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Rhonda Jeffries

Hausaufsatz

16. November

Thema: Mein schrecklichstes Erlebnis

Vorige Woche habe ich erfahren, dass auch Menschen in meinem Alter sterben können.

Das war das Schrecklichste, was ich jemals erlebt habe. Ein Junge, den ich ziemlich gut kannte, der in der Klasse neben mir gesessen hat, ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

Angefangen hat das alles an dem Tag vor dem Basketballspiel. Wir haben vor der Schule auf der Treppe gesessen und uns unterhalten, über nichts Besonderes. Ich glaube, Gerald hat gesagt, wie hässlich er das alles findet – dass die Bäume keine Blätter haben, dass von dem schönen Schnee jetzt nur noch Matsch übrig geblieben ist. Er hat gemeint, unsere Schule muss vor zigtausend Jahren gebaut worden sein, weil sie so braun und riesig und baufällig ist, aber das würde genau zu einem Tag wie diesem passen.

Dann hat Robbie gemeint, er wüsste, wie man sich solche Tage verschönern kann. Er hat was von »Flaschen mit Sonnenschein« erzählt, die im Schnapsladen an der 4. Straße nur auf einen warten. Und Andy hat gesagt, er könnte Bier besorgen, und das würden sie dann am nächsten Tag nach dem Spiel trinken. Dann hat es geklingelt, und wir sind in die Klasse gegangen. Ich hatte diese Unterhaltung längst vergessen, bis ich dann gehört habe, dass Robbie ums Leben gekommen war.

Am nächsten Tag in der Schule haben alle geweint – sogar die Leute, die Robbie gar nicht gekannt hatten, sogar die Lehrer. Den ganzen Tag haben alle nur davon gesprochen. Es waren sogar Leute vom Fernsehen da, die alle beim Weinen gefilmt haben.

Ich habe nicht geweint. Mir war einfach nur schlecht – und ich war wütend auf Andy und dass sie getrunken hatten. Ich hatte immer gedacht, später würden wir uns bei den Klassentreffen alle wieder sehen und irgendwie gemeinsam alt werden, und erst dann, wenn wir so alt wären, dass es keine Rolle mehr spielt, würden wir sterben. Aber jetzt ist er tot. Ich habe das einfach nicht für möglich gehalten. Und das ist das Unheimliche an der Sache.