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Die Lage

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Wenn von Einkommen die Rede ist, wird oft ein Jahresbetrag genannt. Die meisten Menschen können mit monatlichen Beträgen aber mehr anfangen, weil sie sich die Summe besser vorstellen können. Wir empfehlen daher auch für diese Rechnung eine monatliche Kalkulation. Jahresbeträge, zum Beispiel die Zahlungen für eine Versicherung, teilen Sie einfach durch zwölf und berücksichtigen Sie anteilig in Ihrer Monatskalkulation.

Nehmen Sie drei Blatt Papier. Auf das erste schreiben Sie Ihr monatliches Nettoeinkommen, zum Beispiel Ihr Gehalt. Falls Sie noch andere Einnahmequellen haben, kommen die Erträge daraus auch auf dieses Blatt. Das können Beihilfen sein, Kindergeld, Stipendien, eine Witwen- oder Waisenrente oder auch Einnahmen aus der Vermietung einer Wohnung. Es ist völlig okay, wenn auf diesem Zettel nur eine einzige Zahl steht.

Auf dem zweiten Zettel notieren Sie all Ihre monatlichen Ausgaben: Dazu gehören etwa die Miete, die Kosten für den Strom, gegebenenfalls auch Wasser- und Müllgebühren, falls die nicht über die Miete abgerechnet werden. Weiters die Kosten für das Internet und alle Handys, die Sie bezahlen. Die Gebühren für Rundfunk und Fernsehen, die Abokosten für Netflix, Sky, Spotify oder Amazon Prime, falls Sie dort Kunde sind. Kosten für Abos von Zeitungen und Magazinen oder kostenpflichtige Apps. Gebühren für Fitnessstudios — selbst wenn Sie niemals hingehen! — müssen auch auf die Liste. Außerdem anteilig alle Versicherungen, ob für Haus, Auto oder für Sie selbst. Zahlen Sie eine Mitgliedsgebühr für Carsharing, haben Sie ein Abo für den öffentlichen Personennahverkehr? Wenn Sie auch finanzielle Verantwortung für andere Menschen haben, gehören diese Kosten auch auf die Liste: Kitagebühren, Flötenunterricht, Kosten für eine Betreuung im Pflegeheim. Kalkulieren Sie außerdem einen Pauschalbetrag für Lebensmittel und, falls Sie ein Auto haben, für Benzin.

Das kann eine Zeitlang dauern, aber am Ende haben Sie einen guten Überblick darüber, wo Ihr Geld jeden Monat hinkommt und wie viel von Ihrem Einkommen dann noch übrig ist.

Widmen Sie sich nun dem dritten Zettel: Das ist das Blatt für Ihre Schulden. Wo und bei wem auch immer Sie in der Kreide stehen, jetzt ist es Zeit für die Wahrheit. Auf diesen Zettel kommt die offene Kreditsumme bei der Bank genauso wie überfällige Zahlungen ans Finanzamt. Haben Sie sich Geld bei Freunden geborgt oder schickt Ihnen ein Versandhändler schon die dritte Mahnung? Alles kommt auf diesen Zettel.

Vielleicht bleibt der dritte Zettel bei Ihnen glamourös leer, vielleicht ist er voll und Sie fühlen sich nun entsetzlich und geradezu körperlich erschöpft. Schulden sind oft eine emotionale Angelegenheit, aber sich den Überblick zu verschaffen, ist nicht nur der erste, sondern auch der wichtigste Schritt. Den haben Sie jetzt bewältigt. Ein Grund, stolz auf sich zu sein.

Egal, ob Sie nun also zwei oder drei beschriebene Zettel haben: Vielleicht fühlen Sie sich ganz wohl damit, vielleicht sehnen Sie sich gerade nach einem Erdloch, das Sie verschlucken möge. Machen Sie sich bewusst: Das ist Ihre Ausgangssituation. Sie sind schon dabei, die Lage zu verbessern.

Jetzt ist es übrigens Zeit für die Praline. Hochverdient.

Money Queen

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