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Stichwort 3: GC-MS – ein Verfahren für Trennung und Nachweis von Stoffen

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Als Chromatografie bezeichnet man bestimmte analytische Verfahren, mit denen man Gemische von Stoffen in die einzelnen Komponenten zerlegen kann. Dabei wird das Gemisch auf ein Trägermaterial gegeben, das von einem Laufmittel durchspült wird. Die Auftrennung der einzelnen Komponenten beruht darauf, dass sie sich unterschiedlich schnell bewegen: Einige haften stärker am Trägermaterial, andere fließen schneller mit dem Laufmittel. Am Ende des Trägermaterials tauchen die Komponenten deshalb zu verschiedenen Zeiten auf und können dann einzeln identifiziert werden.

Bei der Variante Gaschromatografie (GC) dient ein Gas als Laufmittel; das Trägermaterial ist in ein langes, dünnes Metallrohr gefüllt, durch das das Gas strömt. Sehr oft dient die Massenspektrometrie (MS; siehe Stichwort 2) zum anschließenden Nachweis der einzelnen Komponenten, man spricht deshalb von GC-MS-Kopplung (Abb. 6).

In der archäologischen Chemie dient GC-MS insbesondere zur Untersuchung von organischen Materialien (Fette, Öle, Harze, Wachse). Generell eignet sich GC-MS für unpolare Substanzen, also Stoffe, die schlecht wasserlöslich und gut fettlöslich sind. Polare Stoffe (gut wasserlöslich/schlecht fettlöslich) können oft durch chemische Modifikation in unpolare umgewandelt werden und sind dann ebenfalls für GC-MS geeignet. Daneben ist für polare Stoffe auch generell die Flüssigchromatografie (HPLCHigh Pressure Liquid Chromatography) einsetzbar; unter den archäologisch interessanten Stoffgruppen betrifft das speziell etliche Farbstoffe. Mit der Kombination aus Flüssigchromatografie und MS wurde auch im südarmenischen Höhlenkomplex Areni-1 der Farbstoff Malvidin nachgewiesen, der dem Wein seine dunkelrote Farbe verleiht und in diesem Fall die Produktion von Wein in den gefundenen Anlagen anzeigt. Ein kleines Dörfchen unterhalb der Höhlen betreibt noch heute die Weinherstellung – selbst die traditionsreichsten Erzeuger im Weinanbaugebiet Bordeaux können sich nicht einer solchen 6000-jährigen Kontinuität rühmen.

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