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Kapitel 8

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Nachdem ich eine Ewigkeit wach gelegen hatte, fiel ich anschließend in einen dermaßen festen Schlaf, dass ich Nick nicht kommen hörte. Erst gegen 6.30 Uhr erwachte ich das erste Mal und bemerkte ihn schlafend neben mir. Leise schlüpfte ich aus dem Bett und schlich auf Zehenspitzen ins angrenzende Badezimmer. Kaum hatte ich meine Hände abgetrocknet, bohrte sich Peppers Schnauze durch den Türspalt. Er hatte mich gehört und schob sich nun durch die Tür, um mich schwanzwedelnd zu begrüßen. Dabei schlug er mit seiner Rute rhythmisch gegen den Türrahmen.

»Leise, Pepper, du weckst Herrchen auf!«, flüsterte ich und bugsierte ihn von der Tür weg.

»Der ist bereits wach«, erklang plötzlich Nicks Stimme hinter mir.

»Oh, tut mir leid, wir wollten dich nicht wecken.«

»Guten Morgen, Sweety! Ist nicht schlimm, ich konnte sowieso nicht mehr schlafen.«

Er gab mir einen Kuss und legte seine Arme um mich. Ich genoss die wohlige Wärme, die von ihm ausging, und drückte mich eng an seinen starken Körper.

»Das muss gestern spät geworden sein. Ich habe dich nicht kommen hören, obwohl ich ewig nicht einschlafen konnte.«

»Es war nach 2 Uhr. Christopher und du habt geschlafen wie die Murmeltiere, als ich kam. Ich wurde nur von Pepper begrüßt«, bemerkte er mit einem Grinsen.

»Das Feuer und die vielen Menschen waren aufregend für Christopher, er war zwischendurch sogar auf Brittas Arm eingeschlafen. Soll ich uns ein schönes Frühstück machen?«

»Nichts lieber als das.«

Kurze Zeit später saßen wir in der Küche an dem großen Esstisch. Vor mir stand ein Becher mit dampfendem Tee, während Nick bereits die zweite Tasse Kaffee trank.

»Seid ihr gestern in irgendeiner Weise weitergekommen?«, wollte ich von Nick wissen, während ich meinen Toast mit selbst gemachter Brombeermarmelade bestrich.

»Bei der Toten handelt es sich um die Notärztin, Bente Johannsen. Sie wohnt in Westerland und hat zwei Kinder.«

»Schrecklich! Wie hat die Familie die Nachricht aufgenommen? Haben sie eine Vorstellung, warum ihr jemand das angetan haben könnte?«

»Nein. Sowohl ihre Mutter als auch ihr Lebenspartner haben keine Erklärung für die Tat. Schwierigkeiten oder Ärger wollen beide nicht bemerkt haben«, berichtete Nick mit einem Schulterzucken.

»Vielleicht hat sie absichtlich keinem etwas davon erzählt, weil sie niemanden beunruhigen wollte«, zog ich in Betracht.

»Möglich.« Nick biss von seinem Toast ab.

»Konnte Doktor Luhrmaier Näheres zu den Todesumständen sagen? Gibt es Spuren, die Hinweise auf den Täter geben?«

Nick hielt mitten im Kauen inne. Dann schluckte er und lachte. »Du klingst beinahe wie Staatsanwalt Achtermann!«

»Entschuldige, ich wollte dich nicht löchern, ich bin nur neugierig.«

»Das ist verständlich, schließlich hast du die Tote gefunden. Laut Doktor Luhrmaier handelt es sich zweifelsfrei um ein Gewaltverbrechen. Der Frau wurde die Kehle durchgeschnitten, auf mehr wollte er sich allerdings ohne nähere Obduktion nicht festlegen.«

»Warum war Luhrmaier eigentlich vor Ort, und woher kennt er diese Ellen?«, hakte ich nach und nahm einen Schluck Tee, der mittlerweile soweit abgekühlt war, dass ich nicht Gefahr lief, mir die Lippen zu verbrennen. Die Verletzung an meiner Hand tat nach wie vor weh.

»Er will in vier Wochen am Syltlauf teilnehmen und sich im Vorfeld mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut machen. Die beiden haben sich über eine Marathonplattform im Internet kennengelernt. Mehr Informationen konnte Uwe ihm nicht entlocken.«

»Glaubst du, dahinter steckt mehr als sportliches Interesse?«

Ein Schmunzeln lag auf Nicks Gesicht. »Ist da etwa jemand neugierig?«

»Nein, nur wissbegierig«, hielt ich dagegen. Dann sah ich zu der Uhr über der Küchentür. »Es ist Zeit für Christopher aufzustehen. Ich werde mal nach ihm sehen«, beschloss ich.

»Mach das. Ich drehe derweil eine Runde mit Pepper und fahre anschließend ins Büro. Da wartet eine Menge Arbeit auf uns.«

Syltmond

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