Читать книгу Wo liegt eigentlich Barbarossa begraben? - Stephan Elbern - Страница 76
Anno II.
ОглавлениеErzbischof von Köln (1056 – 1075, geb. um 1010)
Durch die Gefangennahme des jungen Königs →Heinrich IV. in Kaiserswerth beendete er die glücklose Regentschaft der Kaiserin →Agnes und übernahm selbst die Macht im Reich; die Beendigung des Schismas zwischen →Alexander II. und Honorius (II.) war der Höhepunkt seines Wirkens. Danach schwand sein Einfluß; er widmete sich dem Ausbau der erzbischöflichen Territorialherrschaft und der Förderung der cluniazensischen Reformbewegung; ihren Sieg in Canossa hat er nicht mehr erlebt.
Er wurde in seiner eigenen Klosterstiftung St. Michael zu Siegburg beigesetzt (den früheren Grabwunsch in der Kölner Stiftskirche St. Maria ad Gradus hatte er nach einem Aufstand der Bürger nicht beibehalten). Die ursprüngliche Gruft im Langhaus der Kirche mit einem antiken Sandsteinsarkophag wurde 1947 wiederentdeckt. Anläßlich seiner Heiligsprechung (1183) bettete man die Gebeine des Erzbischofs in den Annoschrein um (Gierlich, 282‐87). Diesen birgt seine Kapelle in der Klosterkirche; der Figurenschmuck – im Hauptgiebel Anno, auf den Dachflächen Reliefs seiner Vita, an den Längsseiten heilige Kölner Bischöfe und Märtyrer, deren Reliquien die Siegburger Abtei besaß – ist weitgehend verloren (Dehio Nordrhein‐Westfalen I, München 2005, 1095f.).
Lit.: A. Verbeek, Das Annograb in Siegburg, in: Miscellanea pro arte. Festschrift H. Schnitzler, Düsseldorf 1965, 119‐31