auf der Couch sitzen können. Ich manövriere um das Geschenkpapier herum, notiere mir geistig, dass ich bald mit meinen eigenen Geschenken anfangen sollte, und setze mich neben sie. Meine Hüfte berührt ihre, und mir wird bewusst, dass ich ihr viel zu nah bin für meinen Geschmack, aber ich werde den Teufel tun und daran etwas ändern.

Sie lehnt sich an mich, nickt zu dem Block und diktiert mir, was ihr spontan alles einfällt. „Windeln, Flaschen, Milchpulver, Kleidung, Kinderbett, Bettwäsche, Babyshampoo, Badewanne, Babyfon …“

„Hey“, sage ich lachend und kann gar nicht so schnell mitschreiben. Sie rattert weiter Dinge herunter, wie Spielzeug, Thermometer, Babyschmerzmittel, Kindersitz, Windeltasche und Desinfektionsmittel für die Hände.

Als ich das Letzte aufschreibe, legt sie eine Hand auf meinen Arm. Das Gefühl ihrer Haut auf meiner ist viel zu schön, und mir wird klar, dass ich Pepper nicht mehr lange in der Ecke in meinem Hirn lassen kann. Langsam sehe ich sie an, und mein Herz schlägt schneller, als ich Sorge in ihren Augen sehe.

„Wie geht es dir damit? Ich wurde von der Aufregung wegen des Babys total mitgerissen, aber für dich muss das alles total stressig sein.“

Ich reiße mich zusammen, keine Bewegung zu machen, denn ich will nicht, dass sie denkt, dass ich ihre Hand an mir loswerden will. Sie kann mich anfassen, so lange sie will. Ich lächele. „Gut. Nehme ich an. Ich habe mich früh damit abgefunden, dass es sicher so weit kommen wird. Ich glaube nicht, dass mir Lida das Kind eines anderen vor die Tür legen würde.“

„Apropos Lida“, sagt Pepper in einem Ton, der klarstellt, dass sie nicht begeistert von einer Frau ist, die ihr Kind verlässt. „Hat man sie gefunden? Hast du mit ihr gesprochen?“

Ich schüttele den Kopf. „Officer Brandis hat mich diese Woche angerufen. Gegen sie wird Anzeige wegen Kindesgefährdung erstattet, aber er bezweifelt, dass es zu einer Verurteilung kommen wird. Sie ist wahrscheinlich wieder in Miami und nur ein kleiner Fisch im Justizsystem.“

Pepper verzieht das Gesicht. „Das kann nicht richtig sein.“

Sie hat recht. Ich hoffe, Lida wird dafür bestraft, doch selbst wenn, wird die Strafe sicher nicht sehr hoch sein. Schlimmstenfalls würde diese verhindern, dass sie je das Sorgerecht beantragen könnte, falls sie das versuchen würde. Keine Ahnung, aber mit Sicherheit würde ich das nicht zulassen.

„Louise arbeitet mit dem Jugendamt in Miami zusammen“, erzähle ich Pepper. „Die werden versuchen, von ihr eine Verzichtserklärung zu bekommen, und mit der Polizei hier zusammenarbeiten, damit ihr dafür eventuell die Anklage erspart wird.“

„Oh“, sagt Pepper. Ihr Blick strahlt wieder, da der Gerechtigkeit Sorge getragen werden soll. „Das wäre gut, oder? Willst du sie denn im Leben des Kindes haben? Dann muss sie dir aber viel bedeutet haben …“

Sie spricht nicht weiter, und es klingt, als ob sie nach persönlichen Informationen romantischer Art fischt, was ich echt süß finde.

„Es war nur eine kurze Beziehung, nie richtig ernst, und ich habe sie beendet. Seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört oder gesehen.“

Peppers Blick gleitet über mein Gesicht, und sie lässt sich Zeit, meinen schweigenden Ausdruck zu betrachten. „Du scheinst wirklich okay damit zu sein“, sagt sie erstaunt.

Ich lache auf. „Fuck, nein, bin ich nicht. Mein Leben wurde gerade auf den Kopf gestellt und Kinder gehörten momentan nicht in die Planung. Nie hätte ich damit gerechnet, einmal ein alleinerziehender Vater mit einem Neugeborenen zu sein.“

„Aber du wirkst so gefasst“, bohrt sie weiter.

Ich nicke, lächele und merke, dass ihre Hand immer noch auf meinem Arm liegt. „Ich habe mich damit abgefunden. Ich war schon immer auf der nüchternen Seite und habe keine andere Wahl, als mich darauf einzustellen.“

„Hör zu“, sagt sie und zieht zu meinem Bedauern ihre Hand zurück. „Ich habe dir ja schon angeboten, dir bei der Suche nach einer Nanny zu helfen. Momentan bin ich zwischen zwei Büchern und arbeite nur an Illustrationen, für die ich keine feste Deadline habe. Also kann ich dir helfen und mich um das Baby kümmern, bis wir jemand Geeigneten finden.“

Ich starre sie nur an. Erstens wegen ihres großzügigen Angebots, und zweitens, weil mir klar wird, dass ich noch viel über diese Frau lernen muss. Ich wusste, dass sie Autorin von bekannten Kinderbüchern ist, habe aber keine Ahnung, wie sich das auf ihre Termine auswirkt. Darüber muss ich später noch genauer mit ihr reden und auch darüber, woher sie so viel über Babys weiß und all die Dinge, die meine Tochter brauchen wird.

„Dieses Angebot nehme ich gern an.“ Ich erhebe mich von der Couch und sie folgt mir. „Aber ich brauche deine Hilfe für etwas noch Wichtigeres.“

„Und was?“ Ihre Augen leuchten enthusiastisch.

„Ich muss meiner Tochter einen Namen geben. Das Jugendamt hat sich bei den Kliniken in Miami erkundigt, doch auf der Suche nach einer Geburt mit Lidas Namen stieß das Jugendamt auf bürokratischen Widerstand. Louise schlägt vor, dem Baby schon mal einen Namen zu geben. Ihre Geburtsurkunde kann man später immer noch ändern lassen. Dabei hätte ich sehr gern deine Hilfe.“

Pepper strahlt und schlingt die Arme um meine Schultern. Das ist nicht mein Ziel gewesen, aber ich werde sie auch nicht abweisen. Sie gibt mir einen schmatzenden Kuss, der schon wieder vorbei ist, bevor ich die Arme um sie schließen kann.

Sie lehnt sich zurück und grinst breit. „Oh mein Gott, ich habe so viele Namen im Kopf. Emma ist einer meiner Lieblingsnamen, aber warte, nein, den kannst du nicht nehmen, denn … hallo? Ist schließlich einer von meinen! Eines Tages will ich ihn vielleicht selbst benutzen. Was ist mit Samantha? Dann kannst du sie Sammy nennen, was total süß ist. Mir gefallen auch einige Klassiker. Wie Beatrix.“

Lachend nehme ich die Einkaufsliste und greife unter Peppers Ellbogen, führe sie aus dem Haus, während sie einen Namen nach dem anderen für mich herausplaudert.

Legend (Arizona Vengeance Team Teil 3)

Подняться наверх