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2.3 Fahren nach Saison

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Ob in Australien Hoch- oder Nebensaison herrscht, ist an die Jahreszeit der Reiseregion gekoppelt. Zwischen Dezember und Februar zeigt sich im Süden der Sommer von der sonnigsten und die Hochsaison von der teuersten Seite. Wird es im April zunehmend kühler, bewegt sich der Touristenstrom allmählich in nördliche Gefilde. Mit der hier einsetzenden Trockenzeit kehrt das touristische Leben in den Norden des Kontinents zurück und läutet die high season ein, während der Süden in den wohlverdienten Winterschlaf geht.

Eine Campermiete zur Hochsaison hat die gleichen Begleiterscheinungen, wie man es auch von der Flug- oder Hotelbuchung kennt: erhöhte Nachfrage, knappes Angebot, hohe Preise. Einen wesentlichen Unterschied gibt es jedoch: Nach Last-Minute-Schnäppchen hält der Weltenbummler bei der Wohnmobilanfrage vergeblich Ausschau. Hier gilt: Je früher, desto besser! Erst wenige Wochen vor Abreise buchen oder gar erst vor Ort nachfragen, endet fast sicher ohne passendes Fortbewegungsmittel oder mit einer deutlich geschrumpften Reisekasse. Je näher die Hochsaison rückt, desto exorbitanter steigen die Mietpreise. Erfahrungsgemäß sind die günstigsten Modelle am schnellsten ausgebucht. Es kommt zum Dominoeffekt: Die Nachfrage stürzt sich auf den nächsten, halbwegs erschwinglichen Camper, bis auch dieser nicht mehr verfügbar ist. Hinzu kommen Mindestmieten. Über das Jahr fangen diese meist bei fünf Tagen an. Während der Hochsaison oder Feiertage betragen diese gut und gerne auch zehn Tage oder mehr. Auf diese Weise stellt der Vermieter eine bestmögliche Auslastung der Flotte sicher. Mehr dazu im 2. Teil des Buches.


Der Sommer in Sydney ist auch für Camperurlauber verlockend

Auf die Spitze getrieben wird der Wettlauf um den Wunschcamper zwischen den Jahren, dem Reisezeitraum mit der höchsten Nachfrage. Die Mietpreise liegen weit über dem Jahresdurchschnitt, nicht selten bekommt der Anfragende schon Monate im Voraus ein „ausgebucht“ zu hören. Selbst wenn noch Mietfahrzeuge verfügbar sind, ist unter Umständen der Wunschabholtag nicht mehr frei. Übersteigen die Abholungen und Abgaben die Kapazitäten des Depots, muss der Mieter auf den Folgetag ausweichen. Wer diese emotionale und finanzielle Achterbahn ungern fahren möchte, fragt den Camper für Mieten in der Hochsaison sehr frühzeitig an. Unter Umständen gibt es dann sogar noch einen Early-Bird-Rabatt.

TIPP: Camping zwischen den Jahren

Wer auf den eigenen vier Rädern an Weihnachten in Melbourne losfahren möchte um an Silvester in Sydney anzukommen, sollte allerspätestens im September sein rollendes Gefährt reserviert haben, um einen Spießrutenlauf nach verfügbaren und erschwinglichen Fahrzeugen zu vermeiden.


Zu den Feiertagen campen besonders viele Einheimische

Neben der erhöhten Nachfrage an Wohnmobilen offenbart sich die Hochsaison während der Camperreise noch auf anderen Wegen. Zu den Touristen gesellen sich die Einheimischen, die ihren Sommerurlaub als begeisterte Camper ebenfalls on the road verbringen. Auf den gängigen Touristenrouten sind deutlich mehr Autos unterwegs. Außerdem ist es ratsam, am Tag zuvor bei Campingplätzen nach Verfügbarkeiten und Konditionen zu fragen. Unter Umständen sind bereits alle Stellplätze belegt oder an Mindestmieten von mehreren Nächten gebunden. Und natürlich sind die Übernachtungs- sowie Spritpreise auf einem Jahreshoch. Liegen letztere zur Nebensaison in Melbourne bei ca. 1,35 AUD, steigen diese zur Hauptsaison mitunter auf über 1,55 AUD.

Wer etwas klimaresistenter oder ungern in einem fahrenden Urlauberstrom unterwegs ist, liebäugelt mit einem Campingurlaub zur Nebensaison. Im Süden des Landes muss man sich dafür zwar etwas wärmer anziehen und im Norden gießt es unter Umständen aus Kübeln. Aber dafür kommt man in den Genuss überzeugender Vorteile: Wohnmobile sind in der Regel noch sehr kurzfristig und inklusive eventueller low season discounts preiswert zu buchen. Ist man mit seinem Wunschfahrzeug zum Schnäppchenpreis erst einmal unterwegs, teilt man die Highways höchstens mit einigen Trucks. Campingplätze sind leerer und ebenfalls deutlich günstiger. Meist kann der Besucher seinen Stellplatz frei wählen und steht nicht Tür an Tür mit einem anderen Camper. Und schließlich ist das Benzin spürbar billiger.


Leere Campinplätze im Winter bedeuten freie Platzwahl

Vielleicht mag das touristische Angebot nicht ganz so ausgeprägt sein wie zur Hochsaison und eventuell zeigt sich der australische Petrus von seiner launigen Seite. Aber ein Campertrip zur Nebensaison ist nicht nur kostensparender, sondern bietet den Luxus, durch weniger Reservierungsstress mehr ins Blaue hinein fahren zu können. Letztendlich erblickt der Selbstfahrer in dieser Zeit Australien so, wie es nur wenige Urlauber zu Gesicht bekommen – fernab des gängigen Postkartenmotivs sozusagen. Gerade der Norden ist zur Regenzeit eine Augenweide: tosende Wasserfälle, riesige Seen, eine lebendige Tierwelt und Grün, so weit das Auge reicht. Nicht umsonst wird die wet season auch als green season bezeichnet.

Camping zur Hoch- oder Nebensaison – ein Vergleich

Strecke Hochsaison Nebensaison
Vorteile Sommer, Sonne, SonnenscheinCamping-Gefühl mit Barbecue, Fischen etc.viele touristische AngeboteOutdoor-Aktivitätenunterwegs unter Gleichgesinntenideale Straßenbedingungenkaltes Bier schmeckt besser kurzfristige Camperbuchung möglichgünstige Miet- und Übernachtungspreiseleere Campingplätzebilliger Spritleere StraßenFlexibilitätAustraliens Natur von einer anderen Seite
Nachteile Mindestmieten für den Camperteure Miet- und Unterkunftspreiseüberfüllte Campingplätzehohe Spritpreisedichter VerkehrReservierungsstress vorabstechende Plagegeister und aktive gefährliche Tiere kältere Temperaturen (Winter) bzw. extreme Schwüle (Regenzeit)schwierige Straßenverhältnisse (Schnee o. Flutwasser)Camping findet eher im Camper als draußen statteingeschränktes touristisches Angebotweniger Mitcamper
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