Читать книгу Elfenschimmer - Sissy Rau - Страница 4

Оглавление

Elisabeth und ich waren viel zu früh am Museum, was hauptsächlich meine Schuld war. Sie stand eine halbe Ewigkeit vor dem Spiegel im Bad und ich hatte bald meine Geduld an ihr verloren. Als ich sie dann endlich vom Spiegel weggezerrt hatte und Mum endlich bereit war uns zu fahren, hatten wir noch fast eine halbe Stunde, wobei die Fahrt vielleicht zehn Minuten gedauert hatte. Und so standen wir zwanzig Minuten zu früh vor dem Eingang und warteten auf die Jungs, dabei schien ich um einiges nervöser zu sein als meine Schwester. Ganz ruhig sah sie sich um und kicherte immer über irgendwelche Leute, die ihrer Meinung nach blind in den Schrank gegriffen hatten. Und wenn sie gerade nicht kicherte, sah sie sich nach Romeo um, der immer wieder Kreise über unsere Köpfe zog.

Ich hingegen belastete erst den einen, dann den anderen Fuß und blickte immer wieder unruhig auf meine Armbanduhr, um dann festzustellen, dass es noch viel zu früh war. Entschieden vermied ich den Blick zu Louis. Seit Antony verschwunden war, sah er mich so streng an, wie Dad am fünften Geburtstag von Valerie, als ich nicht in den Zoo wollte und drohte, mir eine Murmel in die Nase zu schieben.

Jeden Moment mussten die Jungs kommen. Und kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gebracht, trottete auch schon der blondhaarige Junge mit einem breiten Grinsen auf uns zu.

Mit einem lässigen „Hi!“ begrüßte er uns. Zögerlich sagte ich Hallo, während Elisabeth ihre Begrüßung dahinhauchte. Ich wandte mich von ihnen ab. Mittlerweile waren ihre Blicke so ineinander vertieft, dass mir schon ganz übel wurde.

Und dann sah ich ihn. Er stand einige Meter von uns entfernt und rümpfte die Nase, was seiner Perfektion aber keinen Abbruch bereitete. Seine Augen strahlten wie am Nachmittag. Im Augenwinkel sah ich auf der einen Seite Louis – so langsam gewöhnte ich mich an seine giftige Art – und auf der anderen Seite zwei neugierige Augenpaare.

Ich nickte meiner Schwester und Dario kurz zu und ging dann zu Antony.

„Hi!“, meinte ich vorsichtig. Noch immer sah er zu Dario und meiner Schwester.

„Hey!“, begrüßte er mich und wandte mir endlich meinen Lieblingsblick zu – Louis fauchte nervös.

„Hast du dir gut die Zeit vertrieben, nachdem ich gegangen bin?“

„Ähm, naja, nicht so wirklich!“, gab ich schüchtern zu und lief rot an – mal wieder. „Wollen wir nicht zu den anderen?“, fragte ich schnell.

„Ich würde deine Schwester wirklich gerne kennen lernen ...“, begann er, hielt dann aber inne.

„Aber?“, forderte ich ihn zum weiter sprechen.

„Aber ich verstehe mich nicht sonderlich gut mit dem Jungen! Wir haben unsere ... Differenzen!“, erklärte er. Verstehend nickte ich, obwohl ich mir nichts unter dem Wort Differenzen vorstellen könnte.

Ich winkte Elisabeth und Dario zu und ging dann mit einigem Abstand zu den beiden und mit Antony und Louis flankiert zum Eingang.

„Wer ist denn eigentlich der Künstler?“

„Oh, den kenne ich leider nicht. Er soll auf unsere Schule gegangen sein und dann in Berlin studiert haben. Elisabeth ist mit seiner Schwester in einem Jahrgang.“, plapperte ich los. „Ich finde die Idee ja auch ganz nett, dass ihr erstes richtige Date eine Ausstellungs-Eröffnung ist und nichts Langweiliges. Sie hat nämlich nicht besonders viel Geduld.“

Sein unterdrücktes Lachen ließ mich verstummen. Fragend blickte ich zu ihm auf.

„Ich habe dich noch nie so viel reden hören.“

„Eigentlich bin ich auch nicht so gesprächig. Ich weiß auch nicht ...“

„Versteh’ mich nicht falsch. Ich finde es sehr schön.“ Bei diesen Worten begann sofort mein Gesicht zu brennen. Ich musste aussehen, wie eine Tomate.

Im Eingangsbereich reichte man uns Orangensaft und Sekt und wies uns in die Richtung, wo der Empfang beginnen sollte.

Wir stellten uns etwas abseits der anderen Gäste und ich entdeckte Elisabeth auf der anderen Seite des Raumes, wo sie leise kicherte. Romeo hatte sich ganz in ihrer Nähe auf eine Trennwand gesetzt und überblickte das Getümmel.

Unauffällig sah ich mich um. Wo war nur Louis?

Und dann fand ich ihn; er tigerte um die Beine von keinem anderen als Tristan. Entrüstet schnaufte ich. Etwas überrascht fuhr ich herum, als das gleiche Geräusch auch von Antony kam.

„Ich hätte wissen müssen, dass er auch da ist.“, meinte er grimmig.

„Naja, vielleicht ist er der Babysitter von Dario.“

„So wie du für deine Schwester?“

„Ja, kann man so sagen.“

Jemand schlug zwei Sektgläser aneinander und alle Gäste verstummten. Die darauffolgende Begrüßung war langatmig und ich konnte mich nicht recht darauf konzentrieren. Stattdessen beobachtete ich unauffällig, wie meine Schwester und Dario miteinander tuschelten. Romeo saß dabei völlig entspannt auf ihrer Schulter.

Mein eigenes Seelentier saß immer noch zu Tristans Füßen und schnurrte laut. Wenn es nach meinem Kater ginge, wäre ich heute Abend wohl nicht mit Antony hier. Iason hätte das gefallen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit wurden wir in die Ausstellung entlassen und wir schlenderten an den Gemälden vorbei. Nichts davon sprach mich wirklich an. Es waren zu viele Farben und zu abstrakte Formen. Scheinbar hatte auch Antony nicht viel dafür übrig. Und so landeten wir bald wieder im Eingangsbereich und unterhielten uns über Kunst, die uns gefiel und über Musik und Theaterstücke. Ich war von ihm sehr eingeschüchtert. Er hatte so viel mehr gesehen und gelesen als ich.

„Ich werde mich mal kurz mit dem Künstler über seine Intentionen unterhalten, wenn es dich nicht stört.“, meinte er. Ich ließ ihn gehen und stellte mich vor ein Gemälde, das mir am sympathischsten war.

Es dauerte gar nicht lang, da stand Tristan neben mir. Gefolgt von meinem Kater, der mich nicht aus den Augen ließ.

„Gefällt es dir?“

„Geht so ... Ich bin eher der Realismus-Typ.“, antwortete ich.

„Ja, ich auch.“

„Dann bist du nur wegen Dario hier?“

„Mehr oder weniger. Ich denke, er kann auf sich allein aufpassen, aber er hat noch keinen Führerschein und irgendjemand muss ihn ja kutschieren.“

„Dann bist du schon 18?“

„Ja. Seit letzten Monat.“

„Oh. Darf man dann noch gratulieren?“, ich lachte.

„Vielleicht. Ich kenne mich mit Gratulationsregeln nicht so gut aus. Da solltest du besser dein Date fragen.“, meinte er mit einem verzerrten Lächeln.

„Also Date würde ich das nicht unbedingt nennen. Ich bin ja eigentlich nur der Babysitter und er ist meine Begleitung.“

„Sag das ja nicht zu laut, sonst ist er noch gekränkt.“

Ich blickte zu Antony, der gut zehn Meter von mir entfernt stand und wie zufällig in meine Richtung schaute.

„Meinst du er könnte das hören? Es ist hier doch total laut.“

Tristan grinste mich jetzt aufrichtig an. Dann schüttelte er leicht den Kopf.

„Ich fand es sehr schön, dich hier zu treffen, Amalie. Aber ich denke, ich überlasse dich jetzt wieder deinem Date.“, er verbeugte sich leichte und zwinkerte. Dann ging er zu Dario und Elisabeth. Louis blieb diesmal bei mir.

„Du bleibst nie lange allein, oder?“ Antony stand plötzlich wieder neben mir und eine Gänsehaut huschte über meinen gesamten Körper.

„Eigentlich bin ich sogar oft allein, denke ich.“

„Wirklich? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Jungs nicht deine Aufmerksamkeit wollen.“

„Was meinst du denn damit?“

„Wenn ich nicht aufpasse, wird wohl der Hund dein Herz erobern.“

„Der Hund? Du meinst Tristan? – Nein, er ist ganz nett, aber ich denke nicht, dass er so an mir interessiert ist.“

„Sag das ja nicht zu laut, sonst ist er noch gekränkt.“, sagte er und lachte.

Geschockt sah ich ihn an. Hatte er gerade wortwörtlich das wiederholt, was auch schon Tristan gesagt hatte. Hatte er unser Gespräch vielleicht doch gehört?

„Wollen wir kurz nach draußen?“, lachte er und berührte leicht mein Schulterblatt. Und trotz des Stoffes meines Kleides brannte seine Berührung auf meiner Haut.

Draußen war es angenehm kühl und ruhig. Ich blickte in den Sternenhimmel und lächelte.

„Ich liebe Sterne.“

„Ja, ich auch. Sie lassen die Menschen für einen kurzen Moment ihre Probleme vergessen, sodass sie strahlen können.“

„Was?“ Ich blickte zu ihm und versuchte ihn scharf zu stellen, doch das Rauschen in meinen Ohren störte meine Konzentration. Seine Lippen bewegten sich und sein Blick war irgendwie besorgt, doch darauf konnte ich nicht mehr reagieren bevor es um mich herum schwarz wurde.

Ich fühlte mich plötzlich leicht, spürte nur ein Brennen an meinem Körper. Ich versuchte meine Augen zu öffnen. Irgendwas stimmte nicht. Vielleicht war es besser, wenn ich nach Hause fuhr. Ein Knurren riss mich aus meinen Überlegungen und schlug die Augen auf.

„Was ist passiert?“, fragte ich mit rauer Stimme. Ich hing in Antonys Armen, mein Gesicht an seine Brust gedrückt.

„Du warst wohl kurz ohnmächtig. Hast du schon wieder vergessen zu atmen?“

„Nein ... Ich weiß nicht ...“, ich versuchte mich zu erinnern.

Elisabeth rief hinter mir meinen Namen und winkte mich zu sich.

„Ich sollte jetzt gehen!“, verabschiedete Antony sich und verschwand.

„Wo ist Dario?“, ich war erschöpft und mir schwindelte immer noch als ich meine Schwester erreichte.

„Er musste schon nach Hause. Oh, sieh nur, da hinten ist Mum.“, sagte sie plötzlich und winkte ihr zu. Ich richtete mich auf. Ich wollte nicht, dass sie mich so sah.

Bella flog dicht neben ihrem Kopf, die Haare trug Mum offen, wie immer in der Öffentlichkeit, damit die Menschen nicht ihre spitzen Ohren sahen. Dann erblickte ich ihre besorgten grünen Augen in ihrem blassen Gesicht.

„Riecht ihr das auch?“, fragte sie, kaum dass sie bei uns war. Elisabeth und ich sahen uns fragend an, dann schüttelten wir gleichzeitig unsere Köpfe.

Plötzlich blickte sie zu uns, ruhig, freundlich, wie immer. Aber die kleine Meise zeigte wie unruhig sie wirklich war. Ich sah zu Louis, der mich strafend aus seinen goldgelben Augen anstarrte, dann ließ ich meinen Blick weiter zu Elisabeth wandern. Romeo war nicht bei ihr, doch sie schien die Unruhe der Tiere nicht zu bemerken.

„Nun erzählt doch mal; wie war die Ausstellung?“, fragte sie, während wir zum Auto gingen.

Ich stupste meine Schwester an: „Na los, erzähl!“

Sofort plapperte Elisabeth los, welche Techniken der Künstler angewendet und was er sich dabei gedacht hatte. Scheinbar hatte auch sie mit ihm gesprochen.

Im Auto plapperte Elisabeth fröhlich weiter. Ich war froh über ihre plötzliche Gesprächsbereitschaft. Denn ich hätte mich mit Sicherheit irgendwie verplappert.

„Willst du nicht aussteigen?“, riss mich meine Mutter aus meinen Gedanken. Wir standen vor der Garage neben unserem hellerleuchteten Haus und sie und Elisabeth standen wartend vor mir. Ich schluckte und folgte ihnen zum Hintereingang des Hauses, der direkt in die Küche führte. Dort verteilte Iason gerade einige Schüsseln mit Fressen für die Tiere. Grimmig sah er auf als Mum ihm ein fröhliches Hallo zu warf.

Beschämt sah ich zur Seite. Ich traute mich nicht, ihn direkt anzusehen. Elisabeth tanzte durch die Küche zum Kühlschrank. Sie nahm sich eine Flasche ihres Lieblingssaftes – Holunder – schnappte sich dann noch ein Glas und schwebte davon. Neidisch blickte ich ihr nach. Nicht nur dass sie äußerst hübsch war, nein, jetzt konnte sie auch noch schweben.

Mit einem Seufzer hievte ich mich auf die Anrichte und beobachtete die Tiere bei ihrem Mahl.

„Und wie war’s?“, fragte mein Bruder unverändert grimmig. Ich sah nicht auf, das würde meinem Körper nur einen weiteren Grund liefern, noch mehr Blut in mein Gesicht zu pumpen.

Ich wusste, worauf er hinaus wollte. Doch ich ließ mir nichts anmerken.

„Gut.“, sagte ich übertrieben gleichgültig.

Schweigend stellte er sich neben mich. Seine Körperwärme kam mir plötzlich unnatürlich heiß vor und ich sah ihn fragend an. Er wiederum starrte mich mit demselben Gesichtsausdruck an. Und wie aus einem Mund fragten wir in die Stille hinein: „Bist du krank?“

Im gleichen Moment kam Dad in die Küche, blieb vor den Fressnäpfen stehen, die mittlerweile geleert und alleine zurückgelassen worden waren und sah uns mit einem Blick aus Optimismus und Misstrauen an.

„Wie ich höre, versteht ihr euch wieder besser.“, stellte er fest und ging in einem großen Bogen um die Näpfe zum Kühlschrank, um sich eine Flasche Wasser zu greifen. Gleichzeitig zuckten mein Zwilling und ich mit den Schultern, worüber ich augenblicklich grinsen musste.

Luna und Louis setzten sich gerade uns gegenüber, als ich beschloss meinen Bruder allein zu lassen und zu unserer restlichen Familie ins Wohnzimmer zu gehen.

Wie immer hatte sich Dad den Sessel gekrallt, während Mum sich zusammen mit Edward, Valerie und Elisabeth auf der Couch breit gemacht hatten. Ich zwängte mich auf den winzigen freien Platz, den sie gelassen hatten, nahm Louis auf meinen Schoß und begann ihn unter seinen beruhigenden Schnurren zu Kraulen. Plötzlich richteten Elisabeth, an der ich lehnte, und Mum sich auf.

Verwundert sahen mein kleiner Bruder, Valerie, Dad, der gerade dazu gekommene Iason und ich zu den beiden auf. Mum sprach zuerst: „Riecht ihr das? Genau der gleiche Geruch wie bei der Ausstellung.“ Sie rümpfte die feine Nase, wodurch ihr perfektes Gesicht zu einer merkwürdigen Grimasse wurde. Wir anderen schüttelten den Kopf. Und während sich meine Familie entspannt zurücklehnte, blieben Elisabeths und mein Körper angespannt. Anscheinend war es ihr unangenehm, dass ich mich bei ihr anlehnte, was mich aber nicht weiter störte. Doch als sie dann auch noch von mir weg rutschte, musste ich sie einfach fragen, ob alles in Ordnung war.

„Du bist total kalt. Ich habe schon eine Gänsehaut. Verdammt, es ist noch Sommer.“, brachte sie hervor. Sah aber sofort entschuldigend zu unseren Eltern, die solche Flüche gar nicht gern hörten.

„Das stimmt doch gar nicht!“, widersprach ich, doch als ich an meine Stirn fasste, musste ich eingestehen, dass sie tatsächlich ungewohnt kalt war. Sofort raste Mum auf mich zu und fühlte ebenfalls an meiner Stirn.

„Du wirst krank. Du gehst sofort ins Bett.“, sagte sie in ihrem strengen mütterlichen Ton und zerrte an meinem Arm.

„Mum, ich werde nicht krank.“, sagte ich, da ich mich überhaupt nicht danach fühlte. Mal abgesehen von dem winzig kleinen Black-Out heute Abend und der Kälte ging es mir doch gut.

„Keine Widerrede.“, sagte sie und zog mich die Treppe hinauf in mein Zimmer, wo Louis und Bella bereits warteten. Sie schloss energisch die Tür hinter mir und schlug die Bettdecke zurück. Doch dann hielt sie inne und rümpfte erneut ihre Nase.

„Hier ist der Geruch ja noch deutlicher.“ Dabei kam sie immer näher zu mir und schnupperte schließlich an meinen Haaren.

„Was ist denn? Stinke ich etwa?“, fragte ich und versuchte Abstand von ihr zu gewinnen.

„Du riechst so ... merkwürdig. Süß, aber irgendwie zu süß – bedrohlich süß.“, stellte sie fest und ließ endlich meine Haarsträhne fallen, die sie zwischen ihren Fingern gehalten hatte.

„Bedrohlich süß? Geht das?“, fragte ich, bekam jedoch keine Antwort, stattdessen griff sie wieder nach meinem Arm und zerrte mich ins Badezimmer, wo sie mich zum Duschen aufforderte. Ich verstand zwar immer noch nicht, warum ein süßer Duft schlecht war, folgte aber ihrer Bitte. Hoffentlich drehte Mum jetzt nicht vollkommen durch.

Erst unter dem heißen Strahl der Dusche bemerkte ich, wie kalt mein Körper und wie verkrampft meine Muskeln wirklich waren. Doch schnell entspannten sie sich und die wohltuende Wärme kam zurück in meinen Körper.

Als ich mich frisch genug fühlte, stieg ich aus der Dusche und trocknete mich ab, wobei ich noch einmal prüfend an meinen Haaren schnupperte. Sie rochen nach meinem Limonen-Shampoo, also nicht mehr zu süß!

Mit einem triumphierenden Lächeln schlenderte ich zurück ins Wohnzimmer, wo Mum sofort wieder auf mich einredete, ich solle doch endlich ins Bett gehen, aber das tat ich nicht. Es war geradezu lächerlich wie sie sich verhielt. Und nachdem auch mein Vater ihr sagte, dass sie sich albern verhielt, gab sie endlich nach und ich durfte bleiben.

Der nächste Morgen kam und ich war nicht vorbereitet. Nur widerwillig öffnete ich meine Augen und erlaubte meinem Bewusstsein so das Geträumte im Unterbewusstsein zu vergraben. Es war ein schöner Traum gewesen – leider. Denn ich hatte von Antony geträumt und wie unter seinem warmen und bezaubernden Blick seine eisige Hand meine nahm. Wir waren ein Stück Händchen haltend gegangen, als er plötzlich stehen geblieben war um mich zu küssen. Doch gerade als unsere Lippen sich berühren sollten, berührte mich etwas Warmes. Langsam verschwamm das Bild und als ich die Augen öffnete, stellte ich enttäuscht fest, dass die warme Hand meiner Mutter gehörte. Sie hatte sich zu mir herunter gebeugt und betastete mich prüfend an den Wangen. Genervt drehte ich mich weg und sah, wie Louis begeistert und angriffslustig zu Bella schielte.

„Also Fieber hast du schon mal nicht.“, stellte sie fest und klang erleichtert.

„Mum! Ich sagte dir doch, dass ich nicht krank werde.“, meinte ich und sah sie streng an. Dafür hatte sie sogar gesorgt. Und sie musste doch wissen, dass ich niemals krank werden konnte. Das war so eine Theorie von ihr. Da wir halb Mensch, halb Elfen waren, vermutete sie, dass wir von ihr die Immunität der Krankheitsviren geerbt hatten. Jedoch konnte sie sich dabei nicht sicher sein.

Ich glaubte jedenfalls fest an ihre Theorie. Ich wollte gar nicht wissen, wie es sich anfühlte krank zu sein, obwohl einem das ja auch ein oder zwei freie Schultage im Jahr verschaffte. Außer natürlich man war wie Fabienne, die immer nur in den Ferien erkrankte.

„Wir können das nicht ausschließen.“, meinte Mum, ließ aber endlich von mir ab. Bella hatte sich mittlerweile auf ihrer Schulter in Sicherheit gebracht und Louis kuschelte sich enttäuscht in meine Decke.

„Na gut, dann lass ich dich mal in Ruhe. Aber wenn du möchtest kannst du gerne nach unten kommen, ich habe das Frühstück stehen gelassen.“ Mit diesen Worten schritt sie aus meinem Zimmer und knallte unnötig laut die Tür zu. Genervt seufzte ich.

Sie hatte das Frühstück stehen gelassen? Wie spät war es denn?

Verwundert sah ich auf meinen Wecker und stellte erschrocken fest, dass es bereits nach ein Uhr am Mittag war. Augenblicklich sprang ich aus meinem Bett – leider etwas zu schnell, ich musste mich gleich wieder setzen, weil mir schwarz vor Augen wurde – und spurtete mit frischen Sachen auf dem Arm und Louis im Schlepptau ins Bad.

Als ich das Esszimmer betrat, saß auch Valerie noch beim Frühstück. Fairy beäugte ihre Besitzerin ganz genau und falls etwas herunter fiel, war sie sofort zur Stelle und fraß es auf.

„Morgen.“, murmelte ich und nahm ihr gegenüber Platz. Genüsslich kauend nickte sie mir kurz zu und schenkte sich dann Tee nach. Ich griff nach der Teekanne, ließ das heiße Getränk in meine Tasse fließen und schnappte mir das letzte Brötchen aus dem Brotkorb. Auch wenn ich in der Woche nicht frühstückte, am Wochenende brauchte ich das. Das lag wahrscheinlich daran, dass meine Mutter erst wieder zum Abendessen kochte. Denn bis auf Dad und Iason bestand die ganze Familie aus Morgenmuffel, sodass niemand zur eigentlichen Mittagszeit Hunger hatte.

Mein Frühstück verlief ruhig. Valerie verkrümelte sich recht schnell. Und als ich dann fertig war, räumte ich den Tisch ab, stellte das Geschirr in die Spülmaschine und wischte noch den Tisch ab. Dann verkroch ich mich mit Louis wieder in meinem Zimmer. Ich nahm mir meine Hausaufgaben vor und hoffte, dass ich sie nach ein oder vielleicht zwei Stunden erledigt hatte. Doch es stellte sich heraus, dass ich nicht mehr viel aus dem letzten Schuljahr wusste und mir die neuen Themen, die auf den alten aufbauten, so doch zu schaffen machten. Erst nach drei ein halb Stunden hatte ich alles geschafft. Erleichtert lehnte ich mich zurück und sah aus dem Fenster. Der Himmel war blau und einladend, also nahm ich eines meiner Lieblingsbücher und setzte mich mit Louis auf eine Decke mitten in den Garten. Und während ich die Worte in mich aufnahm, hörte ich das sanfte Rauschen der Bäume und das zaghafte Zirpen der Heuschrecken, während die Vögel ihren Gesang kräftig und liebevoll in die Welt trällerten.

Irgendwann gab ich auf und schloss die Augen. Sofort kam der Traum von der vergangenen Nacht zurück. Wieder träumte ich, wie seine kühle Hand meine ergriff, doch ließ er sie schnell los. Fragend sah ich zu ihm. Doch ehe ich etwas sagen konnte, deutete er mit einem Blick zu seiner Rechten. Ich folgte seinen wundervollen Augen und sah meine Mutter auf uns zuschreiten. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und wollte mich schon beschweren, als sie mir zuvor kam: „Wie konntest du mir das antun? Ich liebe dich doch. So ein Monster zu nehmen. Konntest du nicht einen hübschen Elben nehmen, oder wenigstens einen Menschen?“

Geschockt riss ich Augen und Mund auf und ließ meine Arme fallen. Hatte sie tatsächlich gerade unser Geheimnis vor Antony verraten?

Mit einem stummen Schrei richtete ich mich auf.

„Nur ein Traum.“, sagte ich mir und sah mich um. Ich konnte nicht lange geschlafen haben, die Sonne hatte ihren Stand kaum geändert und die Tiere um mich herum gingen ihren Tätigkeiten nach. In Louis’ Fall war das die Katzenwäsche.

Ich stand auf, faltete die Decke zusammen und ging dann mit dem verwunderten Kater zurück ins Haus. In der Küche kochte Mum bereits das Abendessen.

Bella saß auf einem der Hängeschränke und zwitscherte genau wie die anderen Vögel draußen ihr Sommerlied. Schnell ging ich mit Louis weiter, damit er nicht auf dumme Ideen kam. Normalerweise griff er die anderen Tiere unserer Familie nicht an, doch in der letzten Zeit bemerkte ich immer wieder kleine Veränderungen an ihm, wie den Angriffsblick von heute Morgen.

Im Wohnzimmer saß Dad wie üblich in seinem Sessel und sah irgendetwas im Fernsehen.

„Hallo Schatz!“, rief er als ich vorbei ging.

„Hey!“, rief ich zurück, war aber bereits auf der Treppe.

Im oberen Stockwerk war es verdächtig ruhig und als ich im Vorbeigehen durch die geöffneten Türen lugte, musste ich feststellen, dass auch meine Geschwister das herrliche und ungewohnt sonnige Wetter genossen.

Etwas enttäuscht, dass sie mich nicht gefragt hatte, ob ich mitkommen wollte – wohin sie auch immer gegangen waren – ließ ich mich auf meinen Schreibtischstuhl nieder und ließ den Computer hochfahren. Wie immer dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis der blaue Hintergrund erschien und ich endlich meine E-Mails nachsehen konnte.

Fabienne hatte mir geschrieben und von einer mir unbekannten Adresse war auch etwas im Posteingang. Zuerst las ich Fabiennes Nachricht. Sie hatte mir von dem Theaterstück berichtet und wie schlecht und albern sie es gefunden hatte, während ihre Mutter dahingeschmolzen sei. Ich schrieb ihr mein Beileid zurück. Dann las ich die nächste:

Hallo Amalie!

Ich fand den gestrigen Abend sehr angenehm und hoffe, wir könnten ihn einmal wiederholen! Vielleicht ist dann die Anwesenheit deiner Schwester und ihres Freundes nicht nötig! Ich freue mich über deine Antwort.

Antony

Entsetzt starrte ich auf den Bildschirm. Ich konnte es nicht fassen. Aber es war tatsächlich eine Nachricht von Antony.

Doch wie hatte er meine Adresse herausgefunden?

Drei Anläufe brauchte ich für eine Antwort:

Hallo Antony!

Ich fand den Abend auch sehr schön und fände es toll, wenn wir uns wieder treffen könnten. Und du hast Recht, dann ist die Anwesenheit einer anderen Person vielleicht nicht notwendig!

Amalie

Senden.

Erleichtert atmete ich auf. Louis sah mich missbilligend an.

„Was?“, fragte ich ihn und klang dabei wie ein kleines Kind. Wieso war er denn so gegen Antony? Was hatte er ihm denn getan? Und sollte Louis nicht glücklich sein, wenn ich es war. War es nicht das, was mich an den Seelentieren immer am meisten gestört hatte, dass sie unsere wahre Gefühlslage präsentierten?

Ein plötzliches und unsanftes Klopfen riss mich aus meinen Gedanken und einen Moment später sprang auch schon die Tür auf. Valerie stürmte gefolgt von Fairy, Edward und Angel herein und schmiss die Tür hinter ihnen zu.

„Du wirst es nicht glauben.“, platzte sie heraus und nahm neben Edward auf meinem Bett Platz. Angel versuchte mit einem sanften Stupsen Louis zum Spielen zu bewegen, der jedoch war damit beschäftigt Fairy zu beobachten.

„Elisabeths Typ ist hier.“, sprach sie nach einer theatralischen Pause.

„Und?“, fragte ich. Ich verstand nicht, warum das so besonders war. Schließlich war Antony doch auch hier gewesen.

„Sie hat ihn an Mum und Dad vorbei geschmuggelt. Frag mich nicht wie, aber sie hat es geschafft.“, sagte sie und riss ihre Augen auf.

„Vorbei geschmuggelt?“, fragte ich ungläubig. Noch niemand hatte es unbemerkt an den beiden vorbei geschafft, wenn sie im Haus waren.

„Ja. Das ist so ... romantisch!“, sagte sie plötzlich unter einem verträumten Seufzer. Ich sah zu Edward, der nur genervt mit den Augen rollte.

„Und jetzt?“, fragte ich dann wieder meine Schwester.

„Jetzt warten wir hier darauf, dass sie ihn wieder unbemerkt hinaus schmuggelt, oder dass sie erwischt werden. Obwohl das zweite wahrscheinlicher ist.“, erklärte sie, ging zur Tür und lauschte. Für einen Moment herrschte Stille. Dann rutschte mein kleiner Bruder näher zu mir und flüsterte: „Ich glaube, sie verliert den Verstand. Wir sollten sie zu einer Therapie schicken.“

„Edward!“, sagte ich und gluckste.

„Das ist nicht witzig. Endlich passiert mal etwas Spannendes in dieser Familie und ich darf nicht dabei sein.“, schimpfte Valerie und blickte ernsthaft enttäuscht.

„Du findest unsere Familie langweilig?“, fragte Edward ungläubig. Er hatte Recht. In unserer Familie passierte doch ständig etwas; im letzten Herbst erst waren unsere Großeltern in Form von Waschbären in unsere Küche gestolpert und hatten uns vor etwas schrecklichem gewarnt. Es sollte nach dem Winter passieren und uns alle in Gefahr bringen. Das Schreckliche war bis jetzt noch nicht eingetreten und vermutlich würde es auch nie geschehen. Ich war nur schockiert, dass sie immer noch ihre Stimmen – Stimmen übervoll mit Liebe und Geborgenheit – hatten. Das war alles andere als langweilig.

„Naja, sagen wir so; das spannende kommt in viel zu großen Abständen.“, gestand sie und legte ihr Ohr wieder an die Tür. Diesmal war ich es, die die Augen verdrehte.

„Man hört die beiden nicht mal reden.“, flüsterte sie nach einiger Zeit der Stille.

„Sie schreiben sich bestimmt Briefchen, weil sie wissen, dass du lauschst.“, witzelte Edward. Doch Valerie hatte Recht. Dieses Haus war normalerweise schrecklich hellhörig.

Ich vergaß meinen guten Ton, ignorierte mein mich warnendes Unterbewusstsein, schob meine Schwester von der Tür weg und klopfte an die Nachbartür. Augenblicklich hörte ich wie sich etwas bewegte. Es klang, als würde jemand die Schranktüren zumachen. Und eine Sekunde später stand Elisabeth vor mir. Die Tür hatte sie nur einen Spalt weit geöffnet, sodass man nur einen Teil ihres Gesichtes sehen konnte.

„Was ist denn?“, fragte sie unschuldig.

„Ich weiß, dass er da ist.“, sagte ich gelassen und stieß die Tür auf. Das Zimmer war leer. Ich seufzte, da Elisabeth anscheinend nicht nachgeben wollte und öffnete die Schranktüren. Wie erwartet stand ein nervös lächelnder Dario vor mir, den Kopf eingezogen und die Knie gebeugt, weil er sonst nicht in den Schrank passte.

„Du musst dir schon etwas Besseres einfallen lassen.“, meinte ich und sah zu meiner Schwester, auf deren Schulter nun Romeo saß und neben der meine kleineren Geschwister mit ihren Seelentieren standen.

Plötzlich hörten wir ein unheilvolles Knarren. Die dritte Stufe von unten auf der Treppe machte dieses Geräusch, belastete man sie stark. Wir Kinder übersprangen die meist. Also konnte es nur ein Elternteil sein. Schnell schlug ich die Schranktür zu, während Edward die Zimmertür zuwarf. Dann sprangen wir Vier auf das Bett meiner Schwester und taten so, als wären wir in ein Gespräch vertieft.

Wie erwartet klopfte es wenig später an der Tür und Mum kam herein.

„Ach hier seid ... Was ist das für ein Geruch?“, unterbrach sie sich selbst und rümpfte ihre Nase wie gestern auch in meinem Zimmer.

„Süß?“, fragte ich und roch unwillkürlich an meinen Haaren. Sie rochen immer noch nach Limone. Sie schüttelte den Kopf und kam weiter in den Raum. Mein Herz schlug schneller, doch ich wandte meinen Blick nicht von ihr ab. Ich durfte nicht zum Schrank sehen, denn sonst hätte sie ihn vielleicht noch geöffnet.

„Es riecht sehr ... wie Angel, wenn sie nass ist.“, sagte sie und sah entschuldigend zu Edward. Meine Augen weiteten sich etwas. Sie hatte gerade ein Seelentier erwähnt und Dario hatte es mit Sicherheit gehört. Wie sollte Elisabeth ihm das nur erklären?

„Riecht ihr das nicht?“, fragte sie dann und als wir die Köpfe schüttelten, sagte sie nur, dass wir zum Essen kommen sollten und ging. Die Tür ließ sie geöffnet.

„So ein Mist.“, flüsterte Elisabeth als wir erneut die Stufe knarren hörten.

„Das war knapp.“, meinte Valerie und atmete laut aus. Anscheinend hatte sie die Luft angehalten.

„Und jetzt?“, fragte Edward und sah uns abwechselnd an.

„Jetzt sollte er verschwinden.“, sagte ich, ging zum Schrank und ließ Dario heraus klettern. Erst als er mir gegenüber stand, fiel mir seine unglaubliche Größe auf. Er war größer noch als Antony, obwohl er ungefähr zwei Jahre jünger war als ich. Und ich fragte mich, wie viel er wohl noch wachsen würde. Außerdem wirkte er durch seine breiten muskelbepackten Schultern noch bedrohlicher.

„Okay, anscheinend bin ich hier nicht mehr erwünscht.“, meinte er trotzig und schritt ungeahnt elegant zur Tür.

„Warte.“, rief Elisabeth hinter mir einen Moment bevor ich es tun konnte.

„Geht ihr doch schon mal nach unten.“, meinte sie dann zu mir und unseren Geschwistern gewandt. Geschockt starrte ich sie an. Doch ihr flehender Blick ließ mich stumm bleiben und so gingen Valerie, Edward, Fairy, Angel, Louis und ich aus dem Zimmer und stolperten mit erhöhter Lautstärke die Treppe hinunter. Wie wollte Elisabeth das schaffen?

„Wo ist denn Felicia?“, fragte Mum als wir ins Esszimmer kamen. Sie war die Einzige in unserer Familie, die so gut wie immer unsere Zweitnamen verwendete. Unser Vater mochte diese Namen nicht. Warum hatte er uns aber nie erzählen wollen.

„Die kommt gleich. Toilette.“, log Valerie und wurde nicht einmal rot. Wieder erblasste ich vor Neid. Noch etwas, das ich haben wollte seit ich klein war.

Jedes Jahr zu meinem Geburtstag, wenn es hieß, ich solle die Kerzen auspusten und mir etwas wünschen, flehte ich für die Eleganz und Schönheit von Elisabeth, für die Anmut von Louis und das natürliche und nie errötende Gesicht von Valerie. Aber nie hatten sich diese Wünsche auch nur ansatzweise erfüllt.

Mit einem Seufzer setzte ich mich neben meinen Zwillingsbruder. Und dann warteten wir schweigend. Die Stille war erdrückend, fast schon greifbar und ich wäre froh gewesen, wenn Elisabeth neben Valerie gesessen und wie gestern unaufhaltsam geplappert hätte. Stattdessen standen dort nur ein leerer Stuhl und ein reich gefüllter Teller. Ich senkte den Blick zu meinem eigenen. Auch er war bereits gefüllt. Und wie ich richtig gerochen hatte, gab es Fisch. Dazu Kartoffeln mit Erbsen und Möhren. Das aß Dad am liebsten. Doch im Moment wurde mir von diesem Anblick eher schlecht. Ich wollte nicht essen. Wollte nur, dass Elisabeth es endlich schaffte Dario aus dem Haus zu bekommen und sich auf ihren Platz setzte.

Die Stille wurde noch lauter. Nur unterbrochen von der einsamen und immer langsamer tickenden Uhr an der Wand hinter mir. Ich drehte mich um. Wie lange saßen wir hier wohl schon? Eine, oder vielleicht zwei Minuten? Oder waren es doch schon fünf?

„Ich sehe mal nach ihr.“, meinte ich und stand unter den verwirrten Blicken meiner Familie auf. Ich war noch nicht mal einen Meter gegangen, als auch schon Elisabeth herein kam und – das schwere Atmen verkneifend – sich setzte. Für einen Augenblick schloss ich meine Augen, dann drehte ich mich zurück und setzte mich, damit wir Essen konnten.

Wie gedacht bekam ich nicht viel hinunter. Den halben Fisch, eine Kartoffel und ein bisschen Gemüse. Mehr hielt mein Magen nicht aus. Protestierend rumorte er.

„Tara, Schatz, du musst etwas essen.“, sagte Mum und fing sich dabei nicht nur einen strafenden Blick von meinem Dad ein. Ich hasste meinen Zwischennamen und das wusste sie. Also warum, um alles in der Welt, benutzte sie ihn?

„Ich habe keinen Hunger.“, antwortete ich, wobei es schärfer heraus kam, als es sollte. Nun fing ich mir einen vielsagenden Blick von meinem Vater ein.

Elfenschimmer

Подняться наверх