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4 Einrichten und zurichten
oder: Der dressierte Berg

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Der Berg als Mysterium und Sitz des Heiligen mag beeindrucken, seine Unzugänglichkeit auf manche anziehend wirken, doch in seiner wilden und ungezähmten Form bleibt er für die meisten ein unnahbarer Sehnsuchtsort. Wo nur schmale Pfade neben Abgründen in die Höhe führen, wo Erdrutsch, Steinschlag und Ungemach drohen, lassen sich keine wandernden Massen anlocken. Anders gesagt: Es nützt den Berglern nichts, wenn ihre Berge schön und imposant sind, solange sie nicht auch zugänglich und gastfreundlich werden. Aber da kann man ja ein bisschen nachhelfen. Der Mensch ist ein Meister darin, sich die Natur nach seinem Bedarf einzurichten – und nicht selten wird aus dem Einrichten ein Zurichten.

Im Fall des Berges beginnt das Einrichten zunächst mit dem Eliminieren von Gefahren und Unannehmlichkeiten, erschöpft sich aber keineswegs darin. Sind die steilen und schmalen Wege erst einmal geebnet und kinderwagentauglich, rutschgefährdete Hänge gesichert, potenziell gefährliche Tiere unschädlich gemacht (sprich: ausgerottet), geht der Spaß erst los. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, um die Wanderer, Erholungssuchenden, Abenteurer und Adrenalinjunkies gleichermaßen in die Berge zu locken. Atemberaubende Luftbilder urtümlicher Felsformationen sorgen für die Sehnsucht, den Rest erledigen Planierraupe, Bagger und Beton.

Berg and Breakfast

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