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Aufräumen mit Vorurteilen Pressestimme

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„Der Autor landete mit seinem Erstling »maschendrahtzaun« einen Volltreffer. Seine Kultgemeinde schätzt die für den deutschen Sprachraum einmalige Stephen-King-Adaption, mit der sich Stefan Koenig sein eigenes Genre aus Comedy, Horror und kulturkritischem Politkrimi schuf.

Zweifellos ist sein Anliegen nicht nur die auf Hochspannung fixierte Unterhaltung, das Eindringen in die Schwächen unserer voyeuristischen Psyche. Es geht ihm ebenso um Sensibilisierung für jene kritischen Ansätze, die hinter der johlenden Kommunikationsfassade die gähnende Leere unserer scheinbaren Wertegesellschaft auszumachen glauben.

Vor Stefan Koenig und Stephen King hatte bereits 1943 der große deutsche Schriftsteller Hermann Hesse in seinem Alterswerk »Das Glasperlenspiel« vor dieser nahenden dekadenten Kultur eines »feuilletonistischen Zeitalters« gewarnt. Umsonst.“

(Michael Winkler im Vogtland-Anzeiger)

(Statt eines Vorwortes)

Wenn ich bedenke, mit wie viel Eitelkeiten die Welt bestückt ist, mit wie vielen selbstsüchtigen TV-Auftritten und medialem Klamauk sich die Protagonisten unserer realen Welt umgeben, dann habe ich das Gefühl, einen Beitrag hinzufügen zu sollen. Ist es nicht im Sinne unserer Selbstdarsteller, wenn man sie als Romanfiguren mit völlig neuen Identitäten ein anderes Leben, ein Leben in einer unmöglichen Zukunft leben lässt? Ich habe mich dazu entschlossen, weil Personen der Zeitgeschichte es würdig sind, dass man sie über die Zeitgeschichte hinaus in immer neuen Märchen und in immer neuem Gewande weiterleben lässt.

Viele meiner Leser haben mich auf meinem Facebook-Portal gefragt, wie ich auf diesen Titel kam: Tod im Kanzleramt. Sie sahen darin offensichtlich sofort den unausweichlichen Tod der Kanzlerin. Das, ehrlich gesagt, wäre mir zu unappetitlich. Zu billig. Ich bin kein Freund dieser Frau, allerdings glaube ich nicht, dass Gewalt irgendetwas löst. Nein, sie spielt nur eine Rolle in einem Theaterstück; dazu hören wir Musik: Puppet on a String, von Sandie Shaw. In meinem Stück spielen die Namen keine Rolle. Sie können austauschbar sein, so wie der Tod – man tauscht das Leben gegen ihn.

Aber was ich Ihnen gerne verraten möchte ist, wie ich auf den Titel meines Thrillers kam. Auf die Idee brachte mich die britische Schriftstellerin Hilary Mantel mit ihrem 2014 erschienenen Titel »Die Ermordung Margaret Thatchers«. Zuerst fand ich den Titel überaus geschmacklos, da die als „eiserne Lady“ bekannte radikalkonservative Ex-Regierungschefin gerade ein Jahr vor Mantels Veröffentlichung an den Folgen eines Schlaganfalls auf durchaus natürliche Weise verstorben war.

In Mantels Story allerdings wird ein Anschlag auf Thatcher im Stil der Kennedyermordung verübt – es bleibt offen, wie der Anschlag ausging. Ich fand das skurril. Und dann las ich, dass Hilary Mantel noch im Jahr dieser Veröffentlichung von Königin Elisabeth II. zur »Dame Commander of the Order of the British Empire« ernannt wurde. Seit 2014 hängt sogar ein Bild von ihr in der British Library. Jetzt also kennen Sie mein Ziel. Worum ich Sie gefälligst bitten möchte: Räumen Sie folglich auf mit Vorurteilen gegen Königinnen, knallharten Regentinnen und wenig charmanten Autorinnen und Autoren.

Lowbrook, irgendwann

Ihr Stefan Koenig

Tod im Kanzleramt

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