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WIE DIE BAYERN WIRKLICH TICKEN

Angehen tut es bei der Kleidung. Mit der Lederhosn und dem Trachtenhuat plus Gamsbart, rennen die Bayern nicht die ganze Zeit in der Gegend rum. Die sind angezogen wie andere Leute auch – nämlich mal gschlampert und mal fein. Den ganzen Tag von in der Früh bis spätabends gehen die Bayern ihrer Beschäftigung nach. Die Bauern auf dem Feld, die Handwerker, Angestellten und sonstige Bürokraten und die Leute, die sich um unsere Gesundheit kümmern, Ärzte, Krankenschwestern usw. usf. arbeiten genauso fleißig wie die Menschen im ganzen Land. − Wenn sie dann endlich Feierabend machen, sind sie so müde, dass sie nur noch die „Haxn“ ausstrecken und ihre bayrische Ruh haben wollen.

Aber wehe, es steht ein Feiertag an oder ein Volksfest oder gar ein Trachtenfest. Die Bayern sind dann wie ausgewechselt. Dann wird „d´ Lederhosn anzogn“ in „d´ Wadlstrümpf nei gschloffn“ und in „d´ Haferlschuh rei gschlupft“. Zum Schluss wird noch der „Trachtenhuat plus dazugehörigem Gamsbart“ aufgsetzt und „da Hirschfänger“ in die − extra dafür vorgesehene Tasche der Lederhosn – nei gschobn. Wenn dann alles perfekt passt und man richtig beinander is, dann kommt der schlimmste Teil, nämlich das Warten auf die Frau Gemahlin, die ein noch größeres Prozedere mit dem Einkleiden hat.

Die muss nämlich schauen, wie sie ihre Brüste in den Dirndl-BH zwängt, dass es hernach auch nach was ausschaut und „das Holz vor der Hüttn“ richtig zur Geltung kommt!

Das ist sehr wichtig!

Dann nur noch in das Dirndl gschlupft (des is net so einfach, wie ma moant), in die Schuh nei gstiegn, den Huat aufgsetzt und sich mit Kölnisch Wasser – das sie letztes Jahr Weihnachten von ihrem „Oidn“ geschenkt bekommen hat – eingesprüht. Noch ein kurzer Blick in den Spiegel. − Sie ist zufrieden mit ihrem Äußeren und geht in die gute Stube, um sich ihrem Mann zu präsentieren.

Dieser hat jedoch, von dem langen Warten, einen furchtbaren Durst bekommen – das kann man sich doch denken, dass man da einen furchtbaren Durst kriegt – und sich eine Hoibe Bier vom Kella raufgholt und a glei ausgsoffn. Als nach einer weiteren halben Stunde Wartezeit seine Gattin immer noch nicht fertig ist, holt er sich noch eine Hoibe ausn Keller. Als er auch noch diese ausgsoffn hat, wird er langsam grantig:

„Wo bleibst denn, Oide! − Warum brauchst so lang?“

„I kimm glei!“

Da der Mann weiß, dass „glei“ eben nicht „glei“ is, geht er noch einmal in den Keller und holt sich noch einmal „a Hoibe“. Als er gerade dabei ist, einen großen Schluck aus der Bierflasche zu nehmen, erscheint sein holdes Weib in der Stubn:

„Saufst scho wieda, Oida! Wennst jetzt scho bsoffn bist, dann braucht ma gar nimma fortgehn!“

Als der Mann seine ihm angetraute (natürlich katholische) Göttergattin in vollem Ornat vor sich stehen sieht, verschluckt er sich gleich:

„Wie schaust denn DU aus?“

„Wie soll I scho ausschaun. Gfall i dir vielleicht net. − Pass jetzt bloß auf, was d´ sogst.“

„Schee schaust aus! Wunderschee! So hob i di ja z´letzt bei unserer Hochzeit vor zehn Jahren gsehn!“

„Mei, Mandl, des host aba schee gsagt!“

Dann gibt sie ihrem Mann ein dickes Bussi und sagt:

„Du, i hab hoit in der Früh a frische Bettwäsche aufzogn! − Wir haben ja noch a bissl Zeit.“

Dann schnappt sie ihren Mann und zerrt ihn in das Schlafzimmer.

Der weiß gar nicht mehr, wie ihm geschieht:

„Wennst moanst, Frau! − A bissl a Zeit hamma no!“

SO sans, die Bayern und NET anders! − Host mi!






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