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1.1 Die Leidenschaft fürs Campen
ОглавлениеWer einen großen Teil seines Alltages mit Vergnügen auf vier Rädern verbringt, tut das erst recht während des Urlaubs. Australien ist wahrhaftig und ohne Zweifel eine Campingnation. Laut der letzten Studie der Caravan Industry Association of Australia sind Wohnwagen sowie Wohnmobile die am häufigsten registrierten Fahrzeugtypen des Landes – und zwar das sechste Jahr in Folge! Während Touristen überwiegend in Wohnmobilen unterwegs sind, bevorzugen die Australier den Wohnwagen. 85 Prozent der Einheimischen waren mindestens einmal in ihrem Leben campen. Vor allem das Verlangen, mehr vom Land zu entdecken, entfacht ihre Motivation. On the road fühlen sie sich glücklicher und ausgelassener als andere Reisende. Gerade Familien empfinden Camping als eine tolle Möglichkeit, einander näher zu sein. So umfassen die 30- bis 54-Jährigen mit 50 Prozent die größte Gruppe der einheimischen Selbstfahrer, dicht gefolgt von den 55- bis 70-Jährigen, die ein Viertel der Camper ausmachen. Stehen die Feiertage oder der Jahresurlaub vor der Tür, begegnet man vielen Einheimischen fahrend auf der Straße oder grillend auf dem Campingplatz.
Der Camping-Sektor in Australien
528.210 Wohnwagen und 58.375 Wohnmobile waren zum Januar 2015 landesweit registriert.
Es gibt ca. 1700 Campingplätze mit insgesamt 170.000 Stellplätzen.
90 % der Übernachtungen finden in den ländlichen Gegenden fernab der großen Metropolen statt.
Der Camping-Sektor beschäftigt etwa 25.000 Arbeitnehmer.
Campingurlauber geben ca. 7 Mrd. AUD während ihrer Reise aus.
Die Australier verbrachten 2014 rund 43 Mio. Nächte auf Campingplätzen.
Der eigene Campervan eines Australiers ist durchschnittlich stolze 17,9 Jahre alt.
Auf in den Urlaub mit dem eigenen Caravan
Niemand versinnbildlicht die Leidenschaft fürs Campen mehr als die grey nomads, auch sundowners oder silver nomads genannt. Die Ü55-Generation verkauft Haus und Hof und verbringt ihren Lebensabend fortan damit, im eigenen Wohnwagen oder Wohnmobil kreuz und quer durch Australien zu touren. Die Chance, ihnen zu begegnen und von ihren Geschichten zu erfahren, ist also sehr hoch.
Neue Camping-Trends zeichnen sich ab oder sind bereits fest etabliert. Das sogenannte gramping bezeichnet den gemeinsamen Campingurlaub der Großeltern mit ihren Enkelkindern, zusammen gesetzt aus grandparents und Camping. Dem steht das sogenannte glamping gegenüber – der Kombination von Glamour, also Luxus und Camping.
Wenngleich die überragende Mehrheit von 90 Prozent der Wohnmobilurlauber die Australier selbst sind, ist der Selbstfahrer-Markt für Touristen besonders attraktiv und gilt als einer der am schnellsten wachsenden Tourismusbereiche des Landes. Der Reisende aus Übersee kann von diesem Hype nur profitieren! Schließlich steht ihm ein weit verzweigtes Infrastrukturnetz und vor allem jahrelange Erfahrungswerte der Einheimischen zur Verfügung.
Internationale Camperurlauber
46 % der internationalen Camperurlauber sind zwischen 20 und 29 Jahre alt.
Sie geben durchschnittlich 7507 AUD während ihrer Reise aus (andere Besucher durchschnittlich 4776 AUD).
Sie verbrachten 2014 ca. 5,1 Mio. Nächte auf Campingplätzen (10 % aller Übernachtungen ausländischer Besucher).
Die drei Hauptdestinationen für Camperreisen sind New South Wales (33 %), Queensland (21 %) und Victoria (18,5 %).
Deutsche (15,7 %) sind nach den Briten (19 %), aber weit vor den Neuseeländern (9,5 %) und den US-Amerikanern (6,3 %) die häufigsten Camperurlauber in Australien.
Übrigens: Im Jahr 2010 sind sämtliche Camperfahrzeuge Australiens insgesamt 607 Mio. Kilometer durch das Land getourt. Das entspricht der Fahrt zum Mond und zurück ganze 790 Mal! Na dann – ab auf die Straße!