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Kapitel 4 Januar 2001 Maui, Hawaiianische Inseln

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Acht Monate vorher, zwischen Donnerstag, dem 04. Januar und Samstag, dem 06. Januar 2001 kamen fünf sehr verschiedene Paare, alle im Alter zwischen 35 und 44 Jahren, als Urlaubsgäste auf die Insel Maui in der Hawaiianischen Inselgruppe.

Jedes der Paare kam einzeln an, und sie kannten sich untereinander offensichtlich nicht. Sie alle kamen auf Befehl des despotischen Präsidenten des Irak, Saddam Hussein, aus verschiedenen Ländern angereist, in welchen sie als Agenten des Irak tätig waren.

Der Amerikaner, in zweiter Generation bereits in den USA lebend, Mr. Ismail Abidah und seine Frau Genna kamen mit United Airlines aus Washington, der Russe Sergej Wolkow und seine Frau Galina mit American Airlines aus Moskau über San Franzisco.

Der Saudi Alim Masaad und seiner Frau Rana reisten mit US Air von Riad via New York an und der Iraker Tarek al Dschafar und seine Frau Djamila kamen mit Japan Airlines aus Tokio. Der Iraner Aschkan Mozhdeh. dessen Familiennamen übersetzt „gute Nachricht“ hieß, mit seiner Frau Avissa kamen mit EVA Airlines aus Taiwan.

Teilweise hatten sie Direktflüge nach Maui, teilweise mussten sie in Honolulu noch auf Aloha Airlines umsteigen, um den letzten, kurzen Trip nach Maui zu bewerkstelligen.

Gemeinsam war ihnen jedoch, dass sie alle, mit geringen zeitlichen Unterschieden, drei Wochen Urlaub in Luxussuiten mit Sicht auf den Pazifik im „Hyatt Regency Resort“ gebucht hatten.

Sie hatten dieses 5-Sterne-Hotel gewählt, weil sie annahmen, dass sie hier als internationale, reiche Gäste nicht den amerikanischen Polizeibehörden auffallen würden. Sie hatten recht mit ihrer Annahme.

Alle waren sie offensichtlich auch Golfspieler, denn jedes Paar hatte umfangreiches Golfgepäck bei sich und die teure Fotoausrüstung jedes Paares wies sie als typische, wohlhabende Touristen aus, welche die landschaftliche Schönheit ihrer Urlaubsinsel dokumentieren und ihren neidischen Freunden zu Hause zeigen sollte, welch wunderbaren Urlaub sie verbracht hatten.

Weiterhin war ihnen gemeinsam, dass sie alle fanatische. islamistische Terroristen mit einem abgrundtiefen Hass auf den Westen und – mit Ausnahme der Iraker und Iraner – auf ihre eigenen Regierungen waren, denen sie Schwäche gegen den Westen oder mit dem Islam unvereinbare Dekadenz vorwarfen.

Jedes Paar hatte eigentlich einen anderen Namen und sie waren nicht miteinander, wie Ihre Pässe falsch auswiesen, verheiratet. Aber sie hatten einen echten und unumstößlichen Entschluss zu eigen: Nämlich das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte seit der Ära von Hitler und Stalin in diesen drei Urlaubswochen so weit durchzuplanen, dass es binnen der nächsten 36 Monate durchgeführt werden konnte.

Ihre Ziele waren hierbei die USA, Russland, Deutschland, England, Spanien und Frankreich. Sie alle kannten sich seit fast 15 Jahren und hatten Geduld gelernt. Denn sie wussten, dass große Terrorakte immer enorm viel Zeit von der Planung bis zur Durchsetzung benötigten. Auch war stets ein hoher Einsatz von Finanzmitteln hierfür erforderlich.

Diese fünf Paare waren ein essentieller Teil des Masterplanes von Saddam Hussein. Dieser selbst war intellektuell eher schlicht strukturiert, aber er hatte die Fähigkeit, Intelligenz bei anderen zu erkennen. Deswegen hatte er sie ausgesucht. Und pathetisch und großmäulig wie dieser Despot war, hatte er persönlich den fünf Paaren den Code-Namen „Die zehn Trompeten des Israfil“, jenes islamischen Erzengels Israfil, welcher das Jüngste Gericht mit seiner Trompete ankündigen wird, gegeben.

Er hatte sich von ihnen bei ihrem Leben schwören lassen, nicht zu ruhen, bis das Reich Allahs endgültig über die Welt ausgebreitet war.

Diese zehn Trompeten waren ein Ausbund an Gefährlichkeit und menschlichem Dreck.

Sie alle waren in den Ländern ganz oben in den Führungsspitzen, welche sie binnen der letzten fünfzehn Jahre infiltriert hatten. Ihr Machtbereich war somit umfassend, ihre Finanzkraft unermesslich.

Sie wussten genau, wie alle Sicherungsmaßnahmen der Streitkräfte ihrer eigenen Länder umgangen werden konnten.

Diese fünf Paare ließen sich, erneut völlig unabhängig voneinander und zu verschiedenen Zeiten, am Nachmittag des 7. Januar im Hotel Reservierungen zum Abendessen für das ab 18:30 Uhr stattfindende traditionelle „Old Lāhainā Polynesian Lūʻau“ geben. Dieses Abendessen ist eine Kombination aus Hula-Tanz-Vorführungen und traditionellem, hawaiischen Essen, bei welchem ein ganzes Kalua-Schwein in Bananen- und Ti-Blätter eingewickelt in einer Grube auf heiße Steine gelegt, mit Erde zugedeckt und über fast 10 Stunden durchgegart wird.

Es waren sicherlich weit mehr zweihundert Hotelgäste aus allen Ländern der Welt, welche sich an diesem Abend zu dem berühmten Abendessen auf der Sunset Terrace einfanden. Der Alkohol floss in Strömen, jeder redete und lachte mit jedem, und am Ende des Abends saßen alle fünf Paare, die vorher jedes einen eigenen Tisch hatten, zusammen an einem Tisch.

Und sie gaben sich gegenseitig eine Runde Drinks nach der anderen aus und vereinbarten, am nächsten Mittag miteinander Golf zu spielen.

Die drei Kellner, welche vorher an den verschiedenen Tischen diese Paare bedient hatten, versprachen sich, die Trinkgelder dieses im Laufe des Abend entstandenen Gelages zu teilen und José, der Dienstälteste, ein Filipino, sagte „Jungs, wir sind ein Platz für den Weltfrieden.

Hier reden und lachen sogar die tief verfeindeten Völker miteinander und schließen Freundschaften.“

Der Kellner Joey, der immer einen guten Spruch drauf hatte und vor Jahren schon aus Wichita, Kansas, nach Maui geflohen war, „denn in Kansas sind die Kühe schöner als die Frauen“ grinste und sagte „Ich wusste nicht, dass das Alkoholverbot im Islam nur innerhalb der Spuckdistanz um eine Moschee herum gilt.“

Ein vergnügter José, auf dem Weg zur Bar, um eine Runde neuer Drinks zu holen, ging an dem hünenhaften, afro-amerikanischen Chef der Security des Hotels, welcher ein wachsames Auge auf die fünf ungleichen Paare gehalten hatte, vorbei und sagte „Bruder, rege Dich ab, da gibt es keinen Stunk, da haben sich verschiedene Welten in ewiger Freundschaft gefunden.“

Er konnte ja nicht wissen, um welche Art von Freundschaft es sich hierbei handelte.

Diese Freundschaft hielt dann auch in den nächsten drei Wochen. Die fünf ungleichen Paare hatten jedoch bereits an diesem Abend ihr erstes Ziel erreicht: Sie hatten - völlig unverfänglich für Dritte – die Grundlage geschaffen, ohne Misstrauen ständig ihre Zeit zusammen verbringen zu können.

Ja, sie fanden sogar die Bewunderung der Gäste sowie des Hotelpersonals, wie sie trotz ihrer doch so unterschiedlichen Rassen und Mentalitäten dennoch so freundschaftlich untereinander und mit dem Personal, den Gästen, beim Golfen, oder beim Frühstück, Abendessen und an den Bars umgingen.

Jeden Tag arbeiteten sie an ihrem zweiten Ziel weiter:

Während sie tagsüber Golf spielten, gediehen ihre Pläne an den Massenmorden weiter und weiter. Jeder einzelne Planungschritt wurde detailliert ausgefeilt, und für jeden Schritt wurden alle möglichen und vorstellbaren Abwehrmaßnahmen des Gegners durchdacht. Auf dem Golfplatz konnten sie frei reden, denn dort gab es kein Risiko, dass jemand unbefugt zuhörte.

Jeden Abend saßen sie zusammen und schrieben die Ergebnisse ihrer Tagesarbeit auf. Anschließend fotografierten sie diese Aufzeichnungen und vernichteten alle Papiere, indem sie diese in winzige Stücke zerrissen und dann jeweils in verschiedenen Gästetoiletten im allgemeinen Bereich des Hotels wegspülten.

Sie hatten in den ersten zwei Tagen auf dem Golfplatz die grundsätzliche Zielrichtung und Ausführung skizziert und dabei zehn Problemkreise definiert.

Als Code-Wort, und durchaus mit hintergründigem Humor, hatten sie für ihre Probleme das Wort „Trompete“, gewählt. Somit wusste bei Nennung einer Trompetennummer zwischen eins mit zehn jeder von ihnen sofort, welcher Problemkreis gemeint war.

Das Israfil-Komplott

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