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Alte und neue Service-Ökonomie

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ervice hat eine neue Definition. „Service“ bedeutet nicht einfach Dienstleistung. Die Deutsche Post ist zum Beispiel ein klassisches Dienstleistungsunternehmen. Doch was wird geschehen, wenn sie im Bereich der Briefkommunikation demnächst ihren Monopolstatus verliert?

Sie bekommt eine Konkurrenz, die sie den Schrecken lehren wird: Vielleicht Postboten, die Briefe nicht nur bringen, sondern auch die Post abholen, Briefmarken verkaufen und durch andere Dienstleistungen den Weg zu den immer spärlicher werdenden Postämtern ersparen und den Briefkasten ersetzen - um nur einige Ideen zu nennen, die die Post nicht sehen will. Sie ist ein Service-Verhinderer - ein Dienstleister, für den es mit einer Dienstleistung getan ist. Oder ein Logistikunternehmen, das keinen großen Wert mehr auf Privatkommunikation legt, je nachdem, wie man es sehen will. Auf jeden Fall nichts ist in Zeiten der E-Mail mühsamer und hinderlicher, als einen Brief abzusenden. Vor dem langen Marsch zum Briefschlitz steht der Erwerb von Briefmarken, die Recherche der fünfstelligen Postleitzahl, die sich keiner mehr merken kann, die Besorgung von Briefumschlag und Papier.

Wenn der Brief nicht ganz zuklebt oder der Verschluss des Päckchens nicht hält, wird man neuerdings höflich gezwungen, vor Ort im „Shop“ Schnur oder Tesafilm käuflich zu erwerben, was früher der Postbeamte noch selbstverständlich erledigt hat. Wohl dem, der hier für Abhilfe sorgt.

Der „neue Service“ bedeutet: Sich ganz in die Situation anderer zu versetzen und deren Bedürfnisse und Quellen der Neugier zu erkennen, um daraus Produkte zu machen und sie den richtigen Leuten anzubieten.

In dieser Service-Ökonomie stehen Frauen besser da als Männer, weil sie kulturhistorisch besser geschult sind. Schon in der Evolutionsgeschichte hatten Männer mit Jagen und Sammeln alle Hände voll zu tun, während die Frauen für Ordnung in der häuslichen und familiären Struktur sorgten. Auch in der Menschheitsgeschichte waren sie - von Amazonen und Pharaoninnen abgesehen - selten der „herrschende“ Part, der über den privaten Hof, Menschen und Imperien regiert. Männer, die Jäger, Krieger, Beschützer und Besitzer. Frauen, diejenigen, die alles zusammenhalten. Aber gerade dieser „Mangel“ wurde durch andere Fähigkeiten kompensiert. Was Frauen besser beherrschen, ist jede Form von Spiel, sei es das gesellschaftliche, das Machtspiel oder auch das erotische Spiel.

Die Chefin

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