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Sieben

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Oh, nein! Das durfte nicht wahr sein! Er schmeckte so gut, er roch so gut, und er fühlte sich wunderbar an! Drei Dinge, die sie auf ihrer Positivliste vermerken musste, während die Negativliste leer blieb. Nichts, aber auch gar nichts fiel ihr in diesem Moment ein, das sie ihm ankreiden konnte.

»Ich würde dir gerne zeigen, was ich alles mit dir machen will. Was möglich ist. Vielleicht änderst du ja deine Meinung«, murmelte er und knabberte an ihrer Unterlippe.

»Ich möchte deine Sehnsucht steigern, deinen Hunger nach Berührungen von mir schüren. Du sollst nachts von mir träumen und dich tagsüber nach mir verzehren. Du wirst ein Begehren nach Schmerzen entfalten, bis es eine Wonne für dich sein wird. Und ich werde der Mann sein, der dir diese Ekstase schenkt.«

Jedes seiner Worte unterstrich Dale mit einer besonderen Berührung, die Harper den Atem raubte. Seine intensiv grauen Augen musterten sie so geheimnisvoll, dass sie tatsächlich über seine Worte nachdachte, statt ihn einfach nur von sich zu stoßen und aus dieser Wohnung zu fliehen.

»Ich möchte dir einen Vorschlag unterbreiten.« Sie hatte Mühe, sich auf ihren Satz zu konzentrieren, weil seine Hände überall auf ihrem Körper zu spüren waren.

»Welchen? Ich bin ganz Ohr.«

Mittlerweile knabberte er an ihrem Hals, hielt sich aber von ihrer Kleidung fern, begann nicht, sie auszuziehen, sondern wartete in Ruhe ab, dass sie ihr Angebot vortrug.

»Wenn ich mich darauf einlasse, für eine Nacht deine Sub zu werden, wirst du zuvor eine Nacht mir zur Verfügung stehen.«

Überrascht hob Dale den Kopf. »Du willst also zwei Nächte mit mir verbringen?«

Überzeugt von ihrem Angebot nickte Harper.

»Dann habe ich auch eine Bedingung für dich – du bleibst direkt heute Nacht hier.«

»Nur, wenn wir nach meinen Regeln spielen.«

»Abgemacht.«

Ups!

Damit hätte Harper nun nicht gerechnet, dass Dale direkt auf ihr Angebot eingehen würde. Sie musste schlucken, doch zurücknehmen konnte sie ihren Vorschlag auch nicht mehr.

»Wenn ich hier übernachten soll, brauche ich einige private Dinge, die ich von zu Hause holen muss.«

»Private Dinge?« Dale schaute sie fragend an.

»Ja ... und ich spreche von Wechselkleidung, Zahnbürste, so was in der Art.«

»Okay.« Verständnisvoll nickend zog er sein Handy aus der Hosentasche. »Nolan, lassen Sie bitte den Wagen vorfahren.«

~

Der Fahrer brachte sie nach Somerville und Dale ließ es sich nicht nehmen, Harper zu begleiten. Sie betete, dass Peach nicht zu Hause war, doch wann war schon mal eine ihrer Bitten erhört worden? Sie konnte sich nicht erinnern.

»Oh, hey, Schwesterherz! Da bist du ja endlich«, schallte es aus der Küche, und als Dale und Harper dort ankamen, blickte Peach überrascht auf.

»Hallo, Harper! Und Sie sind?« Sie streckte Dale skeptisch die Hand entgegen.

»Dale King«, stellte er sich selbst vor.

»Ich bin Peach, Harpers jüngere Schwester.« Peach schaute sie herausfordernd an, doch sie hatte keine Lust, ihr zu erklären, wer Dale war.

»Ich bin nur kurz hier, um einige Dinge einzupacken.« Eine kurze Ansage, von der sie wusste, dass Peach diese nicht auf sich beruhen lassen würde. Sie wollte garantiert mehr Informationen und folgte Harper folgerichtig in ihr Schlafzimmer.

Demonstrativ schloss Peach hinter sich die Tür.

»Harper!«, zischte sie leise, aber in Harpers Ohren hörte es sich an, als spräche sie in ein Megaphon. »Wer ist dieser gut aussehende Typ, der da gerade in unserem Wohnzimmer auf dich wartet?«

»Ein Kunde«, gab Harper knapp zur Antwort und stopfte einige Kleidungsstücke in die kleine Reisetasche.

»Erzähl doch keinen Quatsch. So wie er dich anschaut, ist er nie und nimmer nur ein Kunde.«

Peach konnte man einfach nichts vormachen. Harper fuhr sich genervt durch ihre Haare.

»Er ist ein Freund von Herb. Was soll ich da machen?«

»Ja, gute Frage.« Peach hob die Augenbrauen. »Warum packst du eine Tasche, als wolltest du übers Wochenende verreisen, wo wir gerade mal Montag haben?«

»Lass diesen Sarkasmus, du weißt, ich hasse das. Ja, gut, ich gebe es zu. Ich kenne Dale von dieser Singlebörse. Und als ich heute früh bei Herbs Kunden aufkreuzte, stellte sich heraus, dass wir uns kennen.«

Peach setzte sich auf das Bett. »Und du packst die Tasche, weil ...?«

Harper schaute ihre Schwester an und war sich sicher, dass sie ihr unmöglich die Wahrheit sagen konnte. Nein, das ging auf keinen Fall. »Es ist ein größeres Projekt«, erklärte sie ausweichend, »ich werde bis übermorgen in Boston sein.«

»Und du wirst wo wohnen?«

Sie ließ einfach nicht locker.

»Bei Dale. Er hat eine ziemlich große Wohnung.«

»Wen willst du hier verarschen, Schwesterherz?« Peachs Gesichtsfarbe nahm einen besorgniserregenden Rotton an.

Das führte dazu, dass Harper in ihrer Tätigkeit innehielt. »Okay, du hast gewonnen. Ich verbringe zwei Nächte mit Dale. Das ist der Deal.«

»Ein Deal? Was bekommst du dafür? Etwa Geld? Oh, Harper! Wo hast du dich da nur wieder hineingeritten?«

Harper lächelte milde. »Peach, du bist wirklich der Meinung, dass ich absolut lebensunfähig bin. Natürlich lasse ich mich für Sex nicht bezahlen. Wo denkst du denn hin?«

»Dann sag mir, was das für ein Deal ist.«

»Nein, es geht dich nichts an.«

»Harper, auf was hast du dich da eingelassen? Er sieht aus, als wäre er ein reicher, gut aussehender, dominanter Mistkerl.«

»Peach, das ist Dale King, ihm gehört King Global. Er ist sogar ein sehr reicher, sehr gut aussehender, sehr dominanter Mistkerl. Er bekommt zwei Tage mit mir und wir werden beide auf unsere Kosten kommen.«

Fassungslos schüttelte Peach den Kopf. »Ich kann es nicht glauben. King Global? So jemanden lernt man doch nicht auf einer Singlebörse kennen.«

»Das habe ich auch gedacht. Doch die Wahrheit sieht anders aus.« Harper packte ihre Sachen zu Ende und ging dann zur Tür. »In zwei Tagen bin ich wieder da und dann erzähle ich dir alles.«

»Lass für alle Fälle dein Handy an, damit ich dich erreichen kann«, brummte Peach und folgte ihrer Schwester erst ins Wohnzimmer, dann zur Wohnungstür. »Pass auf dich auf, Harper. Ich weiß, wo du zu finden bist!«, rief sie ihr hinterher und der letzte Teil war wohl für Dale bestimmt.

~

Still lachte Dale in sich hinein. Diese Peach war eine Sorte für sich.

»Deine Schwester ist wirklich sehr nett.« Sie saßen im Fond des Wagens, der sie wieder nach Boston brachte.

»Sie ist manchmal eine Plage und man sollte sich wirklich nicht mit ihr anlegen.«

»Ist das eine ernst gemeinte Warnung?«

»Ich würde sagen, probiere es aus.«

Dale schmunzelte. »Lieber nicht.«

Er schleppte ihre Tasche zum Aufzug, obwohl dies zu den Aufgaben des Fahrers gehörte. Doch Dale war ihn so schnell wie möglich losgeworden – er wollte Harper ganz für sich allein. Selbst das Abendessen hatte er bereits bei Nolan bestellt, damit dieses wieder in seine Wohnung geliefert wurde.

Dale stellte die Reisetasche im Wohnzimmer ab und sah sich zu Harper um. »Vielleicht willst du dich vor dem Abendessen etwas frisch machen?«, fragte er, als es an der Tür klopfte.

»Oh, da ist schon das Essen.«

Harper öffnete schwungvoll die Wohnungstür und stand drei stattlichen Männern gegenüber.

»Seht ihr«, strahlte Bradford die anderen an, »ich habe euch doch gesagt, Dale hat eine Freundin, die bei ihm wohnt.«

Crazy-Reihe - Gesamtausgabe

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