Читать книгу Wie kam sie eigentlich zu SM - Sonia Quendt - Страница 6

Prolog

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Sie stand weiter hinten und schaute auf das Szenario. Als hätte sich das Wetter der Situation angepasst, grau, kühl und regnerisch. Sie blickte auf das Grab, das Grab Ihres Geliebten. Sie sah seine Frau, seine Kinder, mit ausdruckslosen Gesichtern.

Es war ihr, als schneide ein Messer in ihr Herz. Es gab ihn nicht mehr. Ihn, den sie mehr liebte als ihr Leben. Ihn, mit dem sie zwei intensive Jahre erlebt hatte. Der sie formte nach seinem Bild. Sie, die starke Frau. Die nie geglaubt hätte, dass so etwas möglich sei.

Warum wurde ihr dieses Glück genommen?

Als die Trauergemeinde gegangen war, legte sie eine weiße Rose auf sein Grab. Zu Hause angekommen, ging sie durch die Wohnung, öffnete den Schrank, roch an seinen Hemden, vergrub ihr Gesicht förmlich darin. Sie weinte ohne Ende.

Als sie keine Tränen mehr hatte, kam die Wut in ihr hoch. Er wusste doch, dass es gefährlich war, Motorrad zu fahren. Er wusste doch, dass er Verantwortung hatte. Für sie, für seine Frau, für seine Kinder!

Wieder ging sie durch die Wohnung, zerfetzte seine Hemden. Alles, was ihm gehörte, landete im Müll. Später, als sie wieder zur Besinnung kam, war sie erschrocken über sich und ihre intensiven Gefühle.

Sie hörte seine Worte: „Sei froh, dass du so intensive Gefühle hast.“ Und wieder wollten ihr die Tränen kommen, doch nur ein dumpfes Schluchzen entrang sich ihrer Kehle.

Sie hatte keine Tränen mehr. Sie war tot. Ihr Inneres war ausgebrannt. Sie schwor sich, nie wieder einen Mann zu lieben. Sich nie wieder so formen zu lassen, dass ihre Seele abhängig war. Sie legte ihr gesamtes sexuelles Leben ad acta. Ihren Beruf gab sie auf. Sie wollte nichts mehr, nie mehr irgendetwas.

Wie kam sie eigentlich zu SM

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