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Tag 2, Dienstag

»Hey, Siebels, warte mal.«

Siebels blieb an der Türschwelle zum Büro von Jasmin stehen und schaute rein. »Guten Morgen, Jasmin. Was gibt es denn?«

»Weißt du, wann Till kommt?«

Siebels guckte auf die Uhr. Es war kurz nach halb neun. »Der wird bald auftauchen, warum?«

»Magst du noch einen Kaffee mit mir trinken, bis er kommt? Ich habe schon welchen gekocht.«

Schmunzelnd musste Siebels an sein gestriges Gespräch mit Sabine über seine neue Assistentin denken. Wollte sie ihn jetzt tatsächlich anbaggern? »Klar, ich komme gleich. Ich lege nur noch die Jacke im Büro ab.«

Jasmin war mit einem schnellen Schritt bei ihm und half ihm aus der Jacke. »Die kannst du auch hier so lange ablegen. Ich habe sogar einen Garderobehaken. Milch und Zucker, richtig?«

»Ja, richtig.« Siebels kam das nun doch etwas merkwürdig vor und er hoffte inständig, dass Till bald erscheinen würde.

»Wie läuft es denn mit eurem Fall?« Jasmin reichte Siebels die Kaffeetasse.

Vielleicht war sie ja einfach nur karrieregeil, überlegte Siebels. »Da stehen wir noch ganz am Anfang. Wäre gut, wenn wir bald den Bericht von der Spurensicherung bekommen würden.«

»Ich kümmere mich drum, dass das erledigt wird. Kann ich sonst noch was für dich tun?«

»Hast du gestern nicht gesagt, dass wir unseren Kaffee ab heute selbst kochen müssen?«

»Stimmt. Aber ich habe mich anders entschieden. Das gilt jetzt erst ab morgen. Das ist doch kein Problem für dich, oder? Ist er gut?«

»Wer ist gut?«

»Na der Kaffee. Oder ist zu viel Zucker drin? Ich mag ihn ja nicht so süß. Aber ich dachte, du bist mehr so der süße Typ, deswegen habe ich gleich zwei Stück Zucker rein.« Jasmin lächelte Siebels zuckersüß an und Siebels hielt nach Till Ausschau. Aber von dem war noch nichts zu sehen.

»Mmh, der ist gut. Perfekt. Danke.«

»Das freut mich, wenn er dir schmeckt. Setz dich doch einen Moment zu mir. Wir konnten uns gestern ja gar nicht richtig beschnuppern. Das war ja gleich so hektisch.«

In Siebels Erinnerung war diese Hektik ausschließlich von Jasmin ausgegangen, aber das behielt er jetzt für sich. »Bist du verheiratet?«, fragte er frei heraus und schnupperte sich zügig voran.

Jasmin hielt ihm ihre Hände vor die Nase. »Kein Ring. Nicht verheiratet. Ich bin Single. Und du? Du hast deine Frau doch hier bei der Arbeit kennen gelernt, habe ich gehört. Stimmt das?«

»Ja, das stimmt. Das war beim ersten Fall, den ich zusammen mit Till bearbeitet habe. Sie hat uns damals mit Hintergrundinformationen aus dem Sex-Gewerbe versorgt.«

»Jetzt rede dich aber mal nicht gleich um Kopf und Kragen«, lachte Jasmin mit erhobenem Zeigefinger.

Siebels’ Gesicht nahm schon eine rötliche Farbe an, als Till endlich auf der Bildfläche erschien. »Da bist du ja endlich«, stammelte er.

»Guten Morgen, oh gibt es schon wieder frischen Kaffee?«

»Nix da«, wimmelte Jasmin ihn ab. »Geht jetzt mal in euer Büro, ich habe zu tun.«

Siebels schüttelte nur den Kopf, schnappte sich seine Jacke und machte sich mit der Kaffeetasse in der anderen Hand auf den Weg nach nebenan. Till folgte ihm. Kaum hatte Siebels die Tür geöffnet, wurden er und Till mit einem warmen Applaus in Empfang genommen. Eine ganze Reihe der alten, ihnen noch gut bekannten Kollegen, hatte sich dort versammelt. In vorderster Front stand Charly, der auch gleich zu einer Rede ansetzte.

»Wir heißen die besten Kommissare und liebenswertesten Kollegen der letzten hundert Jahre herzlich willkommen, zurück im Dienst bei der Frankfurter Mordkommission. Ein Hoch auf Siebels und Till.«

Siebels stand mit offenem Mund vor seinen Kollegen, die wieder applaudierten. Till stellte sich neben Siebels und legte seinen Arm um dessen Schultern. »Sie haben uns ja doch nicht vergessen«, freute er sich.

Hinter ihnen kam Jasmin mit einem großen Strauß Blumen herein. »So, Jungs, den stelle ich mal auf den Tisch, dann sieht das nicht mehr ganz so trostlos bei euch aus.«

Siebels musste lachen, als er verstand, warum Jasmin ihn von seinem Büro fernhalten wollte, bevor Till eingetroffen war. Dann umarmte er seinen alten Weggefährten Charly Hofmeier. Till tat das Gleiche mit seinem alten Spezi Kulmbacher. Schließlich begrüßten und herzten sie all die anderen Kollegen und Kolleginnen.

»Tja, wenn ich das geahnt hätte, hätte ich Mettbrötchen mitgebracht«, seufzte Siebels.

Charly deutete auf ein ausgebreitetes gelbes Tuch auf dem Besprechungstisch, auf dem nun auch ein bunter Strauß Blumen stand. »Schau doch mal, was da wohl Leckeres drunter ist«, flachste er.

Siebels lüftete das Tuch und zum Vorschein kamen die beliebten Mettbrötchen. »Jetzt fühle ich mich endlich wieder wie zuhause«, zeigte Siebels sich erfreut.

Jasmin kam mit einem kleinen Geschirrwagen herein, auf dem drei große Kannen und ausreichend Tassen standen. »Also gut, Till, heute bekommst du ausnahmsweise auch noch mal einen Kaffee von mir.«

Nachdem alle Kollegen mit Mettbrötchen und Kaffeetasse ausgestattet waren, ergriff Charly wieder das Wort. »Dass ihr zwei morgens ohne einen guten Kaffee nicht arbeitsfähig seid, weiß man ja hier im Präsidium. Darum haben wir ein bisschen gesammelt, um euch die Rückkehr zur alten Arbeitsstätte etwas angenehmer zu gestalten. Lieber Siebels, lieber Till, da drüben steht ein Willkommensgeschenk der Frankfurter Polizei.« Charly zeigte auf ein Sideboard, auf dem wiederum unter einem Tuch verhüllt die nächste Überraschung wartete. Siebels ließ nun Till den Vortritt, der das Geschenk enthüllte. Zum Vorschein kam ein Kaffeevollautomat.

»Ist das geil«, gab Till seiner Freude lautstark Ausdruck. »Und ihr seid die geilsten Kollegen, die ich je hatte.«

»Ich glaube, ich habe euch ziemlich vermisst, während meiner Zeit als einsamer Privatdetektiv«, legte Siebels nach. »Ich bin echt froh, jetzt wieder mit euch zusammenarbeiten zu dürfen.«

In der nächsten halben Stunde wurde noch allerhand getratscht, dann verabschiedeten die Kollegen sich nach und nach. Zurück blieb Charly, einer der IT-Spezialisten des Präsidiums. Ohne dessen Unterstützung hätten Siebels und Till damals einige ihrer Fälle nicht so schnell aufklären können.

Siebels gesellte sich wieder zu seinem alten Kumpel. »Mensch, Charly, das war ein schöner Empfang. Danke dafür.«

»Bedankt euch bei Jasmin. Die hat das organisiert. Ich habe ihr nur ein paar Tipps gegeben, wo sie beim Sammeln überall vorstellig werden könnte.«

»Unsere Assistentin wird mir immer sympathischer«, stellte Till fest.

»Als sie mich vorhin davon abhalten wollte, allein ins Büro zu gehen, dachte ich schon, sie wäre ein bisschen durchgeknallt«, lachte Siebels. »Und du, Charly, wie läuft es bei dir?«

»Ich kann mich nicht beklagen. Aber ohne euch war es manchmal schon langweilig.«

»Na, dann ändern wir das doch wieder. Wir müssen an die E-Mails und Daten von Handy, Laptop und PC unseres Mordopfers kommen.« Siebels zeigte Charly das Foto. »Wäre schön, wenn wir dadurch einen Hinweis auf die Identität dieser jungen Frau bekommen würden.«

Charly pfiff durch die Zähne. »Wow, steiler Feger. Ich schaue mir seine Gerätschaften nachher mal an.«

»Jasmin lässt dir die Sachen ins Büro bringen.«

»Fein. So, dann will ich euch nicht länger bei euren Ermittlungen stören. Wir sehen uns, bis bald.«

*

Die Kanzlei Lang und Partner befand sich in der Bockenheimer Landstraße, in der Nähe der Alten Oper. In dem Altbau nahm die Kanzlei die Räumlichkeiten im Erdgeschoss sowie in der ersten Etage in Beschlag. Von außen wies nur ein unscheinbares Schild an der Hauswand auf die Büros von Lang und Partner hin. Im Eingangsbereich wurden Siebels und Till von einer Empfangsdame in einem teuren Designerkleid hinter einem Tresen mit einem breit aufgesetzten Lächeln in Empfang genommen. Siebels schätzte sie auf Ende zwanzig. Simultan legten Siebels und Till ihre neuen Dienstausweise vor der Dame auf dem Tresen ab.

»Wir möchten zu Herrn Lang«, sagte Siebels und sah dabei in ein perfekt geschminktes Augenpaar.

»Kriminalpolizei«, entfuhr es der Dame ehrfürchtig. »Darf ich fragen, worum es geht?«

»Das sagen wir Herrn Lang lieber persönlich.«

»Natürlich. Einen Moment bitte.« Die Frau griff zum Telefon, dunkelrot lackierte Fingernägel tippten graziös eine Durchwahl ein. Sie informierte ihren Chef über den eingetroffenen Besuch, lauschte einen Moment in die Hörmuschel und setzte dann wieder ihr breites Lächeln auf, nachdem sie das Gespräch beendet hatte. »Herr Lang holt sie in fünf Minuten ab. Setzen Sie sich doch bitte so lange.« Sie deutete auf eine kleine Sitzbank aus beigem Leder.

Siebels und Till saßen dort eine Viertelstunde, bis Tobias Lang erschien, um sie abzuholen. Er war Anfang fünfzig, trug das graumelierte Haar kurzgeschnitten und beeindruckte mit einer kräftigen Statur. Er war knapp 1,90 m groß und mit einem maßgeschneiderten dunkelgrauen Anzug bekleidet. »Sie sind wegen Martin hier«, sagte er mit einem wissenden Nicken. »Schreckliche Sache. Herr Brenner hat mich gestern ins Bild gesetzt. Kommen Sie, gehen wir in mein Büro.«

Siebels und Till folgten Tobias Lang über eine Treppe in die erste Etage, wo mehrere verschlossene Türen zu Einzelbüros führten. Tobias Lang ging schnellen Schrittes zu den zwei hintersten Türen auf der Etage. Dort lag sein Büro. Es war äußerst geräumig und vom Gang aus durch beide Eingänge betretbar. Neben einem mächtigen Schreibtisch stand ein Besprechungstisch mit vier Stühlen. Im hinteren Teil des Büros befand sich ein weiterer Arbeitsplatz, der aber unbesetzt war.

Tobias Lang bot seinen Besuchern zwei Stühle an seinem Besprechungstisch an. »Martin war meine rechte Hand. Ich kann es immer noch nicht fassen. Nils Brenner war gestern ziemlich durcheinander, als er mich angerufen hat. Er hat die Leiche von Martin gefunden, sagte er mir. Ich habe ihm für heute freigegeben. Was ist da denn genau passiert?«

»Das versuchen wir herauszufinden. Herr Schlosser wurde vorgestern Abend zwischen 22:00 und 23:00 in seinem Haus niedergeschlagen und erlag seinen schweren Kopfverletzungen.«

»War es ein Einbrecher?«

»Das können wir ausschließen. Er muss den oder die Täter ins Haus gelassen haben.«

»Also jemanden, den er kannte? Mit seiner Ex-Frau lag er ja schon seit Jahren im Clinch«, hegte Tobias Lang auch gleich einen Verdacht.

»Kennen Sie seine Frau?«

»Nicht wirklich. Es gab Gelegenheiten, bei denen wir zusammengetroffen sind. Bei einer Weihnachtsfeier oder ähnlichen Anlässen. Ein widerliches Weib, wenn Sie mich fragen. Sie hat Martin das Leben zur Hölle gemacht.«

»Ich habe mich schon mit ihr unterhalten«, sagte Till. »Sie warf ihrem Mann vor, außereheliche Affären gehabt zu haben. Halten Sie das für möglich?«

Tobias Lang zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Keine Ahnung, sein Liebesleben interessierte mich nicht. Aber wundern würde es mich nicht, bei der Giftschlange, mit der er verheiratet war.«

Siebels legte nun das Foto vor Tobias Lang auf den Tisch. »Das wurde bei Martin Schlossers Leiche gefunden. Kennen Sie diese Frau?«

Lang nahm das Foto zur Hand und betrachtete es eingehend, bevor er es Siebels wieder zurückgab. »Die Kleine hat Klasse«, kommentierte er das Bild. »Hat Martin anscheinend doch noch was Passendes gefunden. Und damit jemanden ziemlich eifersüchtig gemacht, würde ich vermuten.«

»Finden Sie nicht, dass sie ein bisschen zu jung für Herrn Schlosser gewesen ist?« Siebels steckte das Bild wieder ein.

»Vielleicht machte das ja gerade den Reiz aus, für Martin und für sie. Jedenfalls handelt es sich um eine erwachsene Frau. Also was solls? Ich hätte es ihm gegönnt, nach allem, was er mit seiner Ex durchgemacht hat.«

»Sie kennen die Frau also nicht?«

»Nein, Martin hat sie mir leider nicht vorgestellt.«

»Gut. Herr Schlosser war hier in der Kanzlei also Ihre rechte Hand. Heißt das, dass er in der Hierarchie gleich hinter Ihnen stand?«

»Im Prinzip ist das richtig. Martin hatte schon seit zehn Jahren Partnerstatus. Es gibt noch einen zweiten Partner, Jürgen Hellmann. Den habe ich aber erst vor ungefähr zwei Jahren dazu geholt. Vorher war er als einfacher Anwalt hier beschäftigt. Die beiden waren gleichberechtigt, im Zweifel hatte Martins Wort aber höheres Gewicht. Jedenfalls in meinen Ohren.«

»Gab es denn Differenzen zwischen Herrn Hellmann und Herrn Schlosser? Oder zwischen Ihnen und Herrn Schlosser?«

»Wir sind eine äußerst erfolgreiche Kanzlei mit namhaften Mandanten. Das liegt nicht zuletzt daran, dass wir als Team zusammenarbeiten. Differenzen gibt es natürlich immer, aber die werden hier unter Männern ausdiskutiert und dann ist Ruhe.«

Siebels ließ sich nicht anmerken, dass er da von Nils Brenner ganz andere Informationen bekommen hatte. Um dem nachzugehen, kam er nun auf diesen zu sprechen. »Herr Schlosser und Herr Brenner sollten gestern ja gemeinsam zu einem Seminar nach Stuttgart fahren. Arbeiteten die beiden auch sonst eng zusammen? So, wie ich Herrn Brenner verstanden habe, nimmt er in der Kanzlei ja auch eine verantwortungsvolle Position ein.«

»Hat er das gesagt?«

»Nicht direkt. Aber ich dachte, dass aus seinen Worten herausgehört zu haben.« Siebels hatte aus Brenners Worten diesbezüglich zwar gar nichts herausgehört, aber er wollte jetzt herausfinden, wie das Arbeitsklima in dieser Kanzlei war.

Tobias Lang nickte unmerklich. »In einigen Wochen tritt die Geldwäschegesetzmeldepflichtverordnung Immobilien in Kraft. Das gehört unter anderem zum Aufgabenbereich von Nils Brenner. Zu diesem Thema sollte er das Seminar gestern besuchen. Ich wollte aber, dass Martin sich auch auf den neuesten Stand bringt. Weil ich von Brenners Fähigkeiten nicht mehr wirklich überzeugt bin. Als ich ihn eingestellt habe, dachte ich, einen hungrigen und erfolgsgierigen Anwalt an Land gezogen zu haben. Leider hat sich das nicht bewahrheitet. Spätestens seitdem er Vater geworden ist, hat sein beruflicher Elan sehr zu wünschen übriggelassen. Lange wird er hier nicht mehr tätig sein.«

»War das auch die Meinung von Herrn Schlosser? Und von Herrn Hellmann?«, hakte Siebels nach.

»Ja, da waren wir uns einig. Brenner hat das aber noch nicht kapiert. Der hält sich für einen tollen Anwalt und hegt sogar Ambitionen, hier noch als Partner einzusteigen. Das zeugt von einem völlig verzerrten Bild der Realität.«

Till hatte sich bisher noch gar nicht geäußert. Er hatte Tobias Lang aber sorgfältig beobachtet und war zu dem Entschluss gekommen, dass der tatsächlich das Alphatier darstellte, von dem Nils Brenner gesprochen hatte. »Auf Herrn Brenner würden Sie als Mitarbeiter also gern verzichten«, brachte Till sich nun ein. »Jetzt müssen Sie aber auf die Dienste von Herrn Schlosser verzichten. Ändert das etwas an Ihren Plänen bezüglich der Zukunft von Herrn Brenner in der Kanzlei?«

Tobias Lang sah Till unverblümt lange direkt in die Augen, bevor er darauf einging. »Was wollen Sie damit sagen? Dass Nils Brenner Martin umgebracht hat, um seine Stellung hier zu festigen? Oder gar, um dessen Position als Partner zu übernehmen?«

»Ich wollte damit gar nichts sagen«, stellte Till klar. »Ich habe Ihnen nur eine Frage gestellt.«

»Aber die Frage war gar nicht so dumm. Auf den Gedanken bin ich überhaupt noch nicht gekommen. Dem Brenner würde ich das zutrauen. Nicht, weil er bösartig ist, sondern weil er ein Verlierertyp ist, sich das aber nicht eingestehen will. Vielleicht hat Martin ihm das zu verstehen gegeben und es kam zum Streit, der schließlich ausgeartet ist. Was weiß ich.«

»Haben Sie Familie?«, erkundigte sich Till.

»Eine Frau und zwei Kinder. Aber wir leben getrennt. Warum fragen Sie?«

»Weil das Familienleben Ihrer Mitarbeiter Ihnen scheinbar gegen den Strich geht. Die Vereinbarkeit von Job und Familie wird heutzutage ja eher propagiert«, kritisierte Till die Ausführungen von Tobias Lang.

»Die Entscheidung, wo und wie jemand sein Arbeitsleben gestalten will, bleibt ja jedem selbst überlassen. Wer hier in verantwortungsvoller Position tätig sein und ein entsprechendes Gehalt einstreichen will, muss auch Leistung bringen. Und jetzt muss ich unser Gespräch auch wieder beenden. Ich habe noch einen wichtigen Termin.«

»Wir sind so weit auch fertig«, sagte Siebels und erhob sich. »Wir würden uns aber gerne noch kurz mit Herrn Hellmann unterhalten.«

»Das geht jetzt nicht. Der ist außer Haus bei einem Mandantengespräch.«

»Gut, dann verschieben wir das zunächst.«

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