Читать книгу Erweitern Sie Ihr Beuteschema - Stefan Woinoff - Страница 8

Оглавление

Wie ist das archaische Beuteschema entstanden?

Körpergröße und Rangordnung in der Sippe

Die Vorliebe von Frauen sowohl für größere als auch für erfolgreiche Männer erscheint heute zusammenhanglos, da größere Männer nicht automatisch erfolgreicher im Beruf sind. Früher hatten diese beiden Wahlkriterien der Frauen jedoch einmal einen ganz engen Zusammenhang:

Das hat, wie so oft, historische, ja archaische Gründe. Für unsere Beuteschemata sind natürlich unsere Vorfahren und Vor-Vorfahren verantwortlich, wobei für die Gewichtung in puncto Größe und Status unsere weiblichen Urahnen federführend waren. Denn über Jahrmillionen haben die Menschen und ihre evolutionären Vorfahren unter primitivsten Bedingungen gelebt. Da entschied die Größe und entsprechende Stärke eines Mannes über seinen Rangordnungsplatz in der Sippe. Ein großer Mann war erfolgreicher bei der Jagd und konnte Frau und Kinder besser versorgen und beschützen.

Damals fielen also bei den Männern körperliche Größe und gesellschaftlicher Status zusammen, und die Frauen, die sich einen Mann mit hohen Werten in diesen Kriterien ergatterten, hatten schlicht und ergreifend bessere Chancen, ihre Kinder durchzubringen.

Auch in jüngerer Vergangenheit waren sowohl die Angehörigen sozialer Oberschichten als auch die Stadtbevölkerung durchgehend hochwüchsiger als die sozialen Unterschichten oder die Landbevölkerung. Obwohl das heutzutage so nicht mehr zutrifft, hat sich diese Erfahrung emotional, ja offensichtlich sogar genetisch tief eingeprägt. Wir haben immer noch die Tendenz, größeren Menschen einen höheren gesellschaftlichen Status zuzuschreiben. Experimente belegen das. So hat sich die Körpergröße als sehr wichtiges Kriterium bei der Partnerwahl erhalten. Obwohl es in unserer heutigen Gesellschaft keinen Sinn mehr macht, bevorzugen Frauen immer noch größere Männer und Männer kleinere Frauen. Das passiert unbewusst und besagt nichts anderes, als dass Frauen eine Vorliebe für Männer mit hohem Status haben und Männer Frauen bevorzugen, die ihnen unterlegen sind. Allein die Wahl des Partners nach der Körpergröße verrät es.

Jugend und Fruchtbarkeit

Offenbar war es in unserer Evolution ursprünglich so, dass lediglich die materiellen Ressourcen des Vaters dafür ausschlaggebend waren, ob die Kinder überlebten. Die materiellen Ressourcen der Mutter waren in dieser Hinsicht eher unbedeutend. Umso mehr zählten bei ihr Jugend, Gesundheit und Fruchtbarkeit.

So entstanden die unterschiedlichen Beuteschemata: Frauen suchten sich Männer, die über möglichst viele materielle Ressourcen verfügten, also körperlich groß waren und einen hohen Status hatten, und Männer bevorzugten Frauen, die gesund und fruchtbar, also jung waren. Und das alles nur, damit ihre gemeinsamen Kinder die besten Chancen hatten, überhaupt geboren zu werden und dann auch zu überleben. Daher spielen im weiblichen Beuteschema Größe und Status eine so bedeutende Rolle, im männlichen Beuteschema dagegen kaum. Dort kommen körperliche Größe oder sozialer Status zwar auch vor, sie sind aber gegenüber den Kriterien, die etwas mit Fruchtbarkeit zu tun haben, eher unbedeutend.

Erweitern Sie Ihr Beuteschema

Подняться наверх