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Eine Kosten-Nutzen-Analyse durchführen
ОглавлениеBei einer Kosten-Nutzen-Analyse werden die erwarteten Vorteile eines Projekts den Kosten für seine Initiierung, die Durchführung und Einführung von Änderungen gegenübergestellt. Mit einer Kosten-Nutzen-Analyse fällt es leichter zu entscheiden,
ob ein Projekt zustande kommt und wenn ja, welches, sofern mehrere zur Auswahl stehen,
was geeignete Projektziele sind,
welche Erfolgskriterien vor und nach Abschluss eines Projekts gelten,
welche Ressourcen für die erforderlichen Projektarbeiten bereitstehen müssen.
Manche erwarteten Resultate eines Projekts lassen sich in konkreten Zahlen ausdrücken (wie zum Beispiel niedrigere Betriebskosten oder ein Umsatzplus). Bei anderen dagegen ist das nur zum Teil möglich. Soll Ihr Projekt beispielsweise die Motivation der Mitarbeiter erhöhen, wäre es klug, auf die damit verbundenen Vorteile wie geringere Fluktuation, höhere Produktivität, weniger Fehltage und weniger formelle Beschwerden hinzuweisen. Wann immer möglich, sollten Kosten und Nutzen eines Projekts in Geldwerten ausgedrückt werden, denn dadurch fällt die Beurteilung seines Nettowerts leichter.
Denken Sie an sämtliche Kosten in allen Phasen eines Projekts. Unterscheiden Sie zwischen einmaligen Kosten (wie Lohnkosten, Investitionen und bestimmte Transaktionen und Dienstleistungen) und wiederkehrenden (wie zusätzliches Personal, Lieferungen und Material oder Wartung und Reparatur). Darüber hinaus sollten Sie an folgende Punkte denken:
mögliche Kosten, wenn das Projekt nicht durchgeführt wird
mögliche Kosten, wenn das Projekt scheitert
Opportunitätskosten (anders ausgedrückt der mögliche Nutzen, wenn Sie sich für ein anderes Projekt entschieden hätten)
Je weiter Sie bei Ihrer Analyse in die Zukunft blicken, desto wichtiger ist es, Ihre Schätzung des Nutzens im Vergleich zu den Kosten in Euro umzurechnen. Blöd nur, dass Sie sich umso weniger sicher sein können, was Ihre Schätzungen anbelangt, je weiter Sie in die Zukunft sehen. Gut möglich, dass Sie von einem neuen Computersystem jahrelange Kostenersparnisse kalkulieren, doch wegen neuer Technologien könnte dieses System bereits nach einem Jahr als hoffnungslos veraltet gelten. Es bleibt festzuhalten, dass sich im Wesentlichen die folgenden zwei Fragen auf die Ergebnisse einer Kosten-Nutzen-Analyse auswirken:
Wie weit reicht der geschätzte Nutzen in die Zukunft?
Auf welchen Annahmen basiert Ihre Kosten-Nutzen-Analyse?
Auch wenn Sie selbst keine Kosten-Nutzen-Analyse durchführen (wollen), steht fest, dass Sie eine brauchen und natürlich wissen wollen, zu welchem Ergebnis gekommen wurde. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von dem Nettonutzen, das heißt der erwartete Nutzen eines Projekts übersteigt seine Kosten in Euro. Der Nettonutzen basiert auf zwei Annahmen:
Inflation : Die Kaufkraft eines Euro sinkt in der Regel innerhalb eines Jahres. Liegt die Inflationsrate für die kommenden zwölf Monate bei 3 Prozent, ist 1 Euro in einem Jahr nur noch 0,97 Euro wert. Oder anders ausgedrückt: Sie zahlen in zwölf Monaten ab heute gerechnet 1 Euro, wofür Sie heute nur 0,97 Euro bezahlt hätten.
Entgangene Kapitalrendite : Wenn Sie Geld für die Durchführung des in Erwägung gezogenen Projekts ausgeben, entgehen Ihnen künftige Zinseinnahmen, die fällig würden, wenn Sie dieses Geld konservativ anlegten. Angenommen, Sie zahlen 1 Euro auf Ihr Sparkonto, das mit 3 Prozent jährlich verzinst wird. Richtig, dann haben Sie in einem Jahr 1,03 Euro (eine Null-Inflation vorausgesetzt) auf der hohen Kante.
Damit diese Überlegungen in Ihre Kalkulation des Nettonutzens einfließen, sind folgende Angaben nötig:
Abzinsungsfaktor : Dieser Faktor gibt den zukünftigen Wert von einem Euro des heutigen Tages wieder, wobei sowohl die Auswirkungen der Inflation als auch die entgangene Kapitalrendite berücksichtigt werden.
Zugelassene Rückzahlungsdauer : Damit ist die Periode gemeint, in der erwartete Gewinne und geschätzte Kosten einbezogen werden. Sie sollten nicht nur den Kapitalwert für unterschiedliche Abzinsungsfaktoren und Rückzahlungsdauern ermitteln, sondern auch den internen Zinsfuß (den Wert des Abzinsungsfaktors, der einen Nettonutzen von null ergibt) für jede Rückzahlungsperiode.