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Kolumne „Asyl für Snowden“
und mehr!

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Was wurde eigentlich aus Edward Snowden? Was hat er bewirkt? Und warum hat er Deutschland kein Asyl bekommen? Fragen, die sich mir auftun, weil ich das Zeug, was in den Medienströmen treibt, nicht lesen möchte. Da ist die Rede von Nichts!

Fällt zum Jahreswechsel wohl keinem etwas Vernünftiges ein oder wie habe ich das zu verstehen? Auf den sozialen Medien bombardieren wir uns gegenseitig mit Wünschen für das kommende Jahr, in den Nachrichten kommen auch die alljährlichen Lückenbüßer zum Einsatz. Also, ein ganz normal anstehender Jahreswechsel.

Da kam ich auf die Idee, auch etwas zu nehmen, von dem ich lange nichts mehr gehört oder gelesen habe. Bekanntermaßen stellen sich mir daher erst einmal die oben aufgeführten Fragen.

Und als Antwort auf die Frage, was er bewirkt hat, denke ich, dass sich leider kaum etwas geändert hat. Die Enthüllungen waren wahnsinnig und wir hätten alle unsere Mistgabeln und Fackeln aus dem Schrank nehmen müssen, um die Geheimdienstzentralen zu stürmen. In der ehemaligen DDR haben die Bürger wenigstens versucht die Akten des MfS zu sichern und wir, wir nehmen es mit einem bestürzten Gesicht hin und nach ein paar Wochen oder Monaten, geben wir wieder bereitwillig unsere Daten überall ein, damit die NSA ordentlich sammeln und diese dann mit Algorithmen auswerten kann. Super! Nichts, aber auch gar nichts lernen wir daraus!

Vor allem bewegt mich in diesem Zusammenhang die Frage, warum es in Deutschland nicht mit dem „Asyl“ für Herrn Snowden und seine Frau geklappt hat? Ich dachte immer, dass wir hier eine der letzten Festungen sind, die Asyl für Verfolgte Menschen ernst nimmt. Aber auch hier ist unser Land der Globalisierung und der damit verbundenen Abhängigkeit zum Opfer gefallen? Schade, ich dachte, wir hätten mehr Popo in der Hose! Aber daran sind leider wir alle schuld.

Jedoch haben wir unsere Regierungen gewählt, die entsprechende Abhängigkeiten zu den USA entwickelt haben, bzw. sich begeben haben. Das ist ebenfalls kein Phänomen der letzten Regierung, sondern besteht seit sehr langer Zeit. Das war in vielen Fällen auch sehr hilfreich und sogar gut, aber warum sollten wir jemanden ausliefern, der bei uns Asyl bekommen hat, von dem wir wissen, dass er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keinen fairen Prozess bekommen wird?

Gerade in Sachen Whistleblower reagieren die amerikanischen Behörden sehr allergisch und neigen dazu, extremen Druck auf andere aufzubauen, die sich gar mit diesen Leuten gut verstehen oder ihnen dankbar für diese Tat sind.

Und Herr Snowden hat uns allen einen großen Dienst erwiesen, als er darauf aufmerksam gemacht hat, wie die befreundeten USA, die nebenbei NATO-Partner sind, mit unseren Daten und überhaupt umgehen. Das wäre wirklich so, als wenn die Firma Amazon ein Produkt an seine Kunden verkauft, dass Alexa genannt wird und dann nicht nur die Uhrzeit oder Musik spielen würde, sondern auch die Gespräche aufzeichnet. Aber wie kämen wir nur auf die absonderliche Idee, dass dieses harmlose Produkt dies tun würde? Also, das wäre ja wirklich interessant und vielleicht ein wenig verwerflich, aber nur meiner Meinung nach, wenn Alexa dann am nächsten Morgen dem Kunden mitteilt, dass es ein Buch für knisternde erotische Stunden der Zweisamkeit bestellt hat, weil es etwas sehr langweilig letzte Nacht zugegangen ist.

Nun haben Amazon, die NSA, die anderen Geheimdienste, die anderen Smartphone und Tablet-Hersteller selbstverständlich gar kein Interesse an irgendwelchen Worten, die ausgetauscht wurden, weil wir doch alle nichts zu verbergen haben und damit völlig unverdächtig sind, oder wie war das?

Welches Motiv hinter solchen Aufzeichnungen steht, mag ich nicht verstehen, denn ich habe von den globalen Ausmaßen meines Bewegungsprofils keine Ahnung, weil ich zufällig, als ich durch Berlin gefahren bin, die Umleitung nehmen musste und an einem Wohnblock vorbeikam und dort an einer roten Ampel halten musste, in dem ein Gefährder wohnt, was sich allerdings erst 3 Wochen nach meinem Besuch in Berlin herausgestellt hat?

Gut, dass dann die Behörden nachsehen können, wer sich dort alles aufgehalten hat und zum Kreis der Verdächtigen gehören könnte.

Und wem haben wir diese Erkenntnisse zu verdanken? Herrn Snowden und ich finde noch immer, dass wir ihm hätte Asyl gewähren sollen, denn das wäre so ein tolles Zeichen von Stärke unseres Landes!

Wenigstens hat sein „Geheimnisverrat“ uns allen hoffentlich geholfen, dass wir mit den mobilen Wanzen und Mithörern sensibler umgehen und uns bewusst sind, dass in einem digitalen Zeitalter die Privatsphäre, sowie Datenschutz auf dem Pseudoaltar der Sicherheit geopfert worden sind!

Zur Sicherheit, bevor nun Scharen von Anwälten auf mich gehetzt werden! Natürlich stelle ich genannte Unternehmen nicht gänzlich infrage, nur halte ich bestimmte Vorgehensweisen für fragwürdig.

Der fragmentierte Wahnsinn

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