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Mordmotiv 5: Aussteigbehinderer
ОглавлениеWenn wir gerade dabei sind: Die Leute, die verfrüht aus einem Bus oder Zug aussteigen wollen, sind vermutlich dieselben, die sich draussen an einer Haltestelle oder am Gleis so hinstellen, dass diejenigen, die gerne aussteigen wollen, keine Chance haben. Dieses Verhalten macht absolut keinen Sinn. Wenn Leute reinwollen und sich dort dann möglichst einen Sitzplatz wünschen, sollten sie diejenigen, die diesen Platz freimachen, auch aussteigen lassen. Das erhöht die Chancen darauf, Platz zu finden. Aber nein, die Traube aus dumpfbackigen Pendlern, die den Ausgang versperrt, ist gross und dichtmaschig. Da steht man dann im Bus, sieht, wie sich die Tür öffnet und ist dann gezwungen, sich einen Fluchtweg zu bahnen durch eine Horde, die sich zombiemässig auf einen zubewegt. Gibt es eine schönere Art, den Tag zu beginnen, richtig? Vor allem weil die Drängler uns Aussteiger in der Regel auch noch mit bösen Blicken beschenken, die uns zu sagen scheinen: Was musst du hier auch aussteigen, wo ich doch eigentlich rein will? Dabei, und hier werden wir für einmal philosophisch, gilt es doch zu bedenken: Jeder Einsteiger ist auch ein Aussteiger, früher oder später. Eine bewährte Methode, diesem Gesocks eins auszuwischen, ist eine Gruppenabsprache im Zug oder Bus. Man steigt brav aus, quält sich an den Dränglern draussen vorbei und steigt schnell bei der hinteren Tür ein, um dann wieder den Weg nach draussen anzutreten. Auf diese Weise bricht der Fluss an Aussteigern nicht ab, und die Nerven der Einsteigewilligen werden schwer geprüft.
Vorgeschlagene Mordmethode: Sich die Gesichter der Betreffenden merken, warten, bis man mal auf derselben Strecke unterwegs ist wie dieses Gesocks und dann gemäss Methodik von Mordmotiv 4 vorgehen.