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Samadir

Feindlich besetztes Territorium

15. Juni 2891

Garners 12. Flotte sprang nicht allein ins Zielsystem. Die Kooperative, die Konföderation demokratischer Systeme und ein Dutzend weiterer kleiner Sternennationen hatten fast siebenhundert Schiffe zusammengezogen, um die Offensive zu unterstützen. Als die Armada bei Samadir materialisierte, nahmen die annähernd tausend Einheiten sofort Gefechtsformation ein. Wie sich herausstellte, wurden sie bereits erwartet.

Garner knirschte mit den Zähnen, als drei Lichtsekunden voraus eine Flotte von Hinradyschiffen frontal auf sie zuhielt. Er warf seinem XO einen kurzen Blick zu. Dieser verstand die unausgesprochene Frage.

»Dreihundert feindliche Schiffe. Standard-Hinrady-Angriffsformation.«

Garner nickte. Seine Gedanken überschlugen sich. Das bedeutete, der Gegner hielt mit Höchstgeschwindigkeit auf die menschliche Flotte zu. Die Hinrady hatten aus ihren Fehlern gelernt und trachteten danach, die Distanz zu ihren Gegnern so schnell wie möglich zu überwinden, weil sie wussten, dass sie bei einem Fernkampfgefecht mit der menschlichen Flotte Federn lassen mussten. Eine Menge Federn.

Der Admiral biss sich leicht auf die Unterlippe. Die Hinradyschiffe schlossen mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf, schneller, als es jeder menschlichen oder Drizileinheit möglich gewesen wäre. Garner musste eine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen, und zwar schnellstens.

Eine Sache gab ihm jedoch zu denken. Um seiner Armada auf dieser Weise zu begegnen, mussten die Hinrady gewusst haben, wann und auch wo die terranischen Einsatzkräfte auftauchen würden. Entweder der Gegner hatte bessere Sensoren, als man je für möglich gehalten hätte, was gar nicht abwegig erschien. Oder jemand hatte sie vor dem Angriff auf Samadir gewarnt.

Garner legte die Stirn in Runzeln. Fast ungewollt kam ihm sein unfreiwilliger Gast in dessen Gefängniszelle in den Sinn. Hatte der die Hinrady vor dem Angriff informiert? Möglich wäre es in der Tat. Aber wenn dem so war, wo befanden sich derzeit die Schwarmschiffe? Es wäre dem Gegner bei einer minimalen Vorwarnzeit ein Leichtes gewesen, das System mit Schwarmschiffen zu spicken und Garners Verbänden ein tödliches Willkommen zu bereiten.

Der Admiral schob den Gedanken entschlossen beiseite. Sie waren nun hier, und auch wenn der Gegner offenbar vorgewarnt war, befand er sich doch mehr als drei zu eins in der Minderheit.

»Bremsmanöver für alle Einheiten!«, ordnete er an. »Rückwärtsschub und mit Beschussplan Alpha auf meinen Befehl beginnen.«

MacGregor gab die Anweisungen weiter. Die Truppentransporter waren als Erste in der Lage, ihre Geschwindigkeit annähernd auf null zu reduzieren. Sie warteten in einiger Entfernung ab, wie das Gefecht verlaufen würde. Falls Garner unterlag, bestand für sie immer noch die Möglichkeit, wieder aus dem System zurück in republikanischen Raum zu springen.

Die Kampfschiffe des kombinierten multinationalen Verbands bremsten ab und legten den Rückwärtsgang ein. Das hörte sich zwar einfach an, war aber im Weltraum bei über tausend Schiffen schwer genug auszuführen. Der Vorgang dauerte annähernd eine Stunde. Sechzig Minuten, in denen die Hinrady weiterhin aufschlossen.

Die menschlichen Einheiten zogen sich erst langsam, dann immer schneller von den angreifenden Feindschiffen zurück. Die Hinradyflotte näherte sich mit rapider Geschwindigkeit der äußersten Gefechtsdistanz terranischer Fernkampfwaffen an. Garner spürte, wie ihm dicke Schweißtropfen auf die Stirn traten. Er wartete ab, bis die gegnerischen Schiffe ganz knapp vor der imaginären Linie standen, die die Reichweite markierte. Erst da gab er den erlösenden Befehl. »MacGregor? Befehl an alle Schiffe: Gefecht eröffnen gemäß Plan!«

Die Hinrady hatten sicherlich erwartet, dass der komplette menschliche Verband unter Führung der Republik das Feuer eröffnen würde. Falls dem so war, dann wurden sie enttäuscht und möglicherweise auch überrascht. Garner hatte nicht die geringste Absicht, den Gegner mit bloßer Feuerkraft zu überwältigen, wie es sicherlich viele andere Kommandeure an seiner Stelle getan hätten.

Auch die Menschen, allen voran Garner, hatten Konsequenzen aus den bitteren Erfahrungen der letzten Schlachten gezogen und einiges daraus gelernt.

Garner hatte seine Flotte in drei Teilverbände mit jeweils etwas mehr als dreihundertdreißig Schiffen aufgeteilt. Teilverband eins eröffnete aus allen Rohren feuernd das Gefecht. Die Geschosse hielten in einem dichten Pulk auf das Zentrum des Gegners zu. Garner wusste, von diesen Lenkflugkörpern würde es kein einziger bis zum Gegner schaffen. Das war auch nicht die Absicht, die dahintersteckte.

Der Gegner setzte seine Energiewelle ein, mit der er feindliche Fernlenkwaffen zur Explosion brachte. Wie erwartet, sprenkelten Tausende von Detonationen den Raum zwischen den beiden Flotten, als sämtliche Geschosse der ersten Torpedowelle detonierten.

Die erste Welle hatte den Feind noch nicht erreicht, da feuerte Teilverband zwei eine Geschosssalve ab. Und mit weniger als einer halben Minute Verzögerung folgte die Geschosswelle von Teilverband drei.

Die drei Teilverbände wechselten sich beständig ab und zwangen den Gegner unaufhörlich dazu, seine Abwehrwaffe einzusetzen, um die einkommenden Salven nacheinander zu zerstören. Die Energiewelle benötigte jedoch nach jedem Einsatz eine gewisse Zeit, um wieder aufzuladen. Durch den zeitlich versetzten Beschuss ihrer Fernkampfbewaffnung zwang Garners Flotte den Gegner dazu, seine Abwehrwaffe so oft wie nur irgend möglich einzusetzen. Und mit jedem Einsatz gelang es den Torpedosalven, sich der feindlichen Flotte weiter anzunähern. Der Erfolg stellte sich in deutlich kürzerer Zeit ein, als es Garner bei Umnest gelungen war.

Die Verbände des republikanischen Admirals übersättigten die gegnerische Nahbereichsabwehr in weniger als einer dreiviertel Stunde.

Tiefe Befriedigung erfüllte Garner, als die Sensoren der Beowulf die ersten Einschläge auf der Bugpanzerung der führenden feindlichen Schiffe registrierten. Die Hinrady setzten weiterhin ihre Energiewelle ein, konnten aber nicht verhindern, dass immer mehr ihrer Schiffe unter Beschuss gerieten. Es dauerte nicht lange und die ersten Einheiten fielen aus.

Auf Garners Plot verschwanden mehrere rote Symbole auf einen Schlag, andere blinkten aufgeregt, was auf schwere Schäden hindeutete.

Wiederum fühlte Garner widerwilligen Respekt in sich aufsteigen. Die Verluste der Hinrady stiegen mit jeder Sekunde, die verging, und mit jeder Torpedosalve, die auf ihre Formation einhämmerte, aber die Primaten zogen einfach den Kopf zwischen die Schultern und pflügten durch den Beschuss. Sie akzeptierten die Verluste als notwendiges Übel, obwohl bereits gut ein Drittel ihrer Flotte ausgeschaltet oder in erheblichem Umfang beschädigt war.

Mit einem Mal lösten sich Schwärme kleiner Flugkörper von den feindlichen Schiffen und steuerten auf Garners Flotte zu. Er wusste bereits, was vor sich ging, noch bevor sich MacGregor zu Wort meldete. »Feindlicher Jägerangriff.«

Der Admiral nickte. »Jäger ausschleusen und Abwehrlinie konsolidieren.«

Nur Sekunden später schleusten seine Trägerschiffe eigene Jäger aus, die sich ober- und unterhalb der Hauptkampflinie zum Gefecht formierten. Garners Wangenmuskeln verkrampften sich. Die Hinradyjäger stürmten die terranische Formation, wo sie bereits von Abfangjägern erwartet wurden. Eine heftige Jägerschlacht entbrannte. Unzählige Explosionen flammten urplötzlich auf, nur um Sekundenbruchteile später auszukühlen. Jede Detonation bedeutete das Ende eines Piloten, sei es Freund oder Feind. Der Hauptverband der Hinrady pflügte unbeeindruckt durch das Trümmerfeld, das die Jägerschlacht hinterließ, und eröffnete seinerseits das Feuer.

Hunderte Energiestrahlen überbrückten die Entfernung zwischen Hinrady- und menschlicher Flotte innerhalb eines Wimpernschlags. Die älteren Kriegsschiffsklassen der kleineren Sternennationen traf es als Erstes. Der feindliche Angriff zerschlug praktisch mühelos Garners linke Flanke, wobei mehr als sechzig Schiffe vernichtet wurden. Knapp die doppelte Anzahl wurde so schwer beschädigt, dass sie sich zurückziehen mussten.

Auf Garners taktischem Hologramm gingen im Sekundentakt Verlust- und Schadensmeldungen verbündeter Einheiten ein. Seine Fingerspitzen verkrampften sich in die Lehnen seines Kommandosessels.

Wieder einmal bewies der Feind, wie sträflich dumm es war, diesen zu unterschätzen. Die Republik war geradezu glimpflich davongekommen. Lediglich fünf Kreuzer meldeten geringfügige Schäden. Der Feind konzentrierte sich eindeutig auf die älteren Schiffsklassen und dünnte Garners Angriffslinien gefährlich aus.

Der Admiral widerstand nur mit Mühe dem Impuls, mit der geballten Faust auf seine Lehne einzuhämmern. Noch während er zusah, verloren die republikanischen Verbündeten weitere fünfzig Schiffe. Die Verlustrate senkte sich rapide zugunsten des Gegners und seine eigenen Einheiten befanden sich noch nicht einmal in Energiewaffenreichweite.

»Schicken Sie die Geschwader 3.1, 3.2 sowie 3.5 an unsere linke Flanke. Wir brauchen dort dringend mehr Feuerkraft. Außerdem beordern Sie die Schlachtkreuzer der Geschwader 5.5 und 5.6 in die erste Feuerlinie. Der Tanz geht gleich los.«

MacGregor antwortete nicht. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, die Anweisungen an die betreffenden Einheiten weiterzugeben. Stattdessen nickte er lediglich, während seine Lippen unhörbare Worte formulierten und der XO der Beowulf auf sein Pad eintippte.

Garner wartete angespannt und beobachtete die Vorgänge weiterhin auf seinem taktischen Hologramm. Mehr blieb ihm im Moment ohnehin nicht zu tun übrig. Die Schiffe formierten sich gemäß seinen Anweisungen. Die republikanischen Kreuzer, die er an die linke Flanke beordert hatte, gaben dieser einen gewissen Rückhalt, sodass die Verluste sanken, auch wenn sie trotzdem unangenehm hoch blieben.

Garner tippte mit dem linken Zeigefinger immer wieder unbewusst auf seine Lehne. Als er es bemerkte, stoppte er die nervöse Geste. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, überschritten die feindlichen Schiffe die zweite imaginäre Linie, worauf der Admiral bereits ungeduldig gewartet hatte.

»Geschwindigkeit umkehren und Feuer frei!«, befahl er ohne Zögern.

Nun war die Richtung egal, in der sich die terranischen Schiffe bewegten. Sie bremsten erneut ab und gaben gleichzeitig Vollschub. Parallel eröffneten sie aus allen Rohren das Feuer.

Die Beowulf und die sie eskortierenden Schlachtkreuzer nahmen mit ihren Sturmlasern die ersten Hinrady-Jagdkreuzer aufs Korn und schnitten sie binnen weniger Sekundenbruchteile in Stücke. Die Schiffe brachen bereits nach oberflächlichem Kontakt mit zweien oder dreien dieser leistungsstarken Energiewaffen einfach auseinander. Trümmerstücke trieben in Flugrichtung weiter und prallten von der Bugpanzerung des Dreadnoughts ab.

Die terranischen Jagdbomber gingen zum Angriff über. Die feindlichen Jagdkreuzer verfügten ausschließlich über Offensivwaffen, die starr nach vorn feuerten. Zur Abwehr eines Bomberangriffs konnten sie lediglich auf eigene Jägerunterstützung zählen. Diese war aber bereits in heftige Kämpfe verstrickt und kaum in der Lage, die Bomber abzuwehren. Genau darauf hatte Garner gebaut.

Die Mammoth und Mammoth II drangen in die feindliche Kampfzone ein und stürzten sich von oben auf den Gegner. Mehrere Hinrady-Angriffsjäger stellten sich ihnen in den Weg. Nach kurzem Kampf gingen ein Dutzend Bomber in Flammen auf, aber im Gegenzug wurde die feindliche Abwehrlinie komplett zerschlagen. Die Trümmer von mehr als fünfzig gegnerischen Jägern markierten den Weg, den Garners Bomber zurücklegten. Die Deckgeschütze der Jagdbomber feuerten ohne Unterbrechung und hielten die Reste der feindlichen Jägerformation auf Abstand.

Die Bomber näherten sich dem Zentrum der Jagdkreuzerformation an. »Na los! Na los!«, betete Garner leise sein Mantra herunter, als könne er den Angriff dadurch irgendwie beeinflussen.

Die Bomber klinkten ihre Torpedolast sowie eine große Anzahl an Haftminen in Flugrichtung aus. Der Admiral lächelte grimmig.

Noch während die Bomber kehrtmachten, schlug über den feindlichen Schiffen die Torpedowelle ein wie der Hammer Thors persönlich. Die Jagdkreuzer waren robust und schwer zu knacken, das räumte Garner jederzeit ein. Aber auch sie waren nicht unschlagbar. Hunderte Explosionen sprenkelten die gegnerischen Einheiten vom Bug bis zum Heck. Panzerung wurde aufgerissen und die Detonationen pflanzten sich ins sensible Innenleben fort. Eine ganze Reihe roter Symbole verschwand vom Plot des Admirals. Aber als wäre das noch nicht genug, flog der Hinradyverband anschließend durch eine Wolke von kleinen, fiesen Vorrichtungen.

Die Haftminen waren verglichen mit den Torpedos winzig und auch ihre Zerstörungskraft hielt sich in Grenzen. Doch der Gegner war angeschlagen. Kein Schiff der feindlichen Formation war ohne Blessuren und erhebliche Schäden an der Außenhülle davongekommen. In dieser Verfassung stellten auch diese kleinen Sprengkörper eine große Bedrohung dar.

Die Minen reagierten, sobald ein feindlicher Kreuzer ihren Dunstkreis passierte. Sie hefteten sich in ganzen Scharen an eines der Hinradyschiffe, immer drei oder vier Dutzend auf einmal – und dann taten sie das, wofür sie entwickelt worden waren.

Die gepanzerte Kuppel der Kommandobrücke war geschlossen, sodass Garner das Schauspiel nicht mit eigenen Augen sehen konnte. Über sein taktisches Hologramm liefen jedoch ununterbrochen Schadensprognosen. Der Gegner erlitt innerhalb kürzester Zeit furchtbare Verluste.

Der Admiral war versucht, in Jubel auszubrechen. Nur seine Disziplin hielt ihn zurück – und das Wissen, dass eine Schlacht nie so einfach verlief, wie man das gerne hätte. Auch ein besiegt geglaubter Gegner konnte noch austeilen.

Aus dem Sturm aus explodierenden Minen, geborstener Panzerung sowie den Leichen ins All gesogener Hinrady, schoben sich etwa drei Dutzend feindliche Jagdkreuzer.

Aus den Schadensdiagrammen ließ sich ablesen, dass die Schiffe kaum noch funktionstüchtig waren. Menschliche Einheiten wären längst unter der Last der Beschädigungen zusammengebrochen. Menschliche Besatzungen hätten sich längst dazu entschlossen, das Schiff aufzugeben.

Nicht aber die Hinrady. Die Jagdkreuzer wurden gerade noch von Spucke und guten Wünschen zusammengehalten und dennoch eröffneten sie das Feuer. Ihre Energiestrahlen fraßen sich in Garners Einheiten. Wo sie auf Panzerung trafen, da brannten sie tiefe Schneisen hinein.

Die Kooperative verlor zwei Korvetten und einen Angriffskreuzer. Die KdS büßte einen Träger ein. Und auch die Republik verlor drei Schlachtkreuzer der vordersten Frontlinie.

Garner knirschte mit den Zähnen. Er hasste es für gewöhnlich, einen unterlegenen Gegner auf diese Weise auszuschalten. Aber in diesem speziellen Fall machte er eine Ausnahme. Die Hinrady wollten es nicht anders haben. Sie ließen ihm keine Wahl.

Der republikanische Admiral machte eine knappe Geste in Richtung seines Hologramms. MacGregor nickte und gab über sein Pad eine Anweisung an die restliche Flotte weiter. Nur Augenblicke später eröffnete die gesamte Front das Feuer. Die verbliebenen Hinradyschiffe verschwanden unter einem Tornado aus Energiestrahlen, die sie buchstäblich aus dem All fegten.

Die Geschütze verstummten schlagartig. Zurück blieb eine Trümmerwolke, die von den menschlichen Einheiten durchpflügt wurde. Die Hinrady hatten sie gezwungen, ihren Verband komplett auszulöschen.

Der Bordcomputer listete alle erlittenen Verluste auf. Mehr als zweihundertsechzig Schiffe waren zerstört oder so schwer beschädigt worden, dass sie als nicht mehr kampftauglich eingestuft werden mussten.

Sie waren mit mehr als dreifacher Übermacht in das System eingerückt, hatten aber nahezu ähnlich hohe Verluste wie der Gegner erlitten. Garner benötigte einen Moment, um diese Erkenntnis sacken zu lassen.

Er schluckte schwer und winkte seinen XO näher. »Die Flotte soll zum Planeten vorstoßen«, befahl er. »Anschließend kann mit der Landung begonnen werden. Die Bomber sollen unseren Legionen Deckung aus der Luft geben.«

MacGregor nickte eifrig und trat einige Schritte zurück. Er wusste, sein kommandierender Offizier hätte jetzt gern ein paar Minuten für sich.

Garner bildete mit seinen Händen ein Dreieck und stützte sein Kinn darauf, während er seine Gedanken schweifen ließ. Sie hatten die Raumüberlegenheit im System erkämpft und die feindliche Flotte vernichtend geschlagen. Warum also fühlte sich das alles nicht so an wie ein tatsächlicher Sieg? Und noch etwas beschäftigte ihn, wurmte ihn regelrecht: Der Feind war ganz offenbar vorgewarnt worden. Warum standen also nur dreihundert Feindkreuzer im System. Die Nefraltiri hätten gut viermal so viele Schiffe schicken können. Garner machte ein Gesicht, als hätte er auf eine Zitrone gebissen. Warum hatte er nur insgeheim das Gefühl, er befände sich genau dort, wo die Nefraltiri ihn haben wollten?

Das gefallene Imperium 8: Auf Leben und Tod

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