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5. Kapitel – Lilli
ОглавлениеIn der Zeit, als ich im Haus des Handwerks arbeitete, gab es einen Stammgast. Er war eigentlich überhaupt nicht mein Typ jedoch er ließ nicht locker und ich verliebte mich wieder einmal.
Robert war natürlich auch verheiratet. Es gab jedoch keine Kinder in der Ehe und ich wusste, dass die beiden in Scheidung lagen. Also hatte ich keinen Grund die Finger von ihm zu lassen.
Als seine Scheidung durch war, wollte ich unbedingt ein Kind mit ihm. Das war für mich kein Problem, es hat auf Anhieb geklappt.
Während der Geburt, der Kopf war noch nicht einmal draußen, fragte ich die Hebamme, „ist es auch ein Mädchen?“ Denn ich hatte ja schon einen Jungen. „Es muss ein Mädchen sein“, wiederholte ich.
In meinen Jungmädchenträumen stellte ich mir vor, zuerst einen Jungen und dann ein Mädchen zu bekommen, denn ich fand es nicht schön einen jüngeren Bruder zu haben, ich hätte lieber einen älteren gehabt.
Und dann war meine kleine Lilli geboren. Ich liebte sie abgöttisch.
Leider hielt auch diese Beziehung nicht.
Ich merkte, dass Robert kein besonderes Gespür für Kinder hat und Lilli merkte das auch. Er gab sich zwar Mühe aber Lilli war es egal, wenn ich sagte, „wir gehen heute zu Papa.“
Zauberhafte kleine Lilli
Da es durch Zufallsbegegnungen nicht klappte den richtigen Partner zu finden, fing ich an auf Heiratsannoncen zu schreiben. Aber da konnte man vielleicht Typen kennenlernen.
Ich hab es immer wieder probiert, war aber nie was Gescheites dabei.
Da versuchte ich es andersrum. Ich gab selbst eine Anzeige auf. Aber die Qual der Wahl brachte mir auch nichts.
Da las ich in der damaligen Wochenpost eine riesengroße Anzeige von einem Handwerksmeister. Er besaß eine Autowerkstatt und fuhr einen großen Wagen, einen Wolga. War in der DDR fast ein Statussymbol.
Ich rechnete mir nicht viele Chancen aus und obwohl er 20 Jahre älter war, schrieb ich ihm. Ich war einfach nur neugierig und ein Mann mit Geld war schließlich nicht zu verachten, fand ich.
Ich bekam Antwort und wir trafen uns auch gleich. Ich hatte ihm geschrieben, dass ich 2 Kinder habe, dass aber mein Sohn bei meinen Eltern lebe. Das war ein bisschen geflunkert, denn meine Mutter war, wie Ihr wisst, oft krank und hätte den Jungen nicht ewig behalten können.
Herrmann holte mich und meine Tochter Lilli, damals 6 Jahre alt, von zu Hause ab und nahm uns mit nach Arnstadt.
Er war uns beiden auf Anhieb sympathisch und Lilli war begeistert von ihm. Sie mochte ihn sofort. Ganz anders als bei ihrem leiblichen Vater.
Wir waren von seinem Haus begeistert, dass er eigenhändig gebaut hatte. Er war ein Handwerker, der jedes Handwerk selbst ausführen konnte.
Ihr erinnert Euch, dass mir Handwerker seit meiner Tätigkeit im Haus des Handwerks schon immer angenehm waren?
Zuerst war es nur Sympathie, doch ich konnte mir vorstellen, dass mehr daraus wurde.
Der Grund, weswegen ich mich dann doch so schnell entschlossen habe ihn zu heiraten, waren die Kinder. Er liebte sie Beide und gab Ihnen ein schönes, warmherziges und liebevolles „Zu Hause“.
Kurz Entschlossen zog ich 2 Wochen nach unserem Kennenlernen nach Arnstadt um. Und 4 Monate später am 7. Oktober 1976 heirateten wir in meiner Heimatstadt Mühlhausen.