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6. Kapitel - Die 2. Ehe

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Der 7. Oktober war ein traumhaft schöner Tag. Es war Feiertag und die Sonne schien. Menschenmassen waren unterwegs. Mit unserem geschmückten Wolga, mit Scheiben- Gardienchen an der Rückscheibe sah er aus wie eine Staatskarosse. Wir drängelten uns durch die Gässchen hin zum Standesamt. Ich trug ein blaues Samtkleid mit weißer Spitze und Lilli trug ein rotes Samtkleid mit weißem Spitzenkragen. Beide Kleider habe ich selbst genäht.

Und wo feierten wir? Natürlich im Haus des Handwerks, wo ich bis vor kurzem noch gearbeitet hatte.

Es war eine tolle Feier. Von dem Haus aus hatte man einen fantastischen Blick über meine Heimatstatt Mühlhausen.

Herrmann war ein liebevoller Ehemann und war meinen beiden Kindern ein sehr viel besserer Vater als die leiblichen es je hätten sein können. Er las uns jeden Wunsch von den Augen ab.

Die erste Zeit war allerdings nicht ganz einfach. Ich blieb zu Hause, arbeitete nicht. Aber nicht weil ich es nicht wollte, sondern weil mein Mann sagte ich brauche nicht zu arbeiten, er verdiene genug mit seiner Werkstatt.

Er reparierte Moskwitsch und Wolga. Ich fuhr fast jedes Wochenende mit dem Wagen nach Mühlhausen, erst zum Haus des Handwerks und danach zu den Eltern, die im Übrigen sehr glücklich über meine 2. Heirat waren.

Doch irgendwann genügte mir das nicht. Als Herrmanns Tochter aus erster Ehe, die bei ihm im Büro arbeitete in Schwangeren Urlaub ging, war er einverstanden, das ich diese Arbeit übernahm.

Eine Zeitlang war das für mich o.k. Jedoch füllte mich diese Arbeit nicht aus.

Ich wäre ja zu gern wieder in die Gastronomie gegangen. Doch da führte kein Weg rein.

Herrmann war der Meinung, dass die Frau eines geachteten Geschäftsmannes nicht als Kellnerin durch die Gegend laufen kann.

Er schlug mir vor als Verkäuferin in einem Modehaus zu arbeiten. „Als ob das viel was anderes wär“, war meine Meinung. Aber ich war froh, dass ich außer Haus arbeiten konnte. Nicht, dass ich nicht gern mit Herrmann zusammen gewesen wäre, aber 24 Stunden am Tag?

Aus der anfänglichen Sympathie war inzwischen so was wie Liebe geworden. Ich hatte, bis ich ihn kennenlernte keinen Gefallen am Sex gefunden. Ich nahm es hin, weil ich dachte, dass das eben „so“ ist und nicht verstehen konnte, was andere daran so toll fanden.

Erst Herrmann wusste, wie man eine Frau befriedigt. Das können übrigens die wenigsten Männer, ist meine Erfahrung. Die meisten, denken beim Sex nur an sich.


Unsere Hochzeit im Haus des Handwerks

Die Arbeit im Modehaus war ganz o.k. und inzwischen hatte ich auch Freundinnen gefunden.

So langsam lebte ich mich in Arnstadt ein.

Mein Herrmann lernte mir zu Liebe das Tanzen. Jeden Abend stellte ich das Tonbandgerät an, spielte die Musik, die ich selbst aufgenommen hatte, denn das war für mich was Neues. So ein Gerät hatte ich bis dahin nicht besessen. Es machte Laune. Herrmann lernte schnell. Endlich konnte ich mit ihm Tanzengehen.

Er wurde zwar kein besonders guter Tänzer mehr für die aktuellen Tänze, die man in Diskotheken tanzt, aber er gab sich Mühe.

Wir gingen zu jeden nur möglichen Tanzabenden, die es in der Stadt gab. Und ich nähte mir die tollsten Kleider oder kaufte sie in Exquisit Läden. So nannte man die Geschäfte, in denen man besonders schicke Kleidung im westlichen Stiel für viel Geld kaufen konnte.

Da gab es ja auch noch die Intershop Läden. Für die benötigte man natürlich DM, die nicht viele Menschen hatten.


Herrmann und Siggi beim Karneval

Einige Monate, durfte ich als Vertretung für eine Schwangere, in solch einem Geschäft arbeiten. Man bekam einen Anteil des Lohnes in DM ausgezahlt. Das hat mir gefallen, vor allem roch es in diesen Geschäften so toll.

Mann bekam so eine Stelle nur als guter Staatsbürger der DDR, oder durch Beziehungen, die mein Mann hatte.

Wir hatten ein gutes Leben, fuhren öfter nach Bulgarien ans Schwarze Meer auch mit unseren 2 Kindern, die inzwischen Hoffmann hießen, denn Hermann hatte den Kindern seinen Namen gegeben, so hatten wir alle 4 den gleichen und die Kinder waren stolz darauf.

Das Geheimnis

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